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Die höher auflösenden Abbildungen sind nur auf dem käuflichen Datenträger enthalten.

Baden Württemberg / Rheinland-Pfalz / Saarland / Hessen / Bayern / Sachsen / Sachsen-Anhalt / Thüringen / Niedersachsen / Nordrhein-Westfalen / Mecklenburg-Vorpommern
 
Baden-Württemberg: Grube Clara / Wittichen / Badenweiler / Schwarzwald div. / Dinkelberg / Schwäbische Alb / Hegau / Kaiserstuhl / Oberrhein

Wittichen im Schwarzwald

Das Kloster Wittichen liegt von der Grube Clara aus gesehen etwa 10 Kilometer in östlicher Richtung, nördlich von Schiltach im Landkreis Rottweil. Der Bergbau im Wittichen ist schon seit dem 16. Jahrhundert dokumentiert. Es gibt viele alte Stollen, zum Beispiel die Grube Sophia, die Grube Neuglück mit ihrem Safflorit-Vorkommen, die Grube Gnade Gottes – als Quelle für schöne Stufen mit Silber gediegen – oder die Grube Johann am Burgfelsen, aus der Fluorit in verschiedenen Farben geborgen wurde. Bis in die 1990er-Jahre fanden die Sammler auf der weltberühmten Schmiedestollenhalde sehr schöne Mineralienstufen, die für den Micromounter und Fotografen interessant sind. Heute findet man auf der Halde kaum noch etwas, weil sie schon vielfach umgegraben wurde.



Kloster
Wittichen

Kloster mit Burgfelsen
im Hintergrund

Burgfelsen
aus der Nähe

Burgfelsen
von hinten

Schmiedestollen-
halde

Halde der
Grube Sophia


Am bekanntesten von Wittichen sind wohl die beiden Cobaltminerale Erythrin und Kobaltkoritnigit, die oft miteinander verwachsen und schwer zu unterscheiden sind. Auch seltene Uranylarsenate wie Walpurgin oder sogar Orthowalpurgin in der Typlokalität treten auf. Der Heinrichit zeigt im langwelligen UV-Licht starke grüne Fluoreszenz, während dies beim Zeunerit nicht oder nur ganz schwach auftritt. Dieser kann epitaktisch auf Nováčekit aufgewachsen sein. Den Uraninit findet man als kugelig-nierige Pechblende. Neben Wismut gediegen kommen auch andere Wismuterze wie Bismuthinit, Bismutoferrit, Preisingerit oder Wittichenit vor, der in Wittichen zuerst entdeckt wurde. Der grauschwarze Emplektit oder auch der Bismuthinit ist manchmal durch eine Pseudomorphose zu grünem Bismutit umgewandelt. Dieser kommt auch in gelben Nadeln oder Kugeln vor. Der türkisgrüne Mixit ist oft mit dem gelbgrünen Atelestit kombiniert. Der Hämatit bildet rötliche Kristalle oder hochglänzende Eisenrosen, die häufig mit Baryt vergesellschaftet sind. Weitere vorkommende Raritäten sind Arsen gediegen, Arseniosiderit, Arsenolith, Moorhouseit, Pikropharmoklith oder Pitticit. Die abgebildeten Stücke mit der Bezeichnung „Wittichen“ stammen alle von der Schmiedestollenhalde:



Arseniosiderit
Wittichen

Arseniosiderit nach
Erythrin  Wittichen

Arsenolith, Arsen
 Wittichen

Baryt
Wittichen

Hämatit, Baryt
Wittichen

Bismutit nach Emplektit,
Wismut  Wittichen

Bismutit
Wittichen

Bismuthinit
Wittichen

Bismutoferrit
Wittichen

Emplektit
Wittichen

Erythrin
Wittichen

Erythrin
Wittichen

Fluorit
Grube Johann

Heinrichit TL
Wittichen

Heinrichit im UV-Licht
Wittichen

Kobaltkoritnigit
Erythrin  Wittichen

Mixit
Wittichen

Atelestit, Mixit
Wittichen

Moorhouseit
Wittichen

Nováčekit, Zeunerit
Wittichen

Pechblende
Wittichen

Pikropharmakolith
Grube Sophia

Pitticit
Grube Sophia

Preisingerit
Wittichen

Safflorit
Grube Neuglück

Wismut, Safflorit
Grube Neuglück

Silber gediegen
Grube Gnade Gottes

Walpurgin
Wittichen

Walpurgin, Mixit
Wittichen

Walpurgin, Mixit
Wittichen

Orthowalpurgin TL
Wittichen

Wismut gediegen
Wittichen

Wittichenit TL
Wittichen

Zeunerit
 Wittichen

Zeunerit
 Wittichen



Badenweiler

Möglicherweise betrieben bereits die Römer Bergbau am Quarzriff bei Badenweiler am Westrand des Südschwarzwaldes. Der Quarz wurde beim Bau des Römischen Bades in Badenweiler benutzt. Relativ gesichert ist, dass der Abbau von silberhaltigem Bleiglanz und weiterer Bleierze ab dem Mittelalter erfolgte. Von 1747 bis 1967 wurde in der Gipsgrube Sehringen grobblättriger Gips abgebaut. Im 18. Jahrhundert wurde bei der Grube Haus Baden eine Erzwäsche, ein Pochwerk und eine Schmelzhütte betrieben. Das erzhaltige Quarzriff beginnt bei der Sophienruhe – einem wunderschönen Aussichtspunkt – und zieht sich bis nach Sehringen, es ist durch den Bergbau weitgehend abgebaut. Der Name „Blaue Halde“ unterhalb der Sophienruhe ist nach dem blauvioletten Fluorit benannt, der früher als Gangmineral häufig gefunden wurde. Etwas unterhalb der Sophienruhe findet sich gut versteckt im Wald der Eingang zum oberen Karlstollen, der schon im 15. Jahrhundert in Betrieb war. Der Katzenweiher oberhalb davon ist ein Beispiel für eine Einsenkung beim Stolleneinsturz.



Infostelle an der
Sehringer Straße

Sophienruhe mit Blick
bis in die Vogesen

Quarzriff an der Sophienruhe

„Blaue Halde“ bei der Sophienruhe

Eingang zum
oberen Karlstollen

Katzenweiher:
Stollen-Einsenkung


Reste des Quarzriffs mit seinem harten Fels sind entlang des gut beschilderten Bergbau-Weges mehrfach zu sehen. Eine Hinweistafel am Standort „Quarzriff“ weist darauf hin, dass der Abbau direkt am Fels nicht mehr erlaubt ist. Ungefähr oberhalb der Klinik Haus Baden gelangt man zum Altemannfels mit der bergmännisch gebauten „Schlucht“. Im Mittelalter war das Feuersetzen in einem Hohlraum die gängigste Methode, um sehr hartes Gestein zu bezwingen: Das Gestein wurde stark erhitzt und dann mit kaltem Wasser abgeschreckt. Rechts neben dem vergitterten Eingang zur Schwefelhöhle befindet sich ein solcher Hohlraum. Im Bergbau wird ein bergmännisch erstellter Hohlraum als „alter Mann“ bezeichnet, wenn er nicht mehr benutzt wird. Weiter unterhalb befindet sich das Stollenmundloch der oberen Grube Haus Baden, im Wald darunter liegt die „Weiße Halde“. Nur wenig davon entfernt steht das Häuschen zum Wasserbehälter. 2009 und 2010 wurde dahinter ein Gang aufgeschlossen, der heute wieder eingestürzt ist. Von dort stammen die weltberühmten, orangegelben Mimetesit-Kugeln.



Quarzriff am Weg
mit Infotafel

Mimetesit-Fels
am Quarzriff

Mimetesit-Überzug
mit Moos am Felsen

Blick vom Weg
zum Altemannfels

Altemannfels
mit „Schlucht“
Altemannfels
„Schlucht“ von oben mit abgesperrtem Weg

Eingang Schwefelhöhle
und Feuersetzstelle

Mundloch obere
Grube Haus Baden

„Weiße Halde“ der
Grube Haus Baden

Wasserbehälter-
Häuschen

Eingestürzter Gang
beim Wasserbehälter


Die abgebildete fast 20 Zentimeter große Druse mit Quarz wurde vom Autor als Kind in den 1970er-Jahren bei der Sophienruhe selbst gefunden. Aus dem Karlstollen stammt bläulicher, teils transparenter Baryt. Viele gute Funde wurden auf der Weißen Halde der Grube Haus Baden im Wald in Richtung Sehringen gemacht. Im Gestein überwiegen Quarz und Baryt, sowie etwas Chalkopyrit, Fluorit und derber Bleiglanz. In den Sammlungen befinden sich auch Minerale wie Anglesit, Cerussit, Covellin, Hemimorphit, Malachit, Mimetesit, Pyrit, Pyromorphit, Smithsonit oder Wulfenit. Gut kristallisierte Zinkblende kommt in Badenweiler selten vor, meistens ist sie derb. Eine Rarität stellt der Elyit vom Altemannfels dar. Er tritt zusammen mit weiteren Bleimineralen sekundär als Folge des Feuersetzbergbaus auf. Elyit kommt in violetten Nadeln vor und kann mit dem himmelblauen Blei-Kupfer-Erz Chenit vergesellschaftet sein. Weitere Minerale der Feuersetzparagenese sind zum Beispiel Caledonit, Lanarkit, Leadhillit, Linarit, Lithargit, Scotlandit oder Woodwardit.



Quarz
Sophienruhe

Baryt
Oberer Karlstollen

Mimetesit
Quarzriff

Anglesit
Haus Baden

Bleiglanz
Haus Baden

Bleiglanz
Haus Baden

Cerussit
Haus Baden

Cerussit
Haus Baden

Covellin, Chalkopyrit
Haus Baden

Fluorit
Haus Baden
Hemimorphit
Haus Baden

Linarit
Haus Baden

Malachit
Haus Baden

Pyromorphit
Haus Baden

Pyromorphit
Haus Baden

Pyromorphit
Haus Baden

Quarz
Haus Baden

Rauchquarz
Haus Baden

Smithsonit
Haus Baden

Wulfenit
Haus Baden

Zinkblende, Baryt
Haus Baden

Mimetesit-Kugeln
Wasserbehälter

Elyit
Altemannfelsen



Schwarzwald: Wildschapbachtal / Hechtsberg / Grube Ludwig / Grube Segen Gottes / Artenberg / Hochschwarzwald

Nördlich von Wolfach liegt die Ortschaft Schapbach im Wolfachtal. Das Wildschapbachtal zweigt vor Schapbach nach Nordwesten ab. Am bekanntesten sind die Grube Friedrich Christian und die Grube Herrensegen. Neben dem Quarz und typischen Erzen wie Baryt, Fluorit oder Galenit kommen von dort zum Beispiel auch Anglesit, Cerussit, Langit oder Linarit. Der Pyromorphit aus der Grube Herrensegen bildet häufig kugelige Aggregate. Die Grube Friedrich Christian galt früher als Typlokalität für den Schapbachit. Die in beiden genannten Gruben gefundenen grauschwarzen Nadeln im Quarz werden heute als Mischmineral aus Schapbachit mit Matildit angesehen, wobei der Matildit überwiegt. Die alten Stufen mit erkennbaren kubischen Kristallen haben sich als Mischung von Matildit mit Bleiglanz herausgestellt, so dass die Typlokalität diskreditiert wurde.



Anglesit
Gr. Friedrich Christian

Cerussit
Gr. Friedrich Christian

Langit
Gr. Friedrich Christian

Linarit
Gr. Friedrich Christian

Pyromorphit
Grube Herrensegen

Schapbachit – Matildit
Grube Herrensegen


Zwischen Hausach und Haslach im Kinzigtal liegt der Steinbruch Hechtsberg. In den Jahren 1966 und 1996 wurden dort ungewöhnliche Funde jeweils in einer einzelnen Zone gemacht. Zwischen grünblauem Chrysokoll fanden sich kugelige Aggregate des Bismutsilicats Eulytin. Die Kugeln sind durch den Chrysokoll gelbgrün bis blaugrün gefärbt. Manche zeigen einen sehr hohen Glanz. Nur selten erkennt man die tetraedrischen Kristalle, die die kugelartigen Aggregate aufbauen. Auf dem Chrysokoll oder sogar auf den Eulytinkugeln sitzen manchmal auch dunkelgrüne, kugelig-nierige Aggregate. Hierbei handelt es sich um das Kupfer-Bismut-Mineral Namibit. Selten sitzt darauf auch Beyerit in krustig-kugeligen, gelblichen Aggregaten. Der extrem seltene Hechtsbergit wurde im Steinbruch erstmals entdeckt. Dieses Bismutvanadat tritt in winzigen, braunen Kristallen auf. Neben einigen anderen Mineralen wurden auch Epidot, Erythrin oder Malachit gefunden.



Steinbruch
Hechtsberg

Beyerit, Namibit, Eulytin
Hechtsberg

Epidot
Hechtsberg

Erythrin
Hechtsberg

Eulytin, Chrysokoll
Hechtsberg

Eulytin, Chrysokoll
Hechtsberg

Eulytin, Chrysokoll
Hechtsberg

Hechtsbergit TL
Hechtsberg

Malachit
Hechtsberg

Namibit
Hechtsberg

Eulytin, Namibit
Hechtsberg

Eulytin, Namibit
Hechtsberg


Direkt hinter dem Steinbruch am Hechtsberg liegt die Grube Ludwig mit vier ehemaligen Gängen und Halden im Adlersbachtal. Dort wurden früher Silbererze wie Miargyrit abgebaut, der im Quarz eingeschlossen ist. Der Pyrit aus dem Friedrichgang weist sogar einen geringen Goldgehalt auf. Antimonminerale sind ebenfalls vertreten: Das Antimonerz Stibnit (Antimonit) kann teilweise in Stibikonit umgewandelt sein. Der Semseyit ist recht häufig, allerdings sind kristalline Formen eher selten. Er ist im Quarz eingesprengt oder zeigt blättrige Aggregate. Weiter kommen neben einigen weiteren Erzen auch Arsenopyrit, faseriger Boulangerit und brauner Sphalerit (Zinkblende) vor.



Arsenopyrit
Grube Ludwig

Boulangerit
Grube Ludwig

Miargyrit
Grube Ludwig

Pyrit
Grube Ludwig

Semseyit
Grube Ludwig

Sphalerit
Grube Ludwig

Stibnit
Grube Ludwig


Die Grube Segen Gottes bei Schnellingen nördlich von Haslach im Kinzigtal ist heute ein Besucherbergwerk. Früher wurden dort Silbererze wie Proustit oder Pyrargyrit gefördert. Sichtbar ausgebildete Kristalle aus dieser Grube sind sehr selten, weil die Silbererze fein verteilt in den Erzgängen vorkommen. Besonders die Halden waren für Mineraliensammler interessant. Blei- und Zinkerze wie Bleiglanz, Cerussit oder Zinkblende waren häufig zu finden, ebenso Chalkopyrit. Der Fluorit bildet mit dem blättrigen Baryt oder mit den genannten Erzen hübsche Kombinationen. Auch schön ausgebildeter oder verzwillingter Markasit kommt aus dieser Grube. Der Hämatit überzuckert in schwarzen Blättchen den Quarz.



Fluorit, Baryt
Grube Segen Gottes

Fluorit, Baryt
Grube Segen Gottes

Fluorit, Bleiglanz
Grube Segen Gottes

Fluorit, Zinkblende
Grube Segen Gottes

Hämatit, Quarz
Grube Segen Gottes

Markasit
Grube Segen Gottes


Im Steinbruch Artenberg bei Steinach im Kinzigtal dürfen heute keine Mineralien mehr gesucht werden. Früher wurden dort ungewöhnlich schöne Stufen für den Micromounter in den Quarz-Calcit-Gängen gefunden. Der Calcit kommt in vielen Formen und Farben vor. Er kann Phantome enthalten oder mit anderen Mineralen wie goldenem Chalkopyrit, gelblichem Dolomit, kugeligem Hämatit oder grünem Fluorit bewachsen sein. Der Quarz tritt als klarer Bergkristall oder in der Varietät Eisenkiesel auf. Diese ist manchmal mit dem weißen Eisenaluminiumsulfat Halotrichtit oder auch mit dem goldgelben Eisenhydroxidsulfat Copiapit vergesellschaftet. Auch der Calcit kann durch Eisenoxid-Einschlüsse orangerot erscheinen. Erze wie Bleiglanz, Boulangerit, Bournonit, Malachit, Markasit, Molybdänit, Pyrit, Pyrrhotin, Tetraedrit oder Zinkblende bilden meist nur sehr kleine Kristalle. Aus dem Steinbruch stammen auch Titanminerale wie Anatas, Brookit, Rutil und Titanit.



Steinbruch
Artenberg

Boulangerit
Artenberg

Bournonit
Artenberg

Calcit mit Phantom
Artenberg

Calcit
Artenberg

Calcit, Hämatit
Artenberg

Calcit, Chalkopyrit
Artenberg

Calcit, Dolomit
Artenberg

Calcit, Dolomit
Artenberg

Calcit, Quarz
Artenberg

Calcit, Eisenkiesel
Artenberg

Copiapit
Artenberg

Dolomit, Eisenkiesel
Artenberg

Dolomit, Calcit
Artenberg

Fluorit, Calcit
Artenberg

Malachit, Calcit
Artenberg

Markasit
Artenberg

Molybdänit
Artenberg

Pyrit, Eisenkiesel
Artenberg

Eisenkiesel, Halotrichit
Artenberg

Tetraedrit
Artenberg

Zinkblende
Artenberg


Es sind viele bedeutende Mineralfunde aus dem Schwarzwald dokumentiert. Berühmt ist der Dyskrasit in seiner Typlokalität aus der Grube Wenzel. Das ehemalige Silberbergwerk bei Oberwolfach ist heute ein Besucherbergwerk. In der Grube Fortuna im Gelbachtal wurden Fluorit oder Stolzit gefunden. Am Roßgrabeneck bei Zell am Harmersbach gibt es im Wald in den Quarzgängen schwarzen Schörl und Wolframit. Ohlsbach im Kinzigtal lieferte blauen Apatit. Früher konnte man im Wald auf den Halden der ehemaligen Grube Silbereckle bei Lahr weißen Köttigit finden. Die Grube Silberbrünnle bei Gengenbach ist vor allem wegen dem Pseudomalachit bekannt. Im Steinbruch Hühnersedel bei Schweighausen im Schuttertal kommt das Aluminiumsilicat Nakrit vor. Auf den ehemaligen Halden bei Neubulach im Landkreis Calw fand man früher schönen Azurit. Weltberühmt ist der Stollen „Zum Pyrolusit“ beim Triberger Ortsteil Gremmelsbach. Von dort stammt aus dem Triberger Granit Pyrolusit, der pseudomorph nach Manganit auftritt und wohl in jeder Mineraliensammlung vertreten ist. Das Manganerz Braunit kommt in kleinen, schwarzen Oktaedern vor. Den schönsten Rauchquarz des Schwarzwaldes findet man bei Forbach im Sasbachtal, einem Seitental des Murgtales.



Dyskrasit TL
Grube Wenzel

Stolzit
Grube Fortuna

Apatit
Ohlsbach

Schörl (Turmalin)
Roßgrabeneck

Wolframit
Roßgrabeneck

Köttigit
Grube Silbereckle

Agardit
Silberbrünnle

Malachit, Cornwallit
Silberbrünnle

Pseudomalachit
Silberbrünnle

Pseudomalachit
Silberbrünnle

Nakrit
Hünersedel

Azurit
Neubulach

Zálesíit
Neubulach

Braunit
Gremmelsbach

Pyrolusit
Gremmelsbach

Rauchquarz
Forbach

Rauchquarz
Forbach


Hochschwarzwald und Südrand: Sulzburg / Münstertal / St. Ulrich / Schauinsland / Feldberg / Wieden / Menzenschwand / Urberg / Grimmelshofen  

Der Schwarzwald befindet sich östlich des Oberrheingrabens, er ist wie die Vogesen durch Emporhebung als Folge der Absenkung des Oberrheingrabens entstanden. Die ursprünglichen Sedimente wurden abgetragen, so dass die Erzkörper wieder weit bis an die Oberfläche reichen. Das Revier Sulzburg weist verschiedene Typen von Lagerstätten auf. Bei den Sammlern am bekanntesten ist der Amethyst, der schöne Strukturen zeigt, wenn er geschliffen wird. Er stammt aus einem kleinen Amethystquarzgang am Rammelsbacher Sattel. Die Stücke erinnern an den Amethyst aus Geyer im Erzgebirge. Im Hochschwarzwald gab es früher zahlreiche Bergwerke. Das Gestein ist überwiegend aus Gneis aufgebaut. Zahlreiche alte Stollen um das Münstertal bei Staufen im Breisgau zeugen vom ehemaligen Bergbau, der schon ab dem frühen Mittelalter stattfand. Am bekanntesten bei Sammlern ist die Grube Teufelsgrund. Früher wurden Silber- und Kupfererze, sowie Bleierze wie Bleiglanz (Galenit) abgebaut, ab Ende des 19. Jahrhunderts auch Schwerspat (Baryt) und Flussspat (Fluorit). Der Calcit kommt in kleinen Kristallen als „Kanonenspat“ vor. Bekannt ist auch der drahtartige Jamesonit mit Quarz aus der Grube Münstergrund. Nördlich des Münstertals – von der alten Halde Gründenwald bei St. Ulrich – stammt nadelförmiger Berthierit. Die alten Bergwerke beim Schauinsland enthalten in ihren Quarzgängen Blei- oder Zinkerze wie Cerussit, Descloizit, Hemimorphit, Pyromorphit oder Zinkblende (Sphalerit).



Amethyst roh
Sulzburg

Amethyst geschliffen
Sulzburg

Bleiglanz
Teufelsgrund

Calcit
Teufelsgrund

Fluorit, Baryt
Teufelsgrund

Fluorit
Teufelsgrund

Zinkblende
Teufelsgrund

Jamesonit
Münstergrund

Quarz, Jamesonit
Münstergrund

Berthierit
Gründenwald

Cerussit
Schauinsland

Descloizit
Schauinsland

Dolomit, Sphalerit
Schauinsland

Hemimorphit
Schauinsland

Pyromorphit
Schauinsland

Zinkblende
Schauinsland


Der Feldberg ist mit 1493 Höhenmeter der höchste Gipfel des Schwarzwaldes. Die Grube Rotenbach liefert schönen Pyromorphit. Bei Fahl befindet sich die ehemalige Grube St. Anna, aus der gelber bis zonar blauer Fluorit stammt. Calcit und Dolomit sind häufig mit Pyrit überzuckert. Ähnliche Paragenesen kommen aus der alten Lagerstätte Brandenberg. Von dort sind schöne Kombinationen von Baryt, Fluorit oder Calcit mit Dolomit, Pyrit und Quarz bekannt. Der Calcit tritt häufig in der Varietät Kanonenspat auf. Bei Lenzkirch zwischen dem Titisee und dem Schluchsee gibt es einen natürlichen Aufschluss im Ortsteil Saig, in dem gut auskristallisierter Hämatit gefunden wird.



Pyromorphit
Rotenbach, Feldberg

Calcit, Pyrit
Grube St. Anna, Fahl

Fluorit
Grube St. Anna, Fahl

Calcit, Dolomit, Quarz
Brandenberg

Pyrit
Brandenberg

Quarz, Pyrit
Brandenberg

Hämatit
Lenzkirch

Hämatit
Lenzkirch


Im Hochschwarzwald wurden früher vielerorts Fluss- und Schwerspat abgebaut, zum Beispiel auch in Wieden oder im weiter südlich davon gelegenen Schönenberg mit der Grube Stephanie oberhalb von Schönau. In Wieden lieferten vor allem die Gruben Anton und Tannenboden Mineralienstufen für den Sammler. Es sind prächtige Stufen mit Baryt und Fluorit aus Wieden und Schönenberg bekannt. Auch gut kristallisierter Hemimorphit und Quarz kommen in Wieden vor. Aus einer Vererzung stammen zahlreiche Silber-Arsen-Antimon-Erze. Roter Proustit ist meistens mit dunkelrotem bis schwarzem Pyrargyrit kombiniert oder bildet ein Mischmineral. Darauf finden sich auch Schultenit, Hörnesit, selten orangerotes Xanthokon mit rötlichem Pyrostilpnit oder Stephanit in winzigen, schwarzen Kristallen. Weitere Minerale aus Wieden sind zum Beispiel Akanthit, Arsen, Calcit, Cerussit, Dolomit, Galenit, Pyromorphit, Siderit, Silber, Sphalerit, Strontianit oder Wulfenit.



Arsen gediegen
Tannenboden, Wieden

Baryt
Grube Anton, Wieden

Fluorit, Baryt
Stephanie, Schönenberg

Fluorit
Tannenboden, Wieden

Galenit
Grube Anton, Wieden

Hemimorphit
Tannenboden, Wieden

Hörnesit, Proustit
Tannenboden, Wieden

Proustit
Tannenboden, Wieden

Pyrargyrit, Proustit
Tannenboden, Wieden

Pyrargyrit
Tannenboden, Wieden

Pyrargyrit, Proustit
Tannenboden, Wieden

Schultenit, Pyrargyrit
Tannenboden, Wieden

Sphalerit
Grube Anton, Wieden

Xanthokon
Tannenboden, Wieden


Im Krunkelbachtal südlich des Feldbergs liegt bei Menzenschwand eine der wenigen Uranerzlagerstätten in Mitteleuropa. Im Zeitraum von 1960 bis 1991 baute man ca. 100'000 Tonnen Uranerze ab. Der Abbau war zwischenzeitlich aufgrund von Protesten der Anwohner und der Umweltschützer unterbrochen. Der Abtransport der Erze erfolgte mit LKWs zum Bahnhof Seebrugg am Schluchsee. In den 1970er-Jahren standen dort frei zugängliche Eisenbahnwaggons, die mit Uranerzen gefüllt waren. Heute ist die ehemalige Halde im Krunkelbachtal renaturiert. Aus Menzenschwand stammen viele Uranminerale. Am bekanntesten sind die schwarze Pechblende und der grüngelbe Uranocircit, welcher im UV-Licht eine starke grüne Fluoreszenz aufweist. Der Arsenuranospathit bildet gelbe, blättrige Kristalle mit tafeligem bis säuligem Habitus. Es kommen viele weitere Uranminerale vor, zum Beispiel Autunit, Fourmarierit, Heinrichit, Kasolit, Phosphuranylit, Rutherfordin, Schoepit, Studtit, Torbernit oder Uranophan. Der Uranopilit ist auch unter der Bezeichnung „Uranocker“ bekannt. Für Arsenovanmeerscheit, Heisenbergit, Joliotit, Nielsbohrit, Uranosilit und Uranotungstit ist Menzenschwand Typlokalität.



Arsenuranospathit
Menzenschwand

Arsenuranospathit
Menzenschwand

Heinrichit
Menzenschwand

Pechblende
Menzenschwand

Phosphuranylit,
Uranophan

Phosphuranylit,
Uranophan

Schoepit
Menzenschwand

Uranocircit
Menzenschwand

Uranocircit
im UV-Licht

Uranophan, Torbernit
Menzenschwand

Uranopilit
Menzenschwand


Die ehemalige Grube Gottesehre befindet sich bei Urberg hoch über dem Albtal. In dem heute stillgelegten Bergwerk wurden seit dem Mittelalter Blei- und Silbererze abgebaut. Ab 1951 förderte man Baryt und Fluorit. Die Abraumhalde in Oberbildstein war seinerzeit bei Sammlern sehr beliebt. Noch in den 1980er-Jahren konnte man auf einem Schiff im Rheinfelder Hafen im frisch geförderten Gangmaterial mit Erlaubnis der Betreiber nach Mineralien suchen. 1987 wurde das Bergwerk endgültig geschlossen. Die Grube lieferte auch sehr schöne Stufen mit Bleiglanz, Calcit, Cerussit, Dolomit, Hemimorphit, Quarz, Mimetesit oder Wulfenit. Aus einem Silbererzgang kamen Silber gediegen und einige Silberminerale.



Baryt, Cerussit
Grube Gottesehre

Baryt, Cerussit
Grube Gottesehre

Bleiglanz, Fluorit
Grube Gottesehre

Calcit
Grube Gottesehre

Calcit
Grube Gottesehre

Calcit
Grube Gottesehre

Cerussit-Zwilling
Grube Gottesehre

Dolomit
Grube Gottesehre

Fluorit
Grube Gottesehre

Hemimorphit, Wulfenit
Grube Gottesehre

Mimetesit
Grube Gottesehre

Mimetesit, Quarz
Grube Gottesehre


Der Steinbruch bei Grimmelshofen liegt in einem Seitental des Wutachtals oberhalb der Ortschaft an der B 314. Noch heute wird dort Kalk abgebaut, er ist für seine Calcite berühmt. Dort wurden große Skalenoeder bis 20 Zentimeter Länge gefunden. Die Aggregate mit reich besetzten Calcit-Igeln stammen teilweise noch aus alten Funden, die beim Bau der Straße oder auch beim Bau der Eisenbahn nach Blumberg mit ihren zahlreichen Kehrtunneln ans Tageslicht kamen. Das zweite Foto zeigt eine 30 Zentimeter breite Museumsstufe. Das Gipsbergwerk Schleitheim im Wutachtal liegt schon in der Schweiz, direkt an der Grenze zu Deutschland im Kanton Schaffhausen. Von dort stammt schöner Fasergips.



Steinbruch
Grimmelshofen

Steinbruch
Grimmelshofen

Calcit
Grimmelshofen

Calcit
Grimmelshofen

Calcit
Grimmelshofen

Fasergips
Schleitheim (CH)


Dinkelberg

Der Dinkelberg ist ein kleines Gebirge ganz im Südwesten Deutschlands. Es wird umrahmt durch die Städte Lörrach, Schopfheim, Wehr und Rheinfelden. Der Dinkelberg unterscheidet sich geologisch vom Schwarzwald und vom Schweizer Jura. Das Gestein stammt überwiegend aus dem Mitteltrias, der fossilienreiche Muschelkalk ist vorherrschend. Beim Autobahnbau der A98 fanden um 1980 am Homburger Wald bei Lörrach große Grabarbeiten statt. Im Aushub fand man zahlreiche Versteinerungen, darunter Ammoniten, Brachiopoden, Muscheln und Trochitenkalk, der reich mit Seeliliengliedern durchsetzt ist. Die Drusen des Gesteins und auch die Hohlräume der versteinerten Ammoniten sind mit kristallinem Calcit bewachsen. Beim Bau der Häuser vor 1980 am angrenzenden Hühnerberg in Lörrach gab es ebenfalls hervorragende Fossilfunde, zum Beispiel versteinerte Hahnenkammaustern oder riesige Belemniten.



Calcit in Ammonit
Homburg, Lörrach

Calcit
Homburg, Lörrach

Trochitenkalk
Homburg, Lörrach

Auster versteinert
Hühnerberg, Lörrach


Schwäbische Alb

Die Schwäbische Alb im Südosten von Baden-Württemberg ist eine ehemalige Hochebene, die wie der Schweizer Jura hauptsächlich aus Jurakalk besteht und durch Erosion teilweise wieder abgetragen wurde. Die Schwäbische Alb wird von der Donau durchschnitten. Im Kalk findet man neben den Fossilien vor allem gut ausgebildeten Calcit, zum Beispiel in den Steinbrüchen bei Allmendingen oder am Kapellenberg bei Schelklingen. Das Bohnerz ist ein Brauneisenerz, es kann in kalk- und lehmhaltigen Erden oder in Kalkhöhlen entstehen, wenn lösliche Eisenverbindungen hinzukommen. Es eignet sich zur Gewinnung von Ockerpigmenten. Abgebaut wurde es zum Beispiel bei Sigmaringen oder Ulm. Eine ehemalige Bohnerzgrube ist auch die Wagnersgrube an der A7 nördlich von Oggenhausen. Heute findet man dort ein Biotop, an dem man auf dem Erzweg von Heidenheim nach Oggenhausen vorbeikommt. Durch Verpressen von Kalkablagerungen mit eisenhaltigen Tonmineralien in den ehemaligen Meeren entstand Knollenkalk. Die Färbungen werden hauptsächlich durch Hämatit verursacht. Aus einem aufgelassenen Steinbruch zwischen Oggenhausen und Staufen stammt gelber Calcit in der Varietät „Honigspat“.



Calcit
Allmendingen

Calcitzwillinge
Schelklingen

Bohnerz
Ulm

Bohnerz
Oggenhausen

Knollenkalk
Oggenhausen

Knollenkalk
Oggenhausen

Honigspat
Oggenhausen


Dotternhausen liegt südlich von Balingen im Zollernalbkreis. Im Schwarzen Jura kommen neben den Fossilien auch Mineralien wie Calcit oder knollen- bis kugelförmiger Pyrit vor. Je nach Verkohlungsgrad sind bituminöse Gesteine zu finden, die aus fossilem Holz entstanden sind, zum Beispiel Gagat. Diese auch „Pechkohle“ genannte, schwarze Masse erkennt man am Glanz und an der geringen Dichte. Pyrit im Ölschiefer gibt es auch an anderen Fundstellen auf der Schwäbischen Alb, zum Beispiel in Ohmenhausen bei Reutlingen. Der rötlich glänzende Pyrit aus einem Bachbett bei Reichenbach in der Nähe von Aalen ist teilweise schon korrodiert.



Calcit
Dotternhausen

Calcit
Dotternhausen

Pyrit
Dotternhausen

Pyrit
Dotternhausen

Gagat (Pechkohle)
Dotternhausen

Pyrit
Ohmenhausen

Pyrit
Reichenbach


Hegau

Die Hegauvulkane liegen südlich der Schwäbischen Alb zwischen der Donau und dem Bodensee. Am bekanntesten ist der Hohentwiel bei Singen. Dort wurde der Natrolith erstmals gefunden und durch Martin Heinrich Klaproth 1803 beschrieben. Der Natrolith bildet in der Typlokalität zonar weiß und gelb gefärbte Sonnen, die im graubraunen Phonolith vorkommen. In den Hohlräumen des vulkanischen Gesteins ist der Natrolith auch nadelig ausgebildet. Im 19. Jahrhundert wurde der Phonolith abgebaut, heute herrscht am Hohentwiel striktes Sammelverbot. Vereinzelt sind einzigartige Schmucksteine in Sammlungen vertreten, die das Sonnenmuster im geschliffenen Phonolith zeigen. Das aus einem Basaltblock bestehende Höwenegg ist der nördlichste der ehemaligen Hegauvulkane. Heute ist dort beim See und dem alten Steinbruch ein Naturschutzgebiet. Einmalig sind die Kombinationen von rhomboedrischem Calcit mit nadeligem Natrolith. Aus alten Funden stammen auch Gips, Magnetit, Montmorillonit, Tobermorit oder die typischen Zeolithe, wie sie im vulkanischen Gestein vorkommen, zum Beispiel Chabasit, Garronit-Ca, Phillipsit, Mesolith, Skolezit, Thomsonit-Ca, sowie Amicit in der Typlokalität.



Natrolith TL
Hohentwiel

Natrolith im Phonolith
Hohentwiel

Natrolith TL
Hohentwiel

Calcit, Natrolith
Höwenegg

Calcit, Natrolith
Höwenegg

Calcit, Garronit-Ca
Höwenegg

Chabasit
Höwenegg

Chabasit
Höwenegg

Garronit-Ca
Höwenegg

Gips
Höwenegg

Magnetit
Höwenegg

Mesolith
Höwenegg

Montmorillonit
Höwenegg

Phillipsit
Höwenegg

Phillipsit, Natrolith
Höwenegg

Thomsonit-Ca
Höwenegg

Tobermorit
Höwenegg


Kaiserstuhl

Der Kaiserstuhl ist ein kleines, vulkanisches Gebirge, das mitten im Oberrheingraben westlich von Freiburg im Breisgau liegt. Im blasenreichen Basalt am Limberg bei Sasbach sind typische Minerale zu finden: Der Augit durchsetzt das Gestein mit schwarzen, monoklinen Kristallen. Der Phillipsit bildet glitzernde Krusten oder Drusenfüllungen, sowie Zwillinge oder Mehrlinge. Offretit und Erionit treten oft als Mischkristalle auf. Es kommen weitere Minerale wie nadelförmiger Aragonit, Calcit, wurmartiger Montmorillonit oder kugeliger Hyalit vor, sowie oktaedrischer Faujasit in der Typlokalität. Südlich von Sasbach liegt der Steinbruch Humberg bei der Burgruine Sponeck. Auch dort wird die Opalvarietät Hyalith auf Calcit oder Aragonit gefunden. In der Umgebung von Vogtsburg sind zahlreiche Fundstellen: Die schwarze, titanhaltige Andradit-Varietät Melanit wird bei Oberbergen oder auch in den Steinbrüchen am Kirchberg bei Niederrotweil gefunden. Schöner Natrolith kommt vom Fohberg bei Bötzingen. Am Büchsenberg bei Achkarren ist Merlinoit in Kristallbüscheln zu finden. Vom Badloch bei Badberg stammt die Peroswkit-Varietät Dysanalyt. Die winzigen Würfelchen des Niob-Minerals können mit Salzsäure aus dem Carbonatit herausgelöst werden. In den Steinbrüchen am Orberg bei Schelingen wurde früher Carbonatit zum Kalkbrennen abgebaut. In dem grobkörnigen, magmatisch gebildeten Kalk findet man ebenfalls Dysanalyt, sowie Magnesioferrit in schwarzen, bis zu mehreren Millimeter großen Oktaedern, die Mischkristalle mit Magnetit bilden. Bei den winzigen, orangefarbenen bis lachsroten Oktaedern handelt es sich um „Koppit“. So bezeichnete man früher ein Mineral aus der Pyrochlor-Gruppe. Der Apatit tritt in feinen Nadeln auf, der Forsterit in gelblichen Körnern oder Kristallen.



Aragonit
Limberg, Sasbach

Augit, Phillipsit
Limberg

Calcit
Limberg

Faujasit TL
Limberg

Hyalith
Limberg

Montmorillonit
Limberg

Offretit
Limberg

Phillipsit Zwillinge
Limberg

Hyalith auf Aragonit
Stbr. Humberg

Melanit
Oberbergen

Natrolith
Fohberg, Bötzingen

Merlinoit
Büchsenberg

Dysanalyt
Badloch, Badberg

Dysanalyt
Orberg, Schelingen

Forsterit
Orberg

Koppit
Orberg

Koppit
Orberg

Magnesioferrit, Apatit
Orberg


Oberrheingraben, Neckar

Der Oberrheingraben zwischen Basel und Frankfurt am Main entstand durch Absenkung im Laufe der letzten 50 Millionen Jahre. In früheren Erdzeitaltern reichte das Meer bis in diese Gegend, heute prägt der Rhein das Landschaftsbild. Durch Ablagerungen entstanden einst die Salzlagerstätten. Das Kalisalzbergwerk Buggingen war noch bis 1973 in Betrieb. Die Minerale Carnallit, Halit oder Sylvin sind typische Vertreter aus dieser Lokalität. Die Salinen Schweizerhalle bei Basel fördern noch heute Sole aus alten Salzlagerstätten. Etwa 15 Kilometer südlich von Heidelberg liegt Wiesloch. Dort gab es früher zahlreiche Stollen und Erzgruben. Der vorhandene Muschelkalk wurde an dieser Stelle im Laufe der Zeit von Erzkörpern verdrängt, so dass auch Blei- und Zinkerze vorhanden waren. Aus alten Sammlungen stammen Stücke mit Wurtzit, Sphalerit und Galenit in Schalenblende. Die bekannten Gipskristalle aus „Wiesloch“ stammen allerdings aus der seit den 1990er-Jahren geschlossenen Tongrube im Dämmelwald beim Kompostwerk. Im 30 Millionen Jahre alten Septarienton aus dem Oligozän fand man Gips-Schwimmer mit bis zu zehn Zentimeter Länge, die teilweise auch eine Sanduhrzeichnung aufweisen. Südlich des Odenwaldes befindet sich das vom Neckar geprägte Heilbronner Becken. Aus der Tongrube Ilsfeld bei Heilbronn stammen die schönsten Kalkversinterungen aus Deutschland.



Carnallit
Buggingen
Klinochlor
Kalisalz
Buggingen

Schalenblende
Wiesloch

Gips
Wiesloch

Kalksinter
Tongrube Ilsfeld


Hinweis: Es werden nicht alle Minerale einer Fundstelle aufgezählt, sondern nur die bekanntesten.



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