Eigenschaften
Der Skolezit zählt wie die Minerale der Heulandit-Serie und der Stilbit-Serie zu den Mineralen der Zeolith-Gruppe, die aus Gerüstsilicaten mit einem Kristallwasseranteil aufgebaut sind. In Salzsäure löst sich das Mineral leicht auf. Vor dem Lötrohr bläht sich ein Skolezit auf und krümmt sich dabei wurmartig. Manche Skolezite zeigen im langwelligen UV-Licht eine bläulich-weiße oder im kurzwelligen UV-Licht eine gelbe Fluoreszenz. Das Mineral ist pyroelektrisch und piezoelektrisch.
Der Skolezit kann nur schwer von den sehr ähnlichen Mineralen Mesolith und Natrolith unterschieden werden. Beim Skolezit kommen etwas breitere Kristalle vor, die häufig wie beim Gips längs nach der Fläche verzwillingt sind.
Kristallformen und Wachstum
Skolezit kristallisiert nach dem monoklinen System. Er bildet säulige bis nadelige, manchmal haarige Kristallgruppen, die gerne büschelig oder radialstrahlig angeordnet sind. Begleitminerale sind unter anderem Apophyllit, Calcit, Heulandit, Laumontit, Mesolith, Prehnit, Quarz oder Stilbit.
Geschichte
Die Erstbeschreibung erfolgte 1813 durch die deutschen Chemiker Adolph Ferdinand Gehlen (1775–1815) und Johann Nepomuk Fuchs (1774–1856). Der Name bezieht sich auf das Verhalten des Minerals, das sich beim Erhitzen über einer Flamme wie ein Wurm krümmt. Zur Namensbildung wurde das griechische Wort skolex („Wurm“) verwendet.
Vorkommen
Man findet den Skolezit in Hohlräumen vulkanischer Gesteine, er bildet sich im Basalt. Auch in alpinen Klüften ist er weit verbreitet. Am bekanntesten sind die großen Skolezitkristalle aus der Nähe der Stadt Nashik im indischen Bundesstaat Maharashtra. In den Schweizer Alpen findet man ihn zum Beispiel bei Linescio im Kanton Tessin oder im Steinbruch bei Arvigo im Kanton Graubünden. Auch in den Zeolithvorkommen am Grootbergpass in der Region Kunene in Namibia ist der Skolezit vertreten.
Verwendung
Der Skolezit wird manchmal zu Schmucksteinen verschliffen. Allerdings muss man beim Schleifen aufpassen, dass er nicht verbricht, da er spröde ist.