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Schwarzwald / Kaiserstuhl / Oberrhein / Dinkelberg / Hegau / Schwäbische Alb


Portrait Grube Clara

Grube Clara
Portrait Revier Wittichen

Wittichen
Portrait Bergbaurevier Schauinsland

Schauinsland
Portrait Bergbaugebiet Münstertal

Münstertal
Portrait Bergbaugebiet Wieden

Wieden
Portrait Grube Gottesehre

Grube Gottesehre
Portrait Revier Badenweiler

Badenweiler


Schwarzwald Nord/Mitte: Käfersteige / Neubulach / Freudenstadt / Wildschapbachtal / Hechtsberg / Ludwig / Segen Gottes / Artenberg / Diverse

Schwarzwald Mitte/Süd
: St. Ulrich / Sulzburg / Todtnau / Menzenschwand / Schlächtenhaus / Grimmelshofen  

Der Schwarzwald befindet sich östlich des Oberrheingrabens, er ist wie die Vogesen durch Emporhebung als Folge der Absenkung des Oberrheingrabens entstanden. Die ursprünglichen Sedimente wurden abgetragen, so dass die Erzkörper wieder weit bis an die Oberfläche reichen. Das Gestein ist überwiegend aus Gneis aufgebaut.



Grube Käfersteige


Südöstlich von Pforzheim bei Würm liegt die Grube Käfersteige. Sie besitzt eine der größten Flussspat-Lagerstätten Europas. Der Fluoritgang enthält auch Baryt und vor allem viel Quarz. Der senkrecht stehende Erzgang wurde bis zu einer Tiefe von 300 Metern abgebaut. Der kommerzielle Betrieb begann 1935 und endete im Jahr 1996. Beim alten Stollenmundloch sieht man heute noch Schienenreste, auf denen früher eine Dampflok einfahren konnte. Das neue Stollenmundloch liegt direkt an der L572 im Würmtal. Bei den Sammlern bekannt ist der nadelige Bismuthinit, der auch mit Bismutit vergesellschaftet sein kann. Die Grube lieferte den schönsten Emplektit des Schwarzwaldes: Die Kristalle dieses Kupfer-Bismut-Erzes sind oft perfekt ausgebildet. Sie können auch den Quarz oder den Fluorit durchwachsen. Der Malachit aus der Grube Käfersteige bildet manchmal schöne, büschelige Kristalle.



Altes Stollenmundloch

Grube Käfersteige

Neues Stollenmundloch

Grube Käfersteige

Bismuthinit, Baryt

Grube Käfersteige

Emplektit

Grube Käfersteige

Emplektit, Fluorit

Grube Käfersteige

Emplektit, Quarz

Grube Käfersteige

Malachit

Grube Käfersteige




Neubulach


Auf den ehemaligen Halden bei Neubulach im Landkreis Calw fand man früher sehr schönen Azurit. Besonders interessant sind die Fundstücke, bei denen der Azurit durch den Feuersetzbergbau zu schwarzem Tenorit oxidiert ist. Diese Stufen sind für Neubulach absolut typisch. Der Malachit kam in Büscheln, in kugelig-nierigen Aggregaten oder in Locken vor. Der blaugrüne bis grüne und nadelige Mixit ist oft mit den beiden Kupfermineralen vergesellschaftet, er ähnelt dem Agardit und auch dem Zálesíit, die alle untereinander schwer zu unterscheiden sind. Verbreitet war auch Olivenit in allen möglichen Wachstumsformen. Der prismatisch auftretende Adamin kann farblos sein oder er ist durch Kupfer-Ionen grün gefärbt. Gefunden wurde auch der seltene Tirolit, der radialstrahlige, blaugrüne Büschel ausbildet. Zu den Bismuterzen zählen der seltene Beyerit und der vielgestaltige Bismutit: Oft sitzt dieser in cremefarben Kugeln oder in hellgelben Sphärolithen auf anderen Mineralen wie Malachit. Er bildet auch grüne, nierig-kugelige Krusten. Manchmal tritt er pseudomorph nach stängeligem Emplektit auf und erscheint dann fahlgrün. Das früher als „Annivit“ benannte Erz ist eine Tetraedrit-Varietät mit Bismut-Ionen. Das früher als „Barioalumopharmakosiderit“ bezeichnete Mineral wurde diskreditiert: Bei den winzigen, gelben Würfeln handelt es sich um Bariopharmakoalumit oder um Bariopharmakosiderit. Als Minerale der Typlokalität anerkannt sind der Arsenocrandallit, der extrem seltene Bulachit und der Sphaerobismoit.



Adamin

Neubulach

Azurit

Neubulach

Azurit

Neubulach

Azurit

Neubulach

Bariopharmakoalumit

Neubulach

Beyerit nach Bismutit
(nach Emplektit)

Malachit, Beyerit

Neubulach

Bismutit

Neubulach

Bismutit, Malachit

Neubulach

Emplektit

Neubulach

Malachit

Neubulach

Malachit, Zálesíit

Neubulach

Mixit

Neubulach

Olivenit

Neubulach

Olivenit

Neubulach

Tenorit nach Azurit

Neubulach

Bi-Tetraedrit

Neubulach

Tirolit

Neubulach

Zálesíit

Neubulach




Freudenstadt


Um Freudenstadt herum hat es zahlreiche alte Gruben, die vom mittelalterlichen Bergbau zeugen. Beim Freudenstädter Graben handelt es sich geologisch gesehen um eine Störungszone, die aus Buntsandstein besteht und über den Gneisen und Graniten liegt. Sie besteht überwiegend aus tertiären Barytgängen, die auf älteren Quarzgängen mit Kupfer- und Bismuterzen sitzen. Früher wurden Eisen- und Kupfererze, aber auch Silbererze gefödert. Die ehemalige Grube Heilige Drei Könige ist heute ein Besucherbergwerk. Die meisten Gruben liegen im Christophstal, die drei nebeneinander liegenden Gruben Dorothea, Haus Württemberg und Neues Jahr sind Beispiele dafür. Die Firma Sachtleben fuhr in den 1990er-Jahren Material aus der Grube Dorothea in ihre Aufbereitungsanlage nach Wolfach. Daher kann sich dieses mit Material aus der Grube Clara vermischt haben. In die Sammlungen gelangten vor allem Micromount-Stufen, größere Handstufen sind eher selten vorhanden. Agardit-(La) kommt in der Grube Dorothea in der Typlokalität vor, das Mineral wurde dort erstmals bestimmt. Bariopharmakosiderit und Skorodit sind ähnlich gut ausgebildet wie in der Grube Clara. Bismutit und Emplektit sind typische Bismutminerale aus dem Erzgang. Eisenerze wie Hämatit, Goethit und Siderit kommen ebenfalls vor. Gefunden werden neben vielen weiteren Mineralen auch Arseniosiderit, Brochantit, Chalkophyllit, Chrysokoll, Cornwallit, Cyanotrichit, Cuprit, Delafossit, Gorceixit, Kupfer gediegen, Malachit, Mixit, Olivenit oder Tetraedrit, jeweils in winzigen, aber meist schön ausgebildeten Kristallen.



Agardit-(La)
TL
Grube Dorothea

Agardit-(La)
TL
Grube Dorothea

Arseniosiderit

Grube Neues Jahr

Bariopharmakosiderit

Grube Dorothea

Bariopharma., Goethit

Gr. Haus Württemberg

Bismutit

Grube Neues Jahr

Brochantit

Grube Neues Jahr

Chalkophyllit

Gr. Haus Württemberg

Chrysokoll

Grube Dorothea

Cornwallit

Grube Dorothea

Cornwallit

Grube Neues Jahr

Cornwallit

Gr. Haus Württemberg

Cyanotrichit

Grube Dorothea

Delafossit, Kupfer

Grube Dorothea

Emplektit

Grube Dorothea

Gorceixit

Gr. Haus Württemberg

Malachit

Gr. Haus Württemberg

Olivenit

Grube Dorothea

Olivenit

Grube Dorothea

Skorodit

Grube Dorothea

Tetraedrit

Grube Dorothea




Wildschapbachtal


Nördlich von Wolfach liegt die Ortschaft Schapbach im Wolfachtal. Das Wildschapbachtal zweigt vor Schapbach nach Nordwesten ab. Am bekanntesten sind die Grube Friedrich Christian und die Grube Herrensegen. Neben dem Quarz und typischen Erzen wie Baryt, Fluorit oder Galenit kommen von dort zum Beispiel auch Anglesit, Cerussit, Langit oder Linarit. Der Pyromorphit aus der Grube Herrensegen bildet häufig kugelige Aggregate. Die Grube Friedrich Christian galt früher als Typlokalität für den Schapbachit. Die in beiden genannten Gruben gefundenen grauschwarzen Nadeln im Quarz werden heute als Mischmineral aus Schapbachit mit Matildit angesehen, wobei der Matildit überwiegt. Die alten Stufen mit erkennbaren kubischen Kristallen haben sich als Mischung von Matildit mit Bleiglanz herausgestellt, so dass die Typlokalität diskreditiert wurde. Andere vorkommende Minerale sind neben weiteren Annabergit, Bismutit, Brochantit, Chrysokoll, Malachit oder das Kupferoxid Tenorit, das durch den Feuersetzbergbau aus Azurit oder Malachit entstehen kann. Bei dem natürlichen Aufschluss Ausbiß, an dem der Hirschbach und der Wildschapbach zusammenfließen, wurde das seltene Cermineral Allanit-(Ce) gefunden.



Anglesit

Gr. Friedrich Christian

Cerussit

Gr. Friedrich Christian

Langit

Gr. Friedrich Christian

Linarit

Gr. Friedrich Christian

Bismutit

Grube Herrensegen

Chrysokoll

Grube Herrensegen

Quarz, Malachit, Baryt

Grube Herrensegen

Pyromorphit

Grube Herrensegen

Schapbachit – Matildit

Grube Herrensegen

Tenorit

Grube Herrensegen

Allanit-(Ce)

Ausbiß am Hirschbach




Hechtsberg


Zwischen Hausach und Haslach im Kinzigtal liegt der Steinbruch Hechtsberg. In den Jahren 1966 und 1996 wurden dort ungewöhnliche Funde jeweils in einer einzelnen Zone gemacht. Zwischen grünblauem Chrysokoll fanden sich kugelige Aggregate des Bismutsilicats Eulytin. Die Kugeln sind durch den Chrysokoll gelbgrün bis blaugrün gefärbt. Manche zeigen einen sehr hohen Glanz. Nur selten erkennt man die tetraedrischen Kristalle, die die kugelartigen Aggregate aufbauen. Auf dem Chrysokoll oder sogar auf den Eulytinkugeln sitzen manchmal auch dunkelgrüne, kugelig-nierige Aggregate. Hierbei handelt es sich um das Kupfer-Bismut-Mineral Namibit. Selten sitzt darauf auch Bismutit in krustig-kugeligen, gelblichen Aggregaten. Dieser kann auch zu Beyerit umgewandelt sein. Der extrem seltene Hechtsbergit wurde im Steinbruch erstmals entdeckt. Dieses Bismutvanadat tritt in winzigen, braunen Kristallen auf. Neben einigen anderen Mineralen wurden auch Epidot, Erythrin oder Malachit gefunden.



Steinbruch

Hechtsberg

Beyerit (evt. Bismutit?),
Namibit auf Chrysokoll


Epidot

Hechtsberg

Erythrin

Hechtsberg

Eulytin, Chrysokoll

Hechtsberg

Eulytin, Chrysokoll

Hechtsberg

Eulytin, Chrysokoll

Hechtsberg

Hechtsbergit
TL
Hechtsberg

Malachit

Hechtsberg

Namibit

Hechtsberg

Eulytin, Namibit

Hechtsberg

Eulytin, Namibit

Hechtsberg




Grube Ludwig


Direkt hinter dem Steinbruch am Hechtsberg liegt die Grube Ludwig mit vier ehemaligen Gängen und Halden im Adlersbachtal. Dort wurden früher Silbererze wie Miargyrit abgebaut, der im Quarz eingeschlossen ist. Der Pyrit aus dem Friedrichgang weist sogar einen geringen Goldgehalt auf. Antimonminerale sind ebenfalls vertreten: Das Antimonerz Stibnit (Antimonit) kann teilweise in Stibikonit umgewandelt sein. Der Semseyit ist recht häufig, allerdings sind kristalline Formen eher selten. Er ist im Quarz eingesprengt oder zeigt blättrige Aggregate. Weiter kommen neben einigen weiteren Erzen auch Arsenopyrit, faseriger Boulangerit und brauner Sphalerit (Zinkblende) vor.



Arsenopyrit

Grube Ludwig

Boulangerit

Grube Ludwig

Miargyrit

Grube Ludwig

Pyrit

Grube Ludwig

Semseyit

Grube Ludwig

Sphalerit

Grube Ludwig

Stibnit

Grube Ludwig




Grube Segen Gottes


Die Grube Segen Gottes bei Schnellingen nördlich von Haslach im Kinzigtal ist heute ein Besucherbergwerk. Früher wurden dort Silbererze wie Argentit, Proustit oder Pyrargyrit gefördert. Sichtbar ausgebildete Kristalle aus dieser Grube sind sehr selten, weil die Silbererze fein verteilt in den Erzgängen vorkommen. Besonders die Halden waren für Mineraliensammler interessant. Blei- und Zinkerze wie Bleiglanz oder Zinkblende waren häufig zu finden, ebenso Chalkopyrit oder Gips. Der Fluorit bildet mit dem blättrigen Baryt oder mit den genannten Erzen hübsche Kombinationen. Auch schön ausgebildeter oder verzwillingter Markasit kommt aus dieser Grube. Der Hämatit überzuckert in schwarzen Blättchen den Quarz. Eine Spezialität ist Schwefel, der winzige, klare Kristalle bildet. Sogar Gold wurde gefunden.



Baryt, Fluorit

Grube Segen Gottes

Bleiglanz

Grube Segen Gottes

Chalkopyrit

Grube Segen Gottes

Fluorit, Baryt

Grube Segen Gottes

Fluorit, Baryt

Grube Segen Gottes

Fluorit, Bleiglanz

Grube Segen Gottes

Fluorit, Zinkblende

Grube Segen Gottes

Gips

Grube Segen Gottes

Hämatit, Quarz

Grube Segen Gottes

Markasit

Grube Segen Gottes

Proustit

Grube Segen Gottes

Pyrargyrit

Grube Segen Gottes

Schwefel

Grube Segen Gottes

Zinkblende, Baryt

Grube Segen Gottes




Steinbruch Artenberg


Im Steinbruch Artenberg bei Steinach im Kinzigtal dürfen heute keine Mineralien mehr gesucht werden. Früher wurden dort ungewöhnlich schöne Stufen für den Micromounter in den Quarz-Calcit-Gängen gefunden. Der Calcit kommt in vielen Formen und Farben vor. Er kann Phantome enthalten oder mit anderen Mineralen wie goldenem Chalkopyrit, gelblichem Dolomit, kugeligem Hämatit oder grünem Fluorit bewachsen sein. Der Quarz tritt als klarer Bergkristall oder in der Varietät Eisenkiesel auf. Diese ist manchmal mit dem weißen Eisenaluminiumsulfat Halotrichtit oder auch mit dem goldgelben Eisenhydroxidsulfat Copiapit vergesellschaftet. Auch der Calcit kann durch Eisenoxid-Einschlüsse orangerot erscheinen. Erze wie Bleiglanz, Boulangerit, Bournonit, Malachit, Markasit, Molybdänit, Pyrit, Pyrrhotin, Tetraedrit oder Zinkblende bilden meist nur sehr kleine Kristalle. Aus dem Steinbruch stammen auch Titanminerale wie Anatas, Brookit, Rutil und Titanit.



Steinbruch

Artenberg

Boulangerit

Artenberg

Bournonit

Artenberg

Calcit mit Phantom

Artenberg

Calcit

Artenberg

Calcit, Hämatit

Artenberg

Calcit, Chalkopyrit

Artenberg

Calcit, Dolomit

Artenberg

Calcit, Dolomit

Artenberg

Calcit, Quarz

Artenberg

Calcit, Eisenkiesel

Artenberg

Copiapit

Artenberg

Dolomit, Eisenkiesel

Artenberg

Dolomit, Calcit

Artenberg

Fluorit, Calcit

Artenberg

Malachit, Calcit

Artenberg

Markasit

Artenberg

Molybdänit

Artenberg

Pyrit, Eisenkiesel

Artenberg

Eisenkiesel, Halotrichit

Artenberg

Tetraedrit

Artenberg

Zinkblende

Artenberg




Forbach, Hornberg, Gremmelsbach


Es sind viele bedeutende Mineralfunde aus dem Schwarzwald dokumentiert. Den schönsten Rauchquarz des Schwarzwaldes findet man bei Forbach im Sasbachtal, einem Seitental des Murgtales. Beryll ist sehr selten im Schwarzwald. Eine der wenigen Fundstellen liegt im Ortsteil Niederwasser der Stadt Hornberg im Ortenaukreis. Weltberühmt ist der Stollen „Zum Pyrolusit“ beim Triberger Ortsteil Gremmelsbach. Von dort stammt aus dem Triberger Granit Pyrolusit, der pseudomorph nach Manganit auftritt und wohl in jeder Mineraliensammlung vertreten ist. Das Manganerz Braunit kommt in kleinen, schwarzen Oktaedern vor.



Rauchquarz

Forbach

Rauchquarz

Forbach

Beryll

Hornberg

Braunit

Gremmelsbach

Pyrolusit

Gremmelsbach




Wenzel, Fortuna, Einbachtal, Roßgrabeneck, Ohlsbach


Berühmt ist auch der Dyskrasit in seiner Typlokalität aus der Grube Wenzel. Das ehemalige Silberbergwerk bei Oberwolfach ist heute ein Besucherbergwerk. Aus der Grube Fortuna im Gelbachtal stammt orangegelber Stolzit. Das Einbachtal mit der Grube Erzengel Gabriel bei Hausach ist für farbstarken Fluorit bekannt. Am Roßgrabeneck bei Zell am Harmersbach gibt es im Wald in den Quarzgängen schwarzen Schörl und Wolframit. Der schwarze Turmalin kann mit weißem Fluor-Apatit besetzt sein. Der Apatit aus Ohlsbach zeigt bemerkenswerte Wachstumsformen, ebenso der violette Fluorit mit seinen Phantomzeichnungen.



Dyskrasit
TL
Grube Wenzel

Stolzit

Grube Fortuna

Fluorit

Einbachtal, Hausach

Fluor-Apatit, Turmalin

Roßgrabeneck

Turmalin

Roßgrabeneck

Wolframit

Roßgrabeneck

Fluorit

Ohlsbach

Apatit

Ohlsbach

Apatit

Ohlsbach

Apatit

Ohlsbach




Silberbrünnle, Silbereckle, Hühnersedel


Die Grube Silberbrünnle bei Gengenbach im Haigerachtal ist vor allem wegen dem Pseudomalachit bekannt. Die alte Halde liegt mitten im Wald, die Stolleneingänge sind zugeschüttet. Sie war früher ein Eldorado für den Micromounter: Agardit, Cornwallit, Emplektit, Olivenit, Malachit und Quarz sind neben dem Pseudomalachit die am häufigsten gefunden Minerale. Für Gengenbachit, Haigerachit und Schapbachit ist die Grube Typlokalität. Minerale der Seltenen Erden wurden ebenfalls gefunden, zum Beispiel verschiedene Rhabdophane oder der (dem Agardit ähnlichen) Petersit-(Y). Früher konnte man im Wald auf den Halden der ehemaligen Grube Silbereckle bei Lahr weißen Köttigit finden. Im Steinbruch Hühnersedel bei Schweighausen im Schuttertal kommt das Aluminiumsilicat Nakrit vor.



Agardit

Silberbrünnle

Malachit, Cornwallit

Silberbrünnle

Petersit-(Y)

Silberbrünnle

Pseudomalachit

Silberbrünnle

Pseudomalachit

Silberbrünnle

Köttigit

Grube Silbereckle

Nakrit

Hünersedel




St. Ulrich


Zur Gemeinde Bollschweil südlich von Freiburg gehört das Kloster St. Ulrich. In der Umgebung ist der Bergbau seit dem Mittelalter dokumentiert, zum Beispiel im Revier Birkenberg südwestlich von St. Ulrich. Ein Bergbaupfad erinnert daran. Dort findet man neben den typischen Antimonerzen wie Stibnit und sein gelbliches Umwandlungsprodukt Stibiconit auch Agardit, Azurit, Beudantit, Malachit, Fahlerze, sowie Silbererze wie Proustit und Pyrargyrit. Weiter oben Richtung Schauinsland in südöstlicher Richtung liegen die alten Halden im Gründenwald. Das bekannteste Mineral von dort ist der nadelförmige Berthierit. Dieses Eisen-Antimon-Sulfid läuft gerne farbig an. Das Silber-Antimon-Sulfid Miargyrit erscheint dagegen blockiger. Der rötliche Metastibnit entsteht durch eine Umwandlung aus dem Berthierit. Seltener ist das Antimonoxid Valentinit. Pyrit und Arsenopyrit bilden in Gründenwald winzige Kristalle, ebenso Schwefel der meist auf den Antimonmineralen oder auf dem Quarz sitzt.



St. Ulrich mit Birkenberg (rechts hinten)

Agardit

Birkenberg

Azurit, Quarz

Birkenberg

Proustit

Birkenberg

Stibnit, Stibiconit

Birkenberg

Tetraedrit

Birkenberg

Arsenopyrit

Gründenwald

Berthierit

Gründenwald

Metastibnit

Gründenwald

Stibiconit

Gründenwald

Miargyrit

Gründenwald

Pyrit

Gründenwald

Schwefel

Gründenwald

Valentinit, Quarz

Gründenwald




Revier Sulzburg


Das Revier Sulzburg liegt südlich des Münstertals im Sulzbachtal. Im Stadtzentrum von Sulzburg befindet sich die ehemalige, evangelische Pfarrkirche, in der von 1982 bis 2023 das Landesbergbaumuseum untergebracht war. Schon in der Jungsteinzeit vor 7000 Jahren wurde in Sulzburg das Eisenerz Hämatit abgebaut. Das Gebiet in der weiteren Umgebung weist verschiedene Typen von Lagerstätten auf. Das ehemalige Bergwerk Schweizergrund ist auch als „Antimongrube“ bekannt. Der antimonhaltige Quarzgang weist Vererzungen auf. Der Antimonit (=Stibnit) kann unter Abgabe von Schwefel zu verschiedenen anderen Antimonmineralen oxidiert sein, zum Beispiel zu Valentinit oder Stibiconit. Der Boulangerit tritt haarfömig in Quarzdrusen auf. Die Pfarrhöhle und das Holderpfadgebiet führen seltenere Minerale der Antimon-Paragenese, zum Beispiel Plagionit oder Zinkenit. Der gelbe Oxyplumboroméit tritt pseudomorph nach Zinkenit auf. Sericit ist eine feinblättrige Muskovitvarietät. Aus der Schnellinggrube stammen Meneghinit und Parasymplesit.



Ehemalige Pfarrkirche

im Stadtzentrum

Antimonit, Quarz

Schweizergrund

Antimonit

Schweizergrund

Antimonit, ?, Schwefel

Schweizergrund

Antimonit, Stibiconit

Schweizergrund

Valentinit nach Stibnit

Schweizergrund

Boulangerit, Quarz

Schweizergrund

Plagionit

Pfarrhöhle

Sericit, Quarz

Pfarrhöhle

Zinkenit

Pfarrhöhle

Oxyplumboroméit nach
Zinkenit
 Pfarrhöhle

Parasymplesit

Holderpfadgebiet

Meneghinit

Schnellinggrube


Der eventuell schon seit der Römerzeit betriebene Riestergang führt Buntmetallerze wie Malachit, Pyromorphit oder Sphalerit. Die Kobaltgrube ist auch unter dem Namen „Segen Gottes“ bekannt. Erythrin und Kobaltkoritnigit sind nicht so häufig, das abbauwürdige Kobalterz ist eine Mischung aus Löllingit, Rammelsbergit und Safflorit. In der prähistorischen Rötelgrube am Hämatitabbau ist der Hämatit mit Quarz vergesellschaftet. Ein weiteres bekanntes Mineral aus Sulzburg ist der Amethyst, der schöne Strukturen zeigt, wenn er geschliffen wird. Gips wird im Fliederbachstollen am Dreispitz gefunden. Er stammt aus einem kleinen Amethystquarzgang in Richtung Rammelsbacher Sattel. Die Stücke erinnern an den Amethyst aus Geyer im Erzgebirge. Weiter südlich von Sulzburg gelangt man zum Revier Badenweiler



Malachit

Riestergang

Löllingit

Kobaltgrube

Hämatit, Quarz

Hämatitabbau

Gips

Fliederbachstollen

Amethyst

Rammelsbacher Sattel

Amethyst roh

Rammelsbacher Sattel

Amethyst geschliffen

Rammelsbacher Sattel




Revier Todtnau, Feldberg und Umgebung


Der Feldberg ist mit 1493 Höhenmeter der höchste Gipfel des Schwarzwaldes. Schöner Fluorit wurde zum Beispiel bei den Hasenmatten südlich von Todtnau gefunden. Die Grube Maus mit den alten Halden am Maustobel befindet sich rechts der Straße am Ortsausgang von Todtnau Richtung Feldberg. Der Baryt kann mit einer sekundären Generation aus Dolomit besetzt sein, darauf befindet sich eine dritte Generation mit Calcit (siehe Fotos). Aus der ehemaligen Grube St. Anna bei Fahl stammen gelber bis zonar blauer Fluorit und auch wunderschöner Bleiglanz in kleinen Kristallen. Calcit und Dolomit sind häufig mit Pyrit überzuckert. Ähnliche Paragenesen kommen aus der alten Lagerstätte Brandenberg. Von dort sind schöne Kombinationen von Baryt, Fluorit oder Calcit mit Dolomit, Pyrit und Quarz bekannt. Der Calcit tritt häufig in der Varietät Kanonenspat auf. Der Fluorit-Baryt-Gang der Grube Baumhalde liegt oberhalb von Fahl am Silberberg. Die abgebildeten Minerale Malachit oder Rhabdophan-(Ce) sind zwei Beispiele aus dieser Lokalität. Typisch für das Revier Todtnau ist auch bläulicher Chalcedon, der gerne mit Bleiglanz vergesellschaftet ist. Aus dem Kammendobel auf der Westseite des Feldbergs Richtung St. Wilhelm stammt der schönste Pyromorphit aus der Gegend. Das Mineral wurde auch auf den Ratscherthalden bei Todtnauberg und auf den Halden der ehemaligen Grube Rotenbach unterhalb der Todtnauer Hütte gefunden. Bei Lenzkirch zwischen dem Titisee und dem Schluchsee gibt es einen natürlichen Aufschluss im Ortsteil Saig, in dem gut auskristallisierter Hämatit gefunden wird.



Fluorit

Hasenmatten, Todtnau

Baryt, Calcit, Dolomit

Grube Maus, Todtnau

Dolomit (auf Baryt)

Grube Maus, Todtnau

Calcit (auf Baryt)

Grube Maus, Todtnau

Bleiglanz

Grube St. Anna, Fahl

Calcit, Pyrit

Grube St. Anna, Fahl

Fluorit

Grube St. Anna, Fahl

Calcit, Dolomit, Quarz

Brandenberg

Pyrit

Brandenberg

Quarz, Pyrit

Brandenberg

Bleiglanz, Chalcedon

Baumhalde

Malachit

Baumhalde

Rhabdophan-(Ce)

Baumhalde

Pyromorphit

Kammendobel

Hämatit

Lenzkirch

Hämatit

Lenzkirch




Menzenschwand


Im Krunkelbachtal südlich des Feldbergs liegt bei Menzenschwand eine der wenigen Uranerzlagerstätten in Mitteleuropa. Im Zeitraum von 1960 bis 1991 baute man ca. 100'000 Tonnen Uranerze ab. Der Abbau war zwischenzeitlich aufgrund von Protesten der Anwohner und der Umweltschützer unterbrochen. Der Abtransport der Erze erfolgte mit LKWs zum Bahnhof Seebrugg am Schluchsee. In den 1970er-Jahren standen dort frei zugängliche Eisenbahnwaggons, die mit Uranerzen gefüllt waren. Heute ist die ehemalige Halde im Krunkelbachtal renaturiert. Aus Menzenschwand stammen viele Uranminerale. Am bekanntesten sind die schwarze Pechblende und der grüngelbe Uranocircit, welcher im UV-Licht eine starke grüne Fluoreszenz aufweist. Der Arsenuranospathit bildet gelbe, blättrige Kristalle mit tafeligem bis säuligem Habitus. Es kommen viele weitere Uranminerale vor, zum Beispiel Autunit, Fourmarierit, Heinrichit, Kasolit, Phosphuranylit, Rutherfordin, Schoepit, Studtit, Torbernit oder Uranophan. Der Uranopilit ist auch unter der Bezeichnung „Uranocker“ bekannt. Für Arsenovanmeerscheit, Heisenbergit, Joliotit, Nielsbohrit, Uranosilit und Uranotungstit ist Menzenschwand Typlokalität. Der Quarz kommt aufgrund der radioaktiven Strahlung als sehr dunkler Rauchquarz vor.



Arsenuranospathit

Menzenschwand

Arsenuranospathit

Menzenschwand

Heinrichit

Menzenschwand

Pechblende

Menzenschwand

Phosphuranylit,
Uranophan


Phosphuranylit,
Uranophan


Rauchquarz

Menzenschwand

Schoepit

Menzenschwand

Uranocircit

Menzenschwand

Uranocircit

im UV-Licht

Uranophan, Torbernit

Menzenschwand

Uranopilit

Menzenschwand




Schlächtenhaus


Ganz im Süden des Schwarzwaldes liegt die Gemeinde Steinen mit dem fünf Kilometer nördlich davon gelegenen Ortsteil Schlächtenhaus. Am Heidelweg nach Endenburg gibt es eine Haarnadelkurve. Dort fand der Autor zusammen mit seinem Cousin schon als Jugendlicher in den 1970er-Jahren den blauen Azurit am Straßenrand. Im Gebiet existieren Spuren eines mittelalterlichen Bergbaus. Die Kupfererz-Lagerstätte wurde aber erst 1931 unter der Bezeichnung Kupfergrube Heidelwerk erschlossen. Die beiden Stollenmundlöcher und die Haldenreste sind heute überwachsen. In den Sammlungen ist oft nur „Schlächtenhaus“ oder gelegentlich auch „Endenburg“ angegeben. In den 1990er-Jahren wurde der Aufschluss erneut durch den Kanalbau an der Straße freigelegt. Neben dem Azurit treten einige Kupfer-, Blei- oder Arsenminerale auf, zum Beispiel Chrysokoll, Cornwallit, Cuprit, Langit, Malachit, Mimetesit, Olivenit, Strashimirit, Tetraedrit oder Tirolit. Auch sehr schöner Konichalcit wurde gefunden.



Azurit

Schlächtenhaus

Chysokoll

Schlächtenhaus

Cornwallit

Schlächtenhaus

Konichalcit

Schlächtenhaus

Langit

Schlächtenhaus

Malachit

Schlächtenhaus

Mimetesit

Schlächtenhaus

Olivenit

Schlächtenhaus

Strashimirit

Schlächtenhaus




Grimmelshofen, Wutachtal


Der Steinbruch bei Grimmelshofen liegt in einem Seitental des Wutachtals oberhalb der Ortschaft an der B 314. Noch heute wird dort Kalk abgebaut, er ist für seine Calcite berühmt. Dort wurden große Skalenoeder bis 20 Zentimeter Länge gefunden. Die Aggregate mit reich besetzten Calcit-Igeln stammen teilweise noch aus alten Funden, die beim Bau der Straße oder auch beim Bau der Eisenbahn nach Blumberg mit ihren zahlreichen Kehrtunneln ans Tageslicht kamen. Das zweite Foto zeigt eine 30 Zentimeter breite Museumsstufe. Das Gipsbergwerk Schleitheim im Wutachtal liegt schon in der Schweiz, direkt an der Grenze zu Deutschland im Kanton Schaffhausen. Von dort stammt schöner Fasergips.



Steinbruch

Grimmelshofen

Steinbruch

Grimmelshofen

Calcit

Grimmelshofen

Calcit

Grimmelshofen

Calcit

Grimmelshofen

Fasergips

Schleitheim (CH)




Kaiserstuhl


Kaiserstuhl

Portrait Kaiserstuhl




Oberrheingraben


Der Oberrheingraben zwischen Basel und Frankfurt am Main entstand durch Absenkung im Laufe der letzten 50 Millionen Jahre. In früheren Erdzeitaltern reichte das Meer bis in diese Gegend, heute prägt der Rhein das Landschaftsbild. Durch Ablagerungen entstanden einst die Salzlagerstätten. Die Salinen Schweizerhalle bei Basel fördern noch heute Sole aus alten Salzlagerstätten. Das Kalisalzbergwerk Buggingen war noch bis 1973 in Betrieb. Bei Buggingen sind noch Reste der alten Abraumhalde zu sehen, die auch „Monte Kalino“ genannt wird. Die Minerale Carnallit, Halit oder Sylvin sind typische Vertreter aus dieser Lokalität. Sehr speziell sind auch die Paragenesen mit klaren, langgezogenen Natrolithkristallen, blockigem Anhydrit und dem Granatmineral Andradit.



„Monte Kalino“

Buggingen

Natrolith

Buggingen

Andradit, Anhydrit,
Natrolith

Carnallit

Buggingen
Klinochlor
Kalisalz

Buggingen




Dinkelberg


Der Dinkelberg ist ein kleines Gebirge ganz im Südwesten Deutschlands. Es wird umrahmt durch die Städte Lörrach, Schopfheim, Wehr und Rheinfelden. Der Dinkelberg unterscheidet sich geologisch vom Schwarzwald und vom Schweizer Jura. Das Gestein stammt überwiegend aus dem Mitteltrias, der fossilienreiche Muschelkalk ist vorherrschend. Beim Autobahnbau der A98 fanden um 1980 am Homburger Wald bei Lörrach große Grabarbeiten statt. Im Aushub fand man zahlreiche Versteinerungen, darunter Ammoniten, Brachiopoden, Muscheln und Trochitenkalk, der reich mit Seeliliengliedern durchsetzt ist. Die Drusen des Gesteins und auch die Hohlräume der versteinerten Ammoniten sind mit kristallinem Calcit bewachsen. Beim Bau der Häuser vor 1980 am angrenzenden Hühnerberg in Lörrach gab es ebenfalls hervorragende Fossilfunde, zum Beispiel versteinerte Hahnenkammaustern oder riesige Belemniten.



Calcit in Ammonit

Homburg, Lörrach

Calcit

Homburg, Lörrach

Trochitenkalk

Homburg, Lörrach

Auster versteinert

Hühnerberg, Lörrach




Hegau


Die Hegauvulkane liegen südlich der Schwäbischen Alb zwischen der Donau und dem Bodensee. Am bekanntesten ist der Hohentwiel bei Singen. Dort wurde der Natrolith erstmals gefunden und durch Martin Heinrich Klaproth 1803 beschrieben. Der Natrolith bildet in der Typlokalität zonar weiß und gelb gefärbte Sonnen, die im graubraunen Phonolith vorkommen. In den Hohlräumen des vulkanischen Gesteins ist der Natrolith auch nadelig ausgebildet. Im 19. Jahrhundert wurde der Phonolith abgebaut, heute herrscht am Hohentwiel striktes Sammelverbot. Vereinzelt sind einzigartige Schmucksteine in Sammlungen vertreten, die das Sonnenmuster im geschliffenen Phonolith zeigen. Das aus einem Basaltblock bestehende Höwenegg ist der nördlichste der ehemaligen Hegauvulkane. Heute ist dort beim See und dem alten Steinbruch ein Naturschutzgebiet. Einmalig sind die Kombinationen von rhomboedrischem Calcit mit nadeligem Natrolith. Aus alten Funden stammen auch Gips, Magnetit, Montmorillonit, Tobermorit oder die typischen Zeolithe, wie sie im vulkanischen Gestein vorkommen, zum Beispiel Chabasit, Garronit-Ca, Phillipsit, Mesolith, Skolezit, Thomsonit-Ca, sowie Amicit in der Typlokalität.



Natrolith
TL
Hohentwiel

Natrolith im Phonolith

Hohentwiel

Natrolith
TL
Hohentwiel

Amicit
TL
Höwenegg

Calcit, Natrolith

Höwenegg

Calcit, Natrolith

Höwenegg

Calcit, Garronit-Ca

Höwenegg

Chabasit

Höwenegg

Chabasit

Höwenegg

Garronit-Ca

Höwenegg

Gips

Höwenegg

Magnetit

Höwenegg

Mesolith

Höwenegg

Montmorillonit

Höwenegg

Phillipsit

Höwenegg

Phillipsit, Natrolith

Höwenegg

Thomsonit-Ca

Höwenegg

Tobermorit

Höwenegg




Schwäbische Alb


Die Schwäbische Alb im Südosten von Baden-Württemberg ist eine ehemalige Hochebene, die wie der Schweizer Jura hauptsächlich aus Jurakalk besteht und durch Erosion teilweise wieder abgetragen wurde. Die Schwäbische Alb wird von der Donau durchschnitten. Im Kalk findet man neben den Fossilien vor allem gut ausgebildeten Calcit, zum Beispiel in den Steinbrüchen bei Allmendingen oder am Kapellenberg bei Schelklingen. Das Bohnerz ist ein Brauneisenerz, es kann in kalk- und lehmhaltigen Erden oder in Kalkhöhlen entstehen, wenn lösliche Eisenverbindungen hinzukommen. Es eignet sich zur Gewinnung von Ockerpigmenten. Abgebaut wurde es zum Beispiel bei Sigmaringen oder Ulm. Eine ehemalige Bohnerzgrube ist auch die Wagnersgrube an der A7 nördlich von Oggenhausen. Heute findet man dort ein Biotop, an dem man auf dem Erzweg von Heidenheim nach Oggenhausen vorbeikommt. Durch Verpressen von Kalkablagerungen mit eisenhaltigen Tonmineralien in den ehemaligen Meeren entstand Knollenkalk. Die Färbungen werden hauptsächlich durch Hämatit verursacht. Aus einem aufgelassenen Steinbruch zwischen Oggenhausen und Staufen stammt gelber Calcit in der Varietät „Honigspat“.



Calcit

Allmendingen

Calcitzwillinge

Schelklingen

Bohnerz

Ulm

Bohnerz

Oggenhausen

Knollenkalk

Oggenhausen

Knollenkalk

Oggenhausen

Honigspat

Oggenhausen


Dotternhausen liegt südlich von Balingen im Zollernalbkreis. Im Schwarzen Jura kommen neben den Fossilien auch Mineralien wie Calcit oder knollen- bis kugelförmiger Pyrit vor. Je nach Verkohlungsgrad sind bituminöse Gesteine zu finden, die aus fossilem Holz entstanden sind, zum Beispiel Gagat. Diese auch „Pechkohle“ genannte, schwarze Masse erkennt man am Glanz und an der geringen Dichte. Pyrit im Ölschiefer gibt es auch an anderen Fundstellen auf der Schwäbischen Alb, zum Beispiel in Ohmenhausen bei Reutlingen. Der rötlich glänzende Pyrit aus einem Bachbett bei Reichenbach in der Nähe von Aalen ist teilweise schon korrodiert.



Calcit

Dotternhausen

Calcit

Dotternhausen

Pyrit

Dotternhausen

Pyrit

Dotternhausen

Gagat (Pechkohle)

Dotternhausen

Pyrit

Ohmenhausen

Pyrit

Reichenbach




Neckar


Etwa 15 Kilometer südlich von Heidelberg liegt Wiesloch. Dort gab es früher zahlreiche Stollen und Erzgruben. Der vorhandene Muschelkalk wurde an dieser Stelle im Laufe der Zeit von Erzkörpern verdrängt, so dass auch Blei- und Zinkerze vorhanden waren. Aus alten Sammlungen stammen Stücke mit Wurtzit, Sphalerit und Galenit in Schalenblende. Die bekannten Gipskristalle aus „Wiesloch“ stammen allerdings aus der seit den 1990er-Jahren geschlossenen Tongrube im Dämmelwald beim Kompostwerk. Im 30 Millionen Jahre alten Septarienton aus dem Oligozän fand man Gips-Schwimmer mit bis zu zehn Zentimeter Länge, die teilweise auch eine Sanduhrzeichnung aufweisen. Südlich des Odenwaldes befindet sich das vom Neckar geprägte Heilbronner Becken. Aus der Tongrube Ilsfeld bei Heilbronn stammen die schönsten Kalkversinterungen aus Deutschland.



Schalenblende

Wiesloch

Gips

Wiesloch

Kalksinter

Tongrube Ilsfeld



Hinweis: Es werden nicht alle Minerale einer Fundstelle aufgezählt, sondern nur die bekanntesten.



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