Skolezit
engl. Skolecite
Nach dem griechischen Wort skolex („Wurm“) (Gehlen/Fuchs 1813)
Formel
Stoffgruppe
Farbe
Strich
Glanz
Transparenz
Härte (Mohs)
Dichte
Spaltbarkeit
Bruch

Kristallsystem
Kristallklasse
Ca(Si3Al2)O10 • 3 H2O
Silicate
farblos, weiß
weiß
Glasglanz, Seidenglanz
durchscheinend bis durchsichtig
5 – 5,5
2,2 – 2,3 g/cm³
vollkommen
muschelig, spröde

monoklin
monoklin-domatisch
SkolezitLupe

Eigenschaften
Verwechslung
Kristallformen
Geschichte
Vorkommen
Verwendung
Beschreibung

Eigenschaften


Der Skolezit zählt wie die Minerale der Heulandit-Serie und der Stilbit-Serie zu den Mineralen der Zeolith-Gruppe, die aus Gerüstsilicaten mit einem Kristallwasseranteil aufgebaut sind. In Salzsäure löst sich das Mineral leicht auf. Vor dem Lötrohr bläht sich ein Skolezit auf und krümmt sich dabei wurmartig. Manche Skolezite zeigen im langwelligen UV-Licht eine bläulich-weiße oder im kurzwelligen UV-Licht eine gelbe Fluoreszenz. Das Mineral ist pyroelektrisch und piezoelektrisch.


Skolezit
Lupe
Skolezit aus Linescio, Kanton Tessin, Schweiz
Skolezit
Lupe
Skolezit vom Grootbergpass in Namibia
Verwechslung

Der Skolezit kann nur schwer von den sehr ähnlichen Mineralen Mesolith und Natrolith unterschieden werden. Beim Skolezit kommen etwas breitere Kristalle vor, die häufig wie beim Gips längs nach der Fläche verzwillingt sind.


Kristallformen und Wachstum

Skolezit kristallisiert nach dem monoklinen System. Er bildet säulige bis nadelige, manchmal haarige Kristallgruppen, die gerne büschelig oder radialstrahlig angeordnet sind. Begleitminerale sind unter anderem Apophyllit, Calcit, Heulandit, Laumontit, Mesolith, Prehnit, Quarz oder Stilbit.


Geschichte

Die Erstbeschreibung erfolgte 1813 durch die deutschen Chemiker Adolph Ferdinand Gehlen (1775–1815) und Johann Nepomuk Fuchs (1774–1856). Der Name bezieht sich auf das Verhalten des Minerals, das sich beim Erhitzen über einer Flamme wie ein Wurm krümmt. Zur Namensbildung wurde das griechische Wort skolex („Wurm“) verwendet.


Vorkommen

Man findet den Skolezit in Hohlräumen vulkanischer Gesteine, er bildet sich im Basalt. Auch in alpinen Klüften ist er weit verbreitet. Am bekanntesten sind die großen Skolezitkristalle aus der Nähe der Stadt Nashik im indischen Bundesstaat Maharashtra. In den Schweizer Alpen findet man ihn zum Beispiel bei Linescio im Kanton Tessin oder im Steinbruch bei Arvigo im Kanton Graubünden. Auch in den Zeolithvorkommen am Grootbergpass in der Region Kunene in Namibia ist der Skolezit vertreten.


Verwendung

Der Skolezit wird manchmal zu Schmucksteinen verschliffen. Allerdings muss man beim Schleifen aufpassen, dass er nicht verbricht, da er spröde ist.
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