Griechenland: Laurion / Serifos
Das Bergbaugebiet Laurion liegt im Süden der attischen Halbinsel in
der Region Attika etwa 50 Kilometer südlich von Athen. Die
Grubentätigkeiten lassen sich bis in das 3. Jahrtausend vor
Christus zurückverfolgen. Die alten Griechen und die Römer
bauten dort Erze zur Gewinnung von Blei oder Zink ab. Nach der
Wiedereröffnung durch den italienischen Unternehmer Giovanni
Battista Serpieri im Jahr 1864 wurden auch Silbererze gewonnen. Nach ihm
ist der in Laurion erstmals entdeckte
Serpierit benannt. Der kommerzielle Abbau wurde 1977 eingestellt. Das Gebiet wird in verschiedene Reviere unterteilt: Das Revier
Kamariza mit seinen alten Halden begrenzt das Gebiet im Westen. Es enthält die Stollen
Serpieri,
Christiana,
Elafos,
Hilarion oder
Jean Baptiste. Aus Kamariza kommen die meisten Funde für Sammler, darunter vielleicht die schönsten
Adamine
der Welt. Von besonderer Schönheit und Faszination vor allem
für die Micromountsammler sind die zahlreichen und leider auch
toxischen Arsenminerale wie
Agardit,
Lavendulan,
Mixit oder
Rosasit. Der weltbeste
Annabergit stammt aus den Minen am Kilometerstein 3 (
Km 3) östlich von Kamariza. Südlich von Kamariza schließen sich die Minen von
Megala Pefka mit der
Sigia Mine an und noch weiter südlich liegen die
Sounion Minen. Weiter im Norden ist das
Plaka Revier, in dem auch
Silber und Silbererze wie
Pyrargyrit gefunden werden. Die Silberbleche sind meist zu
Akanthit umgewandelt. Laurion ist für Sammler der Minerale
Calcit oder
Gips
ebenfalls ein Eldorado. Über 430 Mineralarten kommen in Laurion
vor, für mindestens 28 Minerale gilt Laurion als Typlokalität,
dazu zählen zum Beispiel auch
Attikait,
Fiedlerit,
Georgiadesit,
Hilarionit,
Kamarizait,
Kapellasit,
Laurionit,
Nealit,
Paralaurionit oder
Phosgenit.
Einige dieser Minerale haben sich in Schlacken vor allem aus der
Bleiverhüttung der alten Griechen und Römer durch den
menschlichen Einfluss in Kombination mit natürlichen
Einflüssen wie das Meerwasser über Jahrtausende gebildet.
Charakas,
Legraina,
Passa Limani,
Thorikos oder
Vrissaki sind
klassische Fundstellen dafür. Schlackenminerale aus Laurion sind
von der IMA als eigenständige Minerale anerkannt.
Serifos
Die 74'331 Quadratkilometer große Insel
Serifos liegt in der Südlichen Ägäis. Sie ist wie das Gebiet
Laurion
vom Bergbau geprägt. Der Bergbau zur Gewinnung von Eisen- und
Kupfererzen lässt sich bis in die Bronzezeit zurückverfolgen.
Bei den Mineraliensammlern sind vor allem herrliche Stufen mit
grünem
Prasemquarz oder mit dem
Granat-Mineral Andradit bekannt. Beide werden in
Avissalos, in
Mega Horio oder an weiteren Fundorten gefunden. Der Andradit wächst häufig auf
Hedenbergit. Dieses Mineral ist auch für die grüne Farbe des Prasemquarzes bekannt.
Auf dem Prasemquarz können Eisenrosen aus
Hämatit sitzen. Der
Quarz
aus Serifos kann auch rosa oder rötlich gefärbt sein. An der
Schlackenfundstelle bei Avissalos kommen die typischen
Sekundärminerale des Kupferbergbaus vor. Sehr fotogen sind die
Stüfchen für den Micromounter, bei denen türkisblauer,
nadeliger
Connellit mit grünem, kugeligem
Spangolith oder mit grünem
Brochantit kombiniert sind.