engl. Arsenic


Arsen gediegen aus dem Plaka Revier in Laurion


Stibarsen aus Trebsko im Přibram-Revier


Arsen gediegen aus der Grube Lengenbach


Arsen gediegen aus der Grube Teufelsgrund im Münstertal


Arsen vom Sauberg in Ehrenfriedersdorf
Eigenschaften
Arsen gediegen ist auch unter dem Namen „Scherbenkobalt“ bekannt, da es beim Brechen schalenartig zerbricht. Die frischen Bruchflächen glänzen metallisch, an der Luft färben sich diese wieder schwarz. Mit einer Mohshärte von 3,5 ist Arsen etwas härter als ein Calcit. An der Luft ist reines Arsen relativ beständig, graues α-Arsen ist die bei Raumtemperatur stabile Modifikation. Das Mineral sublimiert vor dem Lötrohr bei 616 °C unter Knoblauchgeruch zu Arsendampf ohne zu schmelzen, auf der Kohle bildet sich aus der oxidierend wirkenden Flamme ein weißer Rückstand aus
Arsen(III)-oxid. Die Marshprobe fällt positiv aus. Arsendampf und alle Arsenverbindungen sind stark toxisch!
Stibarsen
Die Arsen-Antimon-Legierung AsSb bildet ein eigenständiges Mineral, das
Stibarsen genannt wird. Eine klassische Fundstelle ist Trebsko im tschechischen Přibram-Revier. Die typischen, traubig-nierigen Aggregate aus dieser Lokalität bestehen nicht aus Arsen – wie früher oft bezeichnet – sondern aus Stibarsen.
Kristallformen und Wachstum
Arsen gediegen kristallisiert nach dem trigonalen System. Gut ausgebildete Kristalle sind sehr selten. Es bildet meist schalige oder kugelige Aggregate von bleigrauer Farbe. Begleitminerale sind zum Beispiel Arsenolith, Silber gediegen, Dyskrasit, Polybasit, Löllingit oder Safflorit.
Geschichte
Arsenverbindungen wie Realgar oder Auripigment waren schon in der Antike bekannt. Die erstmalige Herstellung des Elements gelang Albertus Magnus um 1250. Er erhitzte das Mineral Auripigment zusammen mit Seife, wobei er durch eine Reduktion metallisches Arsen gewann. Anfangs benannte man das metallische Arsen und deren Oxide oder Sulfide mit dem Namen „Arsenik“. Der Name Arsen für das metallische Element und damit auch für das natürliche Vorkommen im Mineral ist erst seit dem 19. Jahrhundert gebräuchlich.
Vorkommen
Arsen gediegen ist ein typisches Mineral in hydrothermalen Lagerstätten mit sulfidischen Gangerzen. Weniger häufig tritt es in Skarnlagerstätten oder als Sublimationsprodukt von vulkanischen Gasen auf. Klassische Vorkommen in Deutschland liegen zum Beispiel bei St. Andreasberg im
Harz, in den Revieren
Schneeberg und
Schlema-Alberoda im
Schachtkomplex 371 oder am
Sauberg bei Ehrenfriedersdorf im Erzgebirge. Fundstellen im Schwarzwald sind der Schmiedestollen bei
Wittichen, die Grube Tannenboden bei
Wieden oder die Grube Teufelsgund im
Münstertal. Auch in der
Grube Lengenbach im Schweizer Binntal und im griechischen Bergbaurevier
Laurion wurde Arsen in gediegener Form gefunden.
Verwendung
Das Mineral dient zur Herstellung von reinem
Arsen und von Arsenverbindungen. Früher verwendete man portionierte Stücke als Flintenschrot, diese Verwendung ist heute verboten.