engl. Molybdenite
Der
Molybdänit MoS
2 ist fast so weich wie ein
Graphit und eignet sich daher auch als Schmiermittel. Die Strichfarbe erscheint aber nach dem Zerreiben eher lauchgrün, während sie beim Graphit grauschwarz bleibt. Die Dichte ist deutlich höher als beim Graphit. Der Molybdänit bildet gerne tafelige oder schuppige Kristalle von sechseckiger Form aus. Es kommen auch dichte, derbe oder glaskopfartige Aggregate vor. Das Mineral ist in verdünnten Säuren nicht löslich, nur in heißer konzentrierter Schwefelsäure oder Salpetersäure löst es sich. Es schmilzt nicht vor dem Lötrohr.
Molybdänit vom Alpjuhorn im Baltschiedertal im Schweizer Kanton Wallis
Das Mineral war schon lange vor der Entdeckung des Elements Molybdän durch Carl Wilhelm Scheele (1742–1786) bekannt. Man hielt es im Mittelalter für einen Bleiglanz. 1778 konnte der schwedische Chemiker aus dem Mineral Molybdänoxid herstellen. Peter Jakob Hjelm (1746–1813) synthetisierte im Jahre 1781 elementares Molybdän durch eine Reduktion von Molybdän(VI)-oxid mit Graphit. 2023 ordnete die IMA den
Ferrodimolybdänit FeMo
2S
4 als eigenständiges Mineral ein.
In Deutschland findet man den Molybdänit an verschiedenen Stellen im sächsischen
Erzgebirge. In der Schweiz baute man das Molybdänerz früher am Alpjuhorn im Baltschiedertal ab. Dieses liegt nördlich von Brig im Kanton Wallis. Erz-Lagerstätten kommen auch im Stavangerfjord in Norwegen, im US-Bundesstaat Colorado oder im Kaukasus vor. Der Molybdänit ist ein bedeutendes Erz zur Gewinnung von
Molybdän. Er eignet sich auch zur Gewinnung von
Rhenium, da immer einige wenige Molybdän-Ionen durch Rhenium-Ionen ersetzt sind.