Eigenschaften
Die Farbe des Malachits variiert von hell- bis dunkelgrün, manchmal erscheint er sogar fast schwarz. Mit einer Mohshärte von 3,5 bis 4 ist das Mineral härter als ein Calcit und fast so hart wie ein Fluorit. Im Vergleich zum ähnlichen, aber härteren Pseudomalachit ist die Strichfarbe des Malachits etwas heller grün. Ein Malachit ist spröde und bricht relativ leicht, er lässt sich gut spalten. Die nichtkristallinen Aggregate zeigen Seidenglanz oder sind matt. Kristalle zeigen dagegen einen Glas- oder Diamantglanz. Malachit löst sich in Salzsäure unter Aufbrausen, wobei Kohlenstoffdioxid entsteht. Der ähnliche Brochantit und auch der Pseudomalachit lösen sich dagegen in verdünnter Salzsäure nur langsam, ein Aufbrausen findet nicht statt. Gepulverter Malachit schmilzt nach Sodazugabe vor dem Lötrohr und wird auf der Kohle zu Kupfer reduziert.
Gibt man zu gepulvertem Malachit verdünnte Ammoniaklösung hinzu, erfolgt eine Blaufärbung, da ein blauer Komplex gebildet wird. Wird ein kompaktes Stück Malachit in Ammoniaklösung gelegt, erfolgt die Blaufärbung ebenfalls, aber wesentlich langsamer. Beim direkten Erhitzen in der Brennerflamme, reduziert kompakter Malachit noch in der Flamme zu Kupfer. Hierbei wirkt noch vorhandenes Brennergas in der Flamme reduzierend. Sobald aber Luftsauerstoff zu dem heißen Stück hinzukommt, oxidiert das gebildete Kupfer sofort zu schwarzem Kupfer(II)-oxid. Beim Erhitzen in einem mit Glaswolle verschlossenen Reagenzglas erfolgt die Schwarzfärbung sofort, das gebildete Wasser kondensiert an der Reagenzglaswand. Löst man Malachit in verdünnter Schwefelsäure auf und legt man darin hinein einen Eisennagel, wird er verkupfert (>Versuchsbeschreibung). Gepulverter Malachit erzeugt nach dem Befeuchten mit verdünnter Salzsäure am Magnesiastäbchen eine blaugrüne Flammenfarbe. Der grüne Malachit ist wie der blaue Azurit aus einem basischen Kupfercarbonat aufgebaut. Die chemische Zusammensetzung ist aber nicht identisch.
Varietäten und Pseudomorphosen
Malachit erscheint immer grün, und er ist relativ rein. Varietäten sind daher nicht bekannt. Pseudomorphosen nach Azurit und Cuprit treten aber häufig auf. Hierbei nimmt der Malachit die Form des ursprünglichen Kupferminerals ein und ersetzt dabei das ursprüngliche Mineral teilweise oder vollständig. Seltener sind Pseudomorphosen nach Atacamit, Calcit oder Chalkopyrit.
Kristallformen und Wachstum
Meist kommt der Malachit in dicken, nierigen Knollen vor, oft auch in Überzügen oder in Verbindung mit den Kupfermineralien Azurit und Chrysokoll. Ausblühungen treten gerne auf. Auch traubenförmige Aggregate, erdige Massen oder Locken kommen vor. Monoklin-prismatische oder tafelige Kristalle sind selten, sie sind oft nur sehr klein oder bilden faserige, nadelige oder radialstrahlige Aggregate, die dann wir ein Büschel aussehen. Malachit ist häufig mit anderen Mineralien vergesellschaftet, zum Beispiel mit Azurit, Brochantit, Calcit, Cerussit, Chrysokoll, Cuprit, Kupfer, Shattuckit oder Smithsonit. Bei Sammlern sind stalaktitische oder büschelartige Aggregate und ausgebildete Kristalle begehrt. Malachit darf nicht mit dem ähnlichen Brochantit oder dem Pseudomalachit verwechselt werden.
Geschichte
Die Namensgebung für das Mineral erfolgte nach dem griechischen Wort malache („Malve“) in Anlehnung an die grüne Farbe. Bei einer Ausgrabung in Beidha in der Nähe des Toten Meeres konnte seine frühste Verwendung als grünes Pigment nachgewiesen werden. In einer 9000 Jahren alten Siedlung entdeckte man mit Malachit bemalte Wände, und in den Überresten einer Werkstatt die Rohstoffe Malachit und Ocker. Malachit war im Altertum ein wichtiges Grünpigment. Die ägyptischen Frauen schminkten ihre Augenlider mit grünem Pulver von zerstoßenem Malachit. Dazu wurde der Malachit gemahlen und mit Eiweiß, Akazienharz oder Feigenmilch als Bindemittel vermischt. In der arabischen Welt nahm man gepulverten Malachit als Gegengift und gegen Geschwüre ein. Diese Wirkung ist wie seine Verwendung als Talisman, der Kinder vor Unfällen beschützen soll, eine Legende geblieben. Manche schreiben ihm jedoch noch heute heilende Kräfte zu. Man sagt ihm nach, er entziehe dem Körper krankmachende Energie.
Malachit wurde als kostbares, grünes Farbpigment in der Malerei immer wieder eingesetzt. Allerdings ist die Deckkraft des Pigments nicht besonders gut. Das Pigment wurde zum Beispiel im 15. Jahrhundert von den Gebrüdern Limburg für die Monatsbilder im berühmten Stundenbuch des Herzogs von Berry verwendet. Die 12 Monatsbilder stellen den Anfang für insgesamt 131, mit Leimfarben colorierte Buchseiten dar.
Vorkommen
Malachit ist ein verbreitetes Mineral, es entsteht als Sekundärmineral aus anderen Kupfererzen in der Oxidationszone der Kupfer-Lagerstätten. Die Tsumeb Mine in Namibia, die Mashamba West Mine in der Demokratischen Republik Kongo oder die Minen im griechischen Laurion sind typische Lagerstätten.
In Deutschland gibt es viele Fundstellen für Malachit: Ein Beispiel ist die Grube Clara im Schwarzwald, wo der Malachit eine hohe Formenvielfalt ausbildet. Aus der ehemaligen Grube Gertrud bei Antweiler in Rheinland-Pfalz stammt ebenfalls schöner Malachit. Weitere (ehemalige) Fundstellen in Rheinland-Pfalz sind die Grube Katharina 1 am Donnersberg, die Grube Friedrichssegen bei Bad Ems, oder die Grube Friedrich bei Wissen im Westerwald.
In den Alpen tritt der Malachit überall dort auf, wo Kupfererze wie Bornit, Chalkopyrit, Chalkosin oder Fahlerze vorkommen. In der Schweiz liegen diese Bedingungen zum Beispiel im Val d'Anniviers im Kanton Wallis oder bei der Mürtschenalp im Kanton Glarus vor. Berühmt sind die Malachitlocken von der Silberberghalde bei Brixlegg im österreichischen Bundesland Tirol. Auch im alten Bergbaugebiet Leogang im Bundesland Salzburg tritt Malachit zusammen mit Azurit auf.
Der Malachit aus Kerrouchen in der marokkanischen Provinz Khénifra wächst in Hohlräumen von verkieseltem Dolomit. Besonders formenreich ist der Malachit aus der Tsumeb Mine in Namibia. Speziell sind die Pseudomorphosen nach Azurit oder nach Cuprit. Die Mashamba West Mine liegt in der Provinz Katanga in der Demokratischen Republik Kongo. Typisch sind große, nierige Aggregate mit mehrschichtigem Malachit, wobei die Farbe der einzelnen Schichten von hell- bis dunkelgrün variiert. Häufig ist der Malachit mit Chrysokoll vergesellschaftet. Ähnlich schöne, kugelige bis nierige Aggregate kommen auch in der Chok-Pak-Mine (auch „Schokpak“) im Gebiet Pawlodar in Kasachstan vor. Malachit und andere Kupferminerale wie Azurit oder Chalkopyrit werden in den USA beim Kupferbergbau gefördert. Der erste industrielle Abbau fand in den USA im 19. Jahrhundert in Michigan und in Arizona statt. Material für Schmucksteine kommt häufig aus Russland, Marokko, Arizona oder aus Australien.
Verwendung
Malachit kennt man als Schmuckstein, er stellt aber auch ein bedeutendes Erz zur Gewinnung von Kupfer dar. Früher gewann man aus Malachit ein grünes Pigment. Dieses wird heute nur noch von Restauratoren verwendet.