engl. Uranophane
Uranophan, Grube Clara, Schwarzwald
Uranophan mit grünem Torbernit, Menzenschwand, Schwarzwald
Parauranophan, Grube Katharina 1, Imsbach, Rheinland-Pfalz
Uranophan, La Creusaz, Wallis, Schweiz
Eigenschaften
Die beiden Minerale
Uranophan und Parauranophan sind Uranminerale aus der Stoffgruppe der Uranylsilicate. Sie sind stark radioaktiv, toxisch, relativ weich und zeigen eine hellgelbe Strichfarbe. Der Glanz der Parauranophan-Kristalle ist etwas mehr seidenartig. Im Gegensatz zum
Uranocircit oder zum
Autunit zeigen die Uranophane keine oder nur eine sehr schwache Fluoreszenz. Säuren lösen die Uranophane unter Bildung einer gelbgrünen Lösung auf.
Modifikationen
Uranophan und Parauranophan sind chemisch gleich aufgebaut, stellen aber zwei verschiedene Modifikationen dar. Sie unterscheiden sich im Habitus der Kristalle, die im monoklinen System in unterschiedlichen Raumgruppen kristallisieren.
Kristallformen und Wachstum
Uranophan bildet hellgelbe Nadeln, die häufig radialstrahlig in „Sonnen“ angeordnet sind. Parauranophan bildet zwar auch Nadeln, aber auch kompaktere, blockigere Kristalle. Parauranophan kommt auch dentritisch in Form von feinkristallinen Überzügen mit gelber bis oranger Farbe vor.
Geschichte
Als Typlokalität für Uranophan gilt das einstige Kupferberg im polnischen Oberschlesien. Heute ist die Ortschaft unter ihrer polnischen Bezeichnung Miedziana bekannt. Der deutsche Bergmann Martin Websky (1824–1886) beschrieb ein Uranophan im Jahr 1853 und benannte es nach dem Element Uran und dem griechischen Wort
phainesthai („erscheinen“). Parauranophan (bis 2022 „Uranophan-β“) wurde 1935 in St. Joachimsthal im tschechischen Teil des Erzgebirges entdeckt. Uranophan und Parauranophan gelten heute als eigenständige Minerale.
Vorkommen
Die beiden Uranophane bilden sich sekundär in fast allen Uranerz-Lagerstätten. Beispiele dafür sind das Krunkelbachtal bei
Menzenschwand und die
Grube Clara im Schwarzwald, sowie die Grube Alter St. Johannes bei Schlettau im sächsischen
Erzgebirge. In der Schweiz gibt es ein Vorkommen bei La Creusaz oberhalb von Salvan im Wallis. Parauranophan wurde in Form von orangefarbenen Krusten in der Grube Katharina 1 bei
Imsbach am Donnersberg in Rheinland-Pfalz gefunden.
Verwendung
Die Uranophane werden als Erze zur Gewinnung von
Uran abgebaut. Dieses wird in Kernkraftwerken zur Energieerzeugung oder zum Bau von Atomwaffen benötigt.