engl. Phillipsite
Eigenschaften
Die Minerale der Phillipsit-Serie zählen zu den Zeolithen. Phillipsit-Ca, Phillipsit-K und Phillipsit-Na sind sehr ähnlich. Es sind spröde, relativ leichte Minerale. Sie erscheinen meistens farblos oder weiß. Zwillinge treten sehr häufig auf. Die Spaltbarkeit ist nur wenig deutlich, während sie beim
Stilbit und beim
Heulandit vollkommen ist. Diese beiden zeigen auf den Spaltflächen Perlmutterglanz. Ein Phillipsit ähnelt stark dem Mineral
Harmotom. Von diesem kann er auf den ersten Blick nur schwer unterschieden werden. Vor dem Lötrohr bläht sich ein Phillipsit auf, während Harmotom weiß wird und zerbröckelt. Beim Erhitzen im Reagenzglas geben beide ihr Kristallwasser ab, und in Salzsäure erfolgt schnelle Auflösung.
Phillipsit vom Steinbruch Attenberg bei Buseck am Vogelsberg
Phillipsit vom Bellerberg in der Eifel
Phillipsit mit Natrolith vom Höwenegg, Hegau
Varietäten
Die bariumhaltige Varietät von Phillipsit-Ca wird als
Wellsit bezeichnet. Mit Harmotom bildet ein Phillipsit eine übergangslose Mischkristallreihe.
Kristallformen und Wachstum
Die Phillipsite kristallisieren nach dem monoklinen System. Die Kristalle sind fast immer verzwillingt, es kommen auch Vierlinge oder sogar Zwölflinge vor. Der bevorzugte Habitus ist prismatisch. Die Zwillinge bilden auch radialstrahlige oder kugelige Aggregate. Seltener sind tafelige oder pseudokubische Formen. Begleitminerale sind zum Beispiel Aragonit, Chabasit, Harmotom, Heulandit, Natrolith oder Stilbit.
Geschichte
Der französische Arzt und Mineraloge Armand Lévy (1795–1841) beschrieb im Jahr 1825 als erster das Mineral und benannte es nach dem englischen Mineralogen William Phillips (1775–1829). Lévy verwendte Proben aus der Umgebung des Ätnas, die als Typlokalität für den Phillipsit-Na gilt. Der Bellerberg in der
Eifel gilt als Typlokalität für die Phillipsit-Serie allgemein.
Vorkommen
Der Phillipsit kommt in den Hohlräumen vulkanischer Gesteine vor, zum Beispiel im Basalt. In Deutschland findet man ihn in der Eifel, am Vogelsberg in Hessen, am
Kaiserstuhl in Baden-Württemberg oder bei den ehemaligen Hegau-Vulkanen ganz im Süden von Deutschland. Weltweit kommt das Mineral häufig vor. Bekannte Funde stammen auch vom Monte Somma beim Vesuv oder vom Ätna. In Island ist der Phillipsit im Basalt ebenfalls verbreitet.
Verwendung
Ein Phillipsit hat keine technische Bedeutung. Er wird aufgrund seiner schön ausgebildeten Zwillingsaggregate gerne von Micromountsammlern gesucht.