Natrolith
engl.Natrolite
Nach dem Stoff Natron und dem griechischen Wort lithos („Stein“)
Formel
Stoffgruppe
Farbe
Strich
Glanz
Transparenz
Härte (Mohs)
Dichte
Spaltbarkeit
Bruch

Kristallsystem
Kristallklasse
Na2(Si3Al2)O10 • 2 H2O
Silicate
weiß, gelblich, bräunlich, rötlich
weiß
Glasglanz, Seidenglanz
durchscheinend bis durchsichtig
5 – 5,5
2,2 – 2,3 g/cm³
vollkommen
muschelig

orthorhombisch
orthorhombisch-pyramidal
Natrolith aus dem ErzgebirgeLupe
Eigenschaften
Verwechslungen
Kristallformen
Geschichte
Vorkommen
Verwendung
Beschreibung

Natrolith
Lupe
Natrolith vom Arensberg in der Eifel
Natrolith
Lupe
Natrolith vom Gaulsberg in Hessen
Natrolith aus Phillipsit vom Höwenegg
Lupe
Natrolith auf Phillipsit vom Höwenegg, Hegau
Natrolith vom Hohentwiel
Lupe
Natrolith-Sonnen vom Hohentwiel, Hegau
Eigenschaften

Natrolith ist ein relativ hartes, sprödes Mineral, das gerne langgezogene Kristalle oder Nadeln ausbildet. Er gehört zu den Zeolithen, die aus Gerüstsilicaten und einem Kristallwasseranteil aufgebaut sind. Die Farbe variiert von farblos oder weiß bis zu einem leuchtenden Gelb. Seltener treten rötliche oder bräunliche Färbungen auf. Der Natrolith ist in Salzsäure löslich. Er schmilzt vor dem Lötrohr zu einem durchsichtigen Glas. Beim Erhitzen im Reagenzglas wird Wasser abgegeben.


Ähnliche Minerale

Der Natrolith kann augenscheinlich kaum von den sehr ähnlichen Mineralen Skolezit und Mesolith unterschieden werden. Aufschluss kann vor allem die Fundstelle geben.


Kristallformen und Wachstum

Der Natrolith kristallisiert nach dem orthorhombischen System. Typisch sind sehr langprismatische oder nadelige Kristallaggregate in radialstrahliger Anordnung. Es kommen auch faserige Aggregate oder krustige Überzüge vor. Man findet den Natrolith in Hohlräumen vulkanischer Gesteine, zum Beispiel im Basalt oder im Phonolith. Begleitminerale sind unter anderem Calcit, Chabasit, Phillipsit oder Thomsonit.


Geschichte

Der Name des Minerals bedeutet so viel wie „Natronstein“. Diese Bedeutung hängt mit dem Natriumgehalt zusammen. Das Mineral wurde im Jahr 1803 erstmals am Hohentwiel bei Singen gefunden und durch den deutschen Chemiker Martin Heinrich Klaproth (1743–1817) beschrieben.


Vorkommen

Fundorte in Deutschland gibt es zum Beispiel am Vogelsberg in Hessen, im Basaltsteinbruch am Arensberg in der Vulkaneifel, am Höwenegg im Hegau oder bei Hammerunterwiesenthal im Erzgebirge. Die weiß-gelben Sonnen im Phonolithgestein von der Typlokalität am Hohentwiel sind nur noch über alte Sammlungen zugänglich. Prächtige Aggregate kommen an verschiedenen Fundstellen im indischen Bundesstaat Maharahstra vor. Auch der Mont Saint-Hilaire im kanadischen Québec liefert schöne Natrolithkristalle.


Verwendung

Der Natrolith hat keine technische Bedeutung. Aufgrund der bizarren Formen der Kristallaggregate wird er von Mineraliensammlern gerne gesammelt. Der Natrolith im Phonolith vom Hohentwiel wurde früher zu Schmucksteinen verschliffen. Diese Stücke finden sich noch vereinzelt in Sammlungen.


Natrolith in Phonolith vom Hohentwiel
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