Wurtzit
engl. Wurtzite
Nach dem französischen Chemiker Charles Adolphe Wurtz (1817–1884)
Formel
Stoffgruppe
Farbe
Strich
Glanz
Transparenz
Härte (Mohs)
Dichte
Spaltbarkeit
Bruch

Kristallsystem
Kristallklasse
β-ZnS
Sulfide
braun, schwarz
hellbraun
Harzglanz
durchscheinend
3,5 – 4
4,0 g/cm³
deutlich
uneben

hexagonal
dihexagonal-dipyramidal
Wurtzit aus UngarnLupe

Beschreibung

Schalenblende
Lupe
Schalenblende mit dunkelbraunem Wurtzit, ockergelbem Sphalerit und grauem Bleiglanz, Fundort: Grube Segen Gottes, Wiesloch bei Heidelberg
Wurtzit stellt die Hochtemperaturmodifikation des Sphalerits dar. Bei Temperaturen über 1200 °C kristallisiert das Zinksulfid β-ZnS nach dem hexagonalen System. Bleibt die Struktur nach dem Abkühlen erhalten, erhält man einen Wurtzit. In perfekt ausgebildeten Kristallen ist das hexagonale Prisma erkennbar, sie bilden gerne säulenartige Pyramiden oder radialstrahlige Aggregate, während der Sphalerit die kubischen Formen aufweist. Es kommen auch Pseudomorphosen von Sphalerit nach Wurtzit vor. Wurtzit sucht in der Schalenblende die Gesellschaft des Sphalerits. Beide Minerale kommen dort zusammen mit Galenit oder Markasit in Schichten vor. Man findet auch faserige, krustige oder derbe Aggregate des Wurtzits. Die chemischen Eigenschaften sind in etwa gleich wie beim Sphalerit.

Wurtzit kristallisiert in hydrothermalen Lösungen, oder er bildet sich niedrigthermal in der Schalenblende. Solche Stücke mit Wurtzit im Sphalerit stammen zum Beispiel aus der heute geschlossenen Grube Segen Gottes bei Wiesloch in Baden-Württemberg. Die bei Sammlern bekanntesten Stufen mit massiven Gangstücken und Kristallen kommen aber wohl aus der Mine Gyöngyösoroszi im ungarischen Kreis Gyongyös. Der Wurtzit ist wie der Sphalerit ein bedeutendes Zinkerz.
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