engl. Smithsonite
Gelber Smithsonit auf Dolomit aus der Monte Christo Mine bei Rush in Arkansas
Blauer Smithsonit aus der Hilarion Mine in Laurion, Griechenland
Gelbgrüner Smithsonit aus der Exi Mine im Sounion Revier in Laurion
Smithsonit vom Bergbau Obernberg in Tirol, Österreich
Eigenschaften
Smithsonit ist ein Zinkmineral, das in reiner Form farblos ist. Durch Fremdbeimengungen erreicht das Mineral eine hohe Farbenvielfalt. Limonit färbt den Smithsonit zum Beispiel braun, Hämatit rot. Smithsonit lässt sich mit dem Messer noch ritzen. Charakteristisch sind rhomboedrische Kristalle mit einem fettigen oder glasigen Glanz. Traubige oder stalaktitische Aggregate haben Perlmutterglanz. Manche Smithsonite zeigen unter langwelligem UV-Licht eine gelbe und bei kurzwelligem UV-Licht eine grüne, rosafarbene oder bläuliche Fluoreszenz. Das Mineral löst sich in warmer Salzsäure unter Kohlenstoffdioxid-Entwicklung. In Ammoniakwasser löst es sich ebenfalls, wenn Ammoniaksalze vorliegen. Vor dem Lötrohr schmilzt es nicht, wird aber rissig. Auf der Kohle bildet sich ein gelber Zinkoxid-Belag, der beim Abkühlen weiß wird.
Varietäten und Pseudomorphosen
Eisenzinkspat ist ein eisenhaltiger Smithsonit.
Manganzinkspat enthält Mangan-Ionen als Fremdbeimengung. Diese sind für die Fluoreszenz verantwortlich. Die Farbenvielfalt wird durch den Einbau weiterer Ionen erzeugt: Cobalt-Ionen verursachen Rosa oder Violett, Kupfer-Ionen Blaugrün oder Grün und Cadmium-Ionen ein intensives Gelb. Ein
Cadmiumsmithsonit ist eine gelbe Varietät, in der der Smithsonit mit dem Mineral Otavit CdCO
3 verwachsen ist. Smithsonit tritt pseudomorph nach Aragonit, Azurit, Calcit, Coelestin, Dolomit und Sphalerit auf.
Kristallformen und Wachstum
Smithsonit kristallisiert nach dem
trigonalen System. Gut ausgebildete, rhomboedrische oder skalenoedrische Kristalle sind relativ selten. Häufiger kommen traubige, kugelige oder nierige Kristallgruppen vor. Man findet auch derbe, feinkörnige, stalaktitische oder schalige Aggregate. Der Smithsonit ist häufig mit Calcit oder Dolomit vergesellschaftet.
Geschichte
Früher hielt man den Hemimorphit und den Smithsonit für ein einziges Mineral und nannte dieses „Galmei“. Manchmal war auch Hydrozinkit darin enthalten. Der französische Mineraloge François Sulpice Beudant (1787–1850) benannte das Mineral 1832 nach dem englischen Mineralogen J. Smithson (1765–1829), weil dieser als erster den Unterschied erkannt hatte.
Vorkommen
Smithsonit kommt in der Oxidationszone von Zinkerz-Lagerstätten vor. Am bekanntesten sind die Smithsonite aus
Tsumeb in Namibia. Er findet sich aber auch im griechischen
Laurion, am Bleiberg in Kärnten, bei Tarnowitz in Schlesien, bei Broken Hill in Australien oder bei Magdalena in New Mexiko USA. Die Monte Christo Mine bei Rush im US-amerikanischen Bundesstaat Arkansas liefert Smithsonite mit knallgelber Farbe.
Verwendung
Das Mineral Smithsonit ist zusammen mit der
Zinkblende ein bedeutendes Erz zur Gewinnung von
Zink. Es wird von Mineraliensammlern gesammelt und gelegentlich zu Schmucksteinen verarbeitet. Sehr selten und dementsprechend teuer für den Sammler sind pseudohexagonal-prismatische Kristalle mit trigonaler Kopffläche. Eine solche Superstufe mit klaren Kristallen aus Tsumeb ist auf dem nachfolgenden Foto abgebildet: