Thomsonit-Serie
engl. Thomsonite
Nach dem schottischen Chemiker Thomas Thomson (1773–1852) (Brooke 1820)
Formel Thomsonit-Ca:
Formel Thomsonit-Sr:

Stoffgruppe
Farbe
Strich
Glanz
Transparenz
Härte (Mohs)
Dichte
Spaltbarkeit
Bruch

Kristallsystem
Kristallklasse
NaCa2(Al5Si5)O20 • 6 H2O
NaSr2(Al5Si5)O20 • 6–7 H2O

Silicate
weiß, farblos, gelblich, rötlich
weiß
Glasglanz, Perlmutterglanz
durchscheinend bis durchsichtig
5 – 5,5
2,3 – 2,4 g/cm³
vollkommen
uneben

orthorhombisch
orthorhombisch-dipyramidal
Thomsonit, Steinbruch ArensbergLupe
Eigenschaften
Varietäten
Kristallformen
Geschichte
Vorkommen
Verwendung
Beschreibung

Thomsonit-Ca
Lupe
Thomsonit-Ca mit Aragonit und Phillipsit aus dem Steinbruch Maykranz am Vogelsberg
Thomsonit-Ca
Lupe
Thomsonit-Ca aus Hammerunterwiesenthal im Erzgebirge
Thomsonit
Lupe
Thomsonit auf Phillipsit vom Arensberg in der Eifel
Thomsonit
Lupe
Thomsonit-Ca vom Höwenegg im Hegau
Eigenschaften

Die zwei Minerale aus der Thomsonit-Serie enthalten entweder Calcium-Ionen (Thomsonit-Ca) oder Strontium-Ionen (Thomsonit-Sr). Beide Minerale erscheinen meistens farblos oder weiß, sie sind gelegentlich durch Fremdionen-Einschlüsse gelblich oder rötlich gefärbt. Die Härte ist relativ hoch. Die klaren Kristalle zeigen Glasglanz, auf Spaltflächen auch Perlmutterglanz. Beim Erhitzen der Zeolithe im Reagenzglas wird Wasser freigesetzt.


Varietäten

Unter einem Faröelith versteht man einen Thomsonit, der auf den Faröerinseln gefunden wird und faserig-kugelige Aggregate ausbildet.


Kristallformen und Wachstum

Thomsonit kristallisiert nach dem orthorhombischen System. Der bevorzuge Habitus ist nadelig bis tafelig-prismatisch. Es werden gerne kugelig-büschelige oder radialstralige Kristallgruppen gebildet. Auch faserige Aggregate kommen vor. Begleitminerale sind unter anderem Apophyllit, Aragonit, Calcit, Chabasit, Phillipsit, Prehnit oder der sehr ähnliche Natrolith.


Geschichte

Thomsonit-Ca wurde erstmals bei Old Kilpatrick in Schottland gefunden. Die Erstbeschreibung erfolgte durch den britischen Mineralogen Henry James Brooke (1771–1857) im Jahr 1820. Er benannte es nach dem schottischen Chemiker Thomas Thomson (1773–1852). Thomsonit-Sr ist seit 2001 von der IMA als eigenständiges Mineral anerkannt. Die Typlokalität für dieses Mineral liegt bei Rasvumchorr auf der russischen Kola-Halbinsel.


Vorkommen

Thomsonit bildet sich in Hohlräumen vulkanischer Gesteine. Schönen Thomsonit-Ca findet man am Arensberg bei Hillesheim in der Eifel. Weitere bekannte Fundstellen sind der Steinbruch Maykranz am Vogelsberg in Hessen, Hammerunterwiesenthal im Erzgebirge oder das Höwenegg im Hegau.


Verwendung

Thomsonit hat keine technische Bedeutung. Er ist ein Sammlermineral.
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