Pseudomalachit
engl. Pseudomalachite
Nach dem Malachit und dem griechischen Wort pseúdein („belügen, täuschen“)
Formel
Stoffgruppe
Farbe
Strich
Glanz
Transparenz
Härte (Mohs)
Dichte
Spaltbarkeit
Bruch

Kristallsystem
Kristallklasse
Cu5[(OH)4/(PO4)2]
Phosphate
smaragdgrün, dunkelgrün, türkis
dunkelblaugrün
Glasglanz, Fettglanz
durchscheinend
4,5 – 5
4,3 – 4,4 g/cm³
undeutlich
muschelig

monoklin
monoklin-prismatisch
Pseudomalachit au RheinbreitbachLupe

Beschreibung

Pseudomalachit
Lupe
Pseudomalachit vom Silberbrünnle
Pseudomalachit
Lupe
Pseudomalachit vom Silberbrünnle
Der Pseudomalachit ist ein smaragdgrünes Mineral, das dem Malachit täuschend ähnlich ist. Chemisch ist es aber völlig anders aufgebaut. Es besteht aus einem Kupferhydroxidphosphat. Die Strichfarbe ist etwas dunkler als die des Malachits. Das Mineral ist manchmal dunkel gefleckt. Es bildet selten prismatisch-tafelige Kristalle aus, die durchscheinend sind. Häufiger sind nierige, knollige, erdige oder radialfaserige Aggregate. Der Pseudomalachit löst sich zwar in Salzsäure, braust aber im Vergleich zum Malachit mit Salzsäure nicht. Er schmilzt vor dem Lötrohr zu einem Kügelchen mit Kupferkern und gibt beim Erhitzen im Reagenzglas unter Dunkelfärbung Wasser ab.

Dass es sich beim Pseudomalachit um keinen Malachit, sondern um ein eigenständiges Mineral handelt, entdeckte schon der deutsche Mineraloge Johann Friedrich Ludwig Hausmann (1782–1859) im Jahr 1813. Er benannte es nach dem griechischen Wort pseúdein („belügen, täuschen“). Das Foto ganz oben zeigt eine Stufe aus der ersten bekannten Fundstelle und Typlokalität der Grube Virneberg bei Rheinbreitbach am Rhein. Am Silberbrünnle bei Gengenbach im Schwarzwald oder am Borstein im Odenwald kommt der Pseudomalachit in schönen Kristallen vor. Reichhaltige Vorkommen gibt es auch in den Kupfererzlagerstätten in der Demokratischen Republik Kongo.

Wie der Malachit wurde auch der Pseudomalachit in der Vergangenheit zur Herstellung eines grünen Pigments für die Malerei verwendet. Als Kupfererz hat er keine Bedeutung, weil er zu selten vorkommt. Gelegentlich werden Stücke zu Schmucksteinen verschliffen.
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