Xanthokon
engl. Xanthoconite
Nach den griechischen Wörtern xanthos („gelb“) und konis („Pulver“) (Breithaupt 1840)
Formel
Stoffgruppe
Farbe
Strich
Glanz
Transparenz
Härte (Mohs)
Dichte
Spaltbarkeit
Bruch

Kristallsystem
Kristallklasse
Ag3AsS3
Sulfide
braunrot, orange (lichtempfindlich)
orangegelb
Diamantglanz
undurchsichtig bis durchsichtig
2,5 – 3
5,5 – 5,6 g/cm³
deutlich
muschelig

monoklin
monoklin-prismatisch
Xanthokon aus Nieder-BeerbachLupe
Eigenschaften
Varietäten
Kristallformen
Geschichte
Vorkommen
Verwendung
Beschreibung

Eigenschaften

Xanthokon ist ein seltenes Silber-Arsen-Mineral, das braunrote oder orange Kristalle ausbildet. Die Kristalle sind hochglänzend, sie weisen Diamantglanz auf. Sie sind lichtempfindlich und dunkeln dabei nach. Xanthokon hat einen relativ niedrigen Schmelzpunkt und lässt sich vor dem Lötrohr leicht schmelzen. Dabei tritt ein knoblauchartiger Geruch auf, der auf Arsen hinweist.


Modifikationen

Xanthokon hat die gleiche chemische Zusammensetzung wie Proustit: Die Verbindung Silber-Arsen-Sulfid Ag3AsS3 tritt in der Natur in zwei verschiedenen Modifikationen auf.


Xanthokon aus Wieden
Lupe
Xanthokon mit anderen Silbererzen aus Wieden im Schwarzwald
Xanthokon aus der Iimiter Mine
Lupe
Xanthokonzwilling aus der Imiter Mine in Marokko
Kristallformen und Wachstum

Während der Proustit nach dem trigonalen System kristallisiert, bildet Xanthokon monokline Kristalle. Typisch sind langgestreckte, tafelige Kristalle. Oft treten Zwillinge mit leistenförmigem Habitus auf. Die Kristalle sind im Gegensatz zum rot kristallisierenden Proustit meistens nur winzig.


Geschichte

Das Mineral wurde 1797 in der Grube Himmelsfürst bei Brand-Erbisdorf im Freiberger Revier in Sachsen entdeckt. Die Erstbeschreibung erfolgte durch den deutschen Mineralogen August Breithaupt (1791–1873) im Jahr 1840. Er benannte es nach der orangefarbenen Strichfarbe unter Verwendung der griechischen Wörter xanthos („gelb“) und konis („Pulver“).


Vorkommen

Xanthokon tritt häufig zusammen mit Proustit auf. Das Mineral sucht auch die Gesellschaft mit anderen Silbererzen wie Akanthit, Pyrargyrit oder Pyrostilpnit, sowie mit Calcit und Arsen. Xanthokon tritt in fast allen reichhaltigen Silbererz-Lagestätten auf, zum Beispiel in Nieder-Beerbach im Odenwald, in St. Andreasberg im Harz oder im Erzgebirge. Eine bei Sammlern bekannte Fundstelle in Marokko ist die Imiter Mine.


Verwendung

Xanthokon eignet sich als Erz zur Gewinnung von Silber, aber aufgrund seiner Seltenheit hat es keine techsnische Bedeutung. Es ist ein begehrtes Sammlermineral. Die Kristalle müssen aufgrund ihrer Lichtempfindlichkeit in einer verschlossenen Dose unter Lichtschutz aufbewahrt werden.
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