Covellin
engl. Covellite
Nach dem italienischen Mineralogen Niccolo Covelli (1790–1829)
Formel
Stoffgruppe
Farbe
Strich
Glanz
Transparenz
Härte (Mohs)
Dichte
Spaltbarkeit
Bruch

Kristallsystem
Kristallklasse
CuS
Sulfide
blauschwarz, indigoblau, oft angelaufen
blauschwarz
matter Metallglanz
undurchsichtig, durchscheinend
1,5 – 2
4,6 – 4,8 g/cm³
vollkommen
eben bis muschelig

hexagonal
dighexagonal-dipyramidal
Covellin au der Grube ClaraLupe

Eigenschaften
Varietäten
Kristallformen
Geschichte
Vorkommen
Verwendung
Beschreibung


Lupe
Covellin mit Markasit aus der Grube Clara

Lupe
Tafeliger Covellin aus der Grube Clara

Lupe
Covellin mit Langit und Chalkopyrit aus der Grube Friedrichssegen bei Bad Ems

Lupe
Covellin aus der Weißen Grube bei Imsbach
Eigenschaften

Covellin ist ein sehr weiches Kupfermineral, das eine ähnliche Farbe wie der Farbstoff Indigo aufweist. Daher nannte man es früher auch „Kupferindig“. Ist das Mineral mit Wasser oder Öl benetzt, zeigt es aufgrund der sich ändernden Lichtbrechung unterschiedliche Farben. Das Blau wechselt in Wasser zu Violett, in stark lichtbrechenden Ölen zu einem Rot. An der Luft kann ein Covellin auch bunt anlaufen. Der Covellin löst sich in Salpetersäure unter Ausfällung von Schwefel. Er schmilzt beim Erhitzen und verbrennt mit blauer Flammenfarbe unter Schwefeldioxid-Bildung. Covellin ist ein Leiter für elektrischen Strom.


Varietäten und Pseudomorphosen

Der Covellin kann pseudomorph nach Chalkosin oder nach Chalkopyrit auftreten. Ein Cantonit ist eine Pseudomorphose, bei der zuerst der Galenit zu Chalkopyrit umgewandelt wurde und danach dieser zu Covellin, so dass die ursprüngliche Würfelform erhalten geblieben ist.


Kristallformen und Wachstum

Ein Covellin kristallisiert nach dem hexagonalen System. Meist kommen feinblättrige Aggregate vor, die in dünner Form durchscheinend sind. Hexagonal-tafelige Kristalle sind eher selten. Covellin ist oft mit Chalkopyrit vergesellschaftet, auf dem er Überzüge und Pseudomorphosen bildet.


Geschichte

Das Mineral wurde im Jahr 1832 von François Sulpice Beudant (1787–1850) nach dem italienischen Mineralogen Niccolo Covelli (1790–1829) benannt, der erstmals die chemische Zusammensetzung bestimmte. Covelli entdeckte das Mineral am Vesuv, der als Typlokalität gilt.


Vorkommen

In Deutschland findet man den Covellin zum Beispiel in der Grube Clara im Nordschwarzwald, in den alten Gruben bei Imsbach im Donnersbergkreis, in der Grube Friedrichssegen bei Bad Ems oder im Mansfelder Kupferschiefer in Sachsen-Anhalt. Auch im Erzgebirge kommt der Covellin vor, zum Beispiel in der Grube Straßburger Glück im Revier Annaberg. Weltweit ist das Mineral weit verbreitet. Derbes Material ist häufig, gut ausgebildete Kristalle sind sehr selten.


Verwendung

Covellin ist ein bedeutendes Kupfererz. Das Erz wird in den US-Bundesstaaten Montana, Alaska oder Utah zur Gewinnung von Kupfer abgebaut. In Serbien befinden sich Erzlagerstätten bei der Stadt Bor.
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