engl. Covellite
Covellin mit Markasit aus der Grube Clara
Tafeliger Covellin aus der Grube Clara
Covellin mit Langit und Chalkopyrit aus der Grube Friedrichssegen bei Bad Ems
Covellin aus der Weißen Grube bei Imsbach
Eigenschaften
Covellin ist ein sehr weiches Kupfermineral, das eine ähnliche Farbe wie der Farbstoff
Indigo aufweist. Daher nannte man es früher auch „Kupferindig“. Ist das Mineral mit Wasser oder Öl benetzt, zeigt es aufgrund der sich ändernden Lichtbrechung unterschiedliche Farben. Das Blau wechselt in Wasser zu Violett, in stark lichtbrechenden Ölen zu einem Rot. An der Luft kann ein Covellin auch bunt anlaufen. Der Covellin löst sich in Salpetersäure unter Ausfällung von Schwefel. Er schmilzt beim Erhitzen und verbrennt mit blauer Flammenfarbe unter Schwefeldioxid-Bildung. Covellin ist ein Leiter für elektrischen Strom.
Varietäten und Pseudomorphosen
Der Covellin kann pseudomorph nach
Chalkosin oder nach
Chalkopyrit auftreten. Ein
Cantonit ist eine Pseudomorphose, bei der zuerst der
Galenit zu
Chalkopyrit umgewandelt wurde und danach dieser zu Covellin, so dass die ursprüngliche Würfelform erhalten geblieben ist.
Kristallformen und Wachstum
Ein Covellin kristallisiert nach dem
hexagonalen System. Meist kommen feinblättrige Aggregate vor, die in dünner Form durchscheinend sind. Hexagonal-tafelige Kristalle sind eher selten. Covellin ist oft mit Chalkopyrit vergesellschaftet, auf dem er Überzüge und Pseudomorphosen bildet.
Geschichte
Das Mineral wurde im Jahr 1832 von François Sulpice Beudant (1787–1850) nach dem italienischen Mineralogen Niccolo Covelli (1790–1829) benannt, der erstmals die chemische Zusammensetzung bestimmte. Covelli entdeckte das Mineral am Vesuv, der als Typlokalität gilt.
Vorkommen
In Deutschland findet man den Covellin zum Beispiel in der
Grube Clara im Nordschwarzwald, in den alten Gruben bei Imsbach im Donnersbergkreis, in der Grube Friedrichssegen bei Bad Ems oder im Mansfelder Kupferschiefer in Sachsen-Anhalt. Auch im Erzgebirge kommt der Covellin vor, zum Beispiel in der Grube Straßburger Glück im Revier Annaberg. Weltweit ist das Mineral weit verbreitet. Derbes Material ist häufig, gut ausgebildete Kristalle sind sehr selten.
Verwendung
Covellin ist ein bedeutendes Kupfererz.
Das Erz wird in den US-Bundesstaaten Montana, Alaska oder Utah zur Gewinnung von
Kupfer abgebaut. In Serbien befinden sich Erzlagerstätten bei der Stadt Bor.