engl. Safflorite
Nach Safflor (oder Zaffer), einem Cobalterzprodukt zur Herstellung des Pigments Smalte (Breithaupt 1835)
Safflorit aus der Grube Uranus im Revier Annaberg, Erzgebirge
Klinosafflorit aus Nieder-Beerbach im Odenwald
Wismut gediegen mit Safflorit aus der Grube Neuglück in Wittichen
Safflorit aus Mackenheim im Odenwald
Smaltin mit Safflorit aus Mackenheim im Odenwald
Eigenschaften
Safflorit ist ein im nicht oxidierten Zustand zinnweiß glänzendes Mineral, das aus einem Cobaltarsenid aufgebaut ist. Es ist relativ hart und besitzt eine hohe Dichte. Häufig ist es mit Fremd-Ionen ersetzt, so dass Mischkristalle mit dem Löllingit (Eisen-Ionen) oder mit dem Rammelsbergit (Nickel-Ionen) vorliegen. Durch Verwitterung an der Luft kann sich ein Safflorit an der Oberfläche zu rötlichem Erythrin umwandeln. Beim Erhitzen vor dem Lötrohr entweichen toxische Arsenikdämpfe, während ein braunschwarzes Oxidationsprodukt auf der Kohle zurück bleibt. Beim Erhitzen und auch schon beim Zerschlagen tritt ein Knoblauchgeruch auf, der auf vorhandenes Arsen hinweist. Die Marshprobe verläuft positiv.
Modifikationen
Das eigenständige Mineral
Klinosafflorit hat die gleiche chemische Zusammensetzung wie ein Safflorit. Klinosafflorit stellt eine Modifikation dar, die nach dem monoklinen System kristallisiert.
Kristallformen und Wachstum
Die nach dem orthorhombischen System kristallisierenden Kristalle sind eher unscheinbar und klein, der Habitus ist kurzprismatisch gestreckt. Manchmal sind die Kristalle zu sternartigen Drillingen oder Viellingen ausgebildet. Häufig anzutreffen sind derbe oder körnige Aggregate, die mit anderen Arsen-Cobalt-Nickel-Mineralen verwachsen sind, zum Beispiel mit Arsen gediegen, Erythrin, Rammelsbergit, Nickelin, Löllingit oder Skutterudit mit der Varietät Smaltin. Auch Silber oder Wismut gediegen suchen die Gesellschaft des Safflorits.
Geschichte
Im Jahr 1817 erschien zum Tod des deutschen Mineralogen Abraham Gottlob Werner (1749–1817) eine Publikation, in der ein Mineral unter der Bezeichnung „Weißer Speiskobold“ mit drei verschiedenen Varietäten erwähnt wird. Das im gleichen Jahr von August Breithaupt (1791–1873) herausgegebene „Hofmann's Handbuch der Mineralogie“ beschreibt ein Arsen-Cobalt-Mineral unter der Bezeichnung „Weisser Speiskobold“ aus der Grube Daniel bei Neustädtl im Revier Schneeberg. 1832 führte Friedrich Stromeyer (1776–1835) eine exakte chemische Analyse durch und kam auf die Zusammensetzung CoAs
2. 1835 gab Breithaupt dem Mineral den heute gültigen Namen, der sich an den Begriff Safflor (oder Zaffer) anlehnt, einem Cobalterzprodukt zur Herstellung des blauen Pigments
Smalte.
Vorkommen
Safflorit bildet sich hydrothermal in Arsen-Nickel-Cobalt-Silber-Lagerstätten. Neben der Typlokalität bei Neustädtl findet man den Safflorit noch an anderen Stellen im sächsischen Erzgebirge, zum Beispiel im Revier Schlema-Alberoda oder in der Grube Uranus im Revier Annaberg. Auch bei St. Andreasberg im Harz kommt er vor. Bei Sammlern bekannt sind auch die Funde aus der Grube Neuglück in Wittichen im Schwarzwald oder aus Mackenheim im Odenwald. In Österreich trifft man den Safflorit zum Beispiel am Hüttenberg in Kärnten an, in der Schweiz gibt es nur vereinzelte Fundstellen, zum Beispiel in den alten Bergwerken im Val d'Annivier im Wallis. Eine bekannte Fundstelle für den Klinosafflorit ist der Steinbruch am Glasberg bei Nieder-Beerbach im Odenwald.
Verwendung
Safflorit dient im Verbund mit anderen Cobalterzen als Erz zur Gewinnung von
Cobalt. Mineralproben sollten in einer geschlossenen Dose aufbewahrt werden.