engl. Zeunerite


Zeunerit aus dem Schmiedestollen bei Wittichen im Schwarzwald


Zeunerit mit gelbem Walpurgin aus der Grube Weißer Hirsch
Die Minerale Zeunerit und Metazeunerit unterscheiden sich lediglich im Wasseranteil. Der Metazeunerit kann durch Wasserabgabe aus dem Zeunerit entstehen. Bei dieser Dehydratation findet eine Eintrübung statt. Zeunerit kristallisiert nach dem tetragonalen System. Der bevorzugte Habitus der Kristalle ist tafelig. Es kommen auch krustige oder erdige Aggregate vor. Das radioaktive und toxische Mineral zeigt im langwelligen UV-Licht nur eine schwache, grüne Fluoreszenz. Beim
Heinrichit oder beim
Nováčekit ist die Fluoreszenz vor allem auch im kurzwelligen UV-Licht viel stärker ausgeprägt. Eine Unterscheidung vom
Torbernit ist oft schwierig; Zeunerit bevorzugt die Paragenese mit Arsenmineralen.
Der deutsche Mineraloge Albin Julius Weisbach (1833–1901) untersuchte Materialproben aus der Oxidationszone in der Grube Weißer Hirsch. Die Grube befindet sich heute in Neustädtel, einem Stadtteil von Schneeberg. Weisbach beschrieb 1872 das Mineral Zeunerit erstmals und benannte es nach dem Ingenieur und Direktor der Bergakademie Freiberg Gustav Anton Zeuner (1828–1907). Die Unterscheidung des Zeunerits vom Metazeunerit erfolgte im Jahr 1937 durch die Mineralogen Aleksandr Evgenievich Fersman und Olga Mikhailovna Shubnikova.
Neben der Typlokalität im Walpurgis Flacher Gang in der Grube Weißer Hirsch bei
Schneeberg findet man Zeunerit und Metazeunerit zum Beispiel auch im Revier
Wittichen oder bei
Menzenschwand im Schwarzwald.
Die Mineralienstufen dürfen aufgrund der Radioaktivität und Toxizität nicht in Wohn- oder Arbeitsräumen aufbewahrt werden. Sie gehören in eine luftdichte Dose, die sich in einem strahlungsdichten Behälter befindet.