Phillipsit-Serie
engl. Phillipsite
Nach dem englischen Mineralogen William Phillips (1775–1829)
Formel Phillipsit-Ca:
Stoffgruppe
Farbe
Strich
Glanz
Transparenz
Härte (Mohs)
Dichte
Spaltbarkeit
Bruch

Kristallsystem
Kristallklasse
Ca2(Si10Al6)O32 • 12 H2O
Silicate
weiß, farblos, gelblich, rötlich
weiß
Glasglanz
durchscheinend bis undurchsichtig
4 – 4,5
2,2 g/cm³
wenig deutlich
uneben

monoklin
monoklin-prismatisch
Phillipsit aus Sasbach im KaiserstuhlLupe
Eigenschaften
Varietäten
Kristallformen
Geschichte
Vorkommen
Verwendung
Beschreibung

Eigenschaften

Die Minerale der Phillipsit-Serie zählen zu den Zeolithen. Phillipsit-Ca, Phillipsit-K und Phillipsit-Na sind sehr ähnlich. Es sind spröde, relativ leichte Minerale. Sie erscheinen meistens farblos oder weiß. Zwillinge treten sehr häufig auf. Die Spaltbarkeit ist nur wenig deutlich, während sie beim Stilbit und beim Heulandit vollkommen ist. Diese beiden zeigen auf den Spaltflächen Perlmutterglanz. Ein Phillipsit ähnelt stark dem Mineral Harmotom. Von diesem kann er auf den ersten Blick nur schwer unterschieden werden. Vor dem Lötrohr bläht sich ein Phillipsit auf, während Harmotom weiß wird und zerbröckelt. Beim Erhitzen im Reagenzglas geben beide ihr Kristallwasser ab, und in Salzsäure erfolgt schnelle Auflösung.


Phillipsit vom Vogelsberg
Lupe
Phillipsit vom Steinbruch Attenberg bei Buseck am Vogelsberg
Phillipsit vom Bellerberg
Lupe
Phillipsit vom Bellerberg in der Eifel
Phillipsit vom Höwenegg
Lupe
Phillipsit mit Natrolith vom Höwenegg, Hegau
Varietäten

Die bariumhaltige Varietät von Phillipsit-Ca wird als Wellsit bezeichnet. Mit Harmotom bildet ein Phillipsit eine übergangslose Mischkristallreihe.


Kristallformen und Wachstum

Die Phillipsite kristallisieren nach dem monoklinen System. Die Kristalle sind fast immer verzwillingt, es kommen auch Vierlinge oder sogar Zwölflinge vor. Der bevorzugte Habitus ist prismatisch. Die Zwillinge bilden auch radialstrahlige oder kugelige Aggregate. Seltener sind tafelige oder pseudokubische Formen. Begleitminerale sind zum Beispiel Aragonit, Chabasit, Harmotom, Heulandit, Natrolith oder Stilbit.


Geschichte

Der französische Arzt und Mineraloge Armand Lévy (1795–1841) beschrieb im Jahr 1825 als erster das Mineral und benannte es nach dem englischen Mineralogen William Phillips (1775–1829). Lévy verwendte Proben aus der Umgebung des Ätnas, die als Typlokalität für den Phillipsit-Na gilt. Der Bellerberg in der Eifel gilt als Typlokalität für die Phillipsit-Serie allgemein.


Vorkommen

Der Phillipsit kommt in den Hohlräumen vulkanischer Gesteine vor, zum Beispiel im Basalt. In Deutschland findet man ihn in der Eifel, am Vogelsberg in Hessen, am Kaiserstuhl in Baden-Württemberg oder bei den ehemaligen Hegau-Vulkanen ganz im Süden von Deutschland. Weltweit kommt das Mineral häufig vor. Bekannte Funde stammen auch vom Monte Somma beim Vesuv oder vom Ätna. In Island ist der Phillipsit im Basalt ebenfalls verbreitet.


Verwendung

Ein Phillipsit hat keine technische Bedeutung. Er wird aufgrund seiner schön ausgebildeten Zwillingsaggregate gerne von Micromountsammlern gesucht.
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