engl. Olivine
Forsterit mit Fluorapatit aus dem Kovdor-Massiv, Kola-Halbinsel, Russland
Forsterit vom Steinbruch Wartgesberg bei Strohn in der Eifel
Olivin aus El Golfo in Lanzarote
Peridot aus Langeac in Frankreich
Peridot aus Langeac in Frankreich
„Olivinbombe“ vom Dreiser Weiher in der Eifel
Eigenschaften
Der Begriff Olivin bezeichnet kein eigenständiges Mineral, sondern ein Mineralgemisch, das aus Mineralen der Olivin-Gruppe zusammengesetzt ist. Ihre Kristalle sind aus Inselsilicaten mit isolierten SiO
4-Tetradern und zweifach geladenen Metall-Kationen
(Ca,Mg,Mn,Fe) aufgebaut. Sie sind alle hart, klare Kristalle eignen sich daher zum Verschleifen zu Edelsteinen. Die Kristalle zeigen auf ihren Oberflächen Glasglanz, der auch irisieren kann; die Bruchflächen glänzen fettartig. Olivine haben einen sehr hohen Schmelzpunkt, in konzentrierter Schwefelsäure erfolgt jedoch rasche Zersetzung. Dabei bildet sich ein gallertartiges Material aus Siliciumdioxid.
Minerale der Olivin-Gruppe
Am bekanntesten ist wohl der grüne Olivin, der in vulkanischen Gesteinen wie im grauen Basalt vorkommt. Die klaren, schleifwürdigen Kristalle bezeichnet man als
Peridot. Der grüne Olivin enthält überwiegend das Mineral
Forsterit Mg
2SiO
4, sowie auch
Fayalit Fe
2+2SiO
4 oder
Tephroit Mn
2+2SiO
4. Weitere Mineralien der Olivin-Gruppe sind zum Beispiel
Calcio-Olivin Ca
2SiO
4 oder
Claukochroit CaMn
2+SiO
4.
Kristallformen und Wachstum
Die Olivine kristallisieren nach dem orthorhombischen System. Der Habitus der Kristalle ist kurzprismatisch, pseudohexagonal oder dicktafelig. Sehr selten sind gut ausgebildete Kristalle mit Doppelpyramide. Es kommen auch körnige, knollige oder derbe Aggregate vor. Begleitminerale sind unter anderem Calcit, Chromit, Dolomit, Ilmenit, Leucit, Magnetit, Pentlandit oder verschiedene Pyroxene.
Geschichte
Der grüne Peridot wurde schon von den alten Ägyptern auf der Insel Zeberged im Roten Meer abgebaut. Unter dem Namen „Chrysolith“ wird er sogar in der Bibel erwähnt. Der römische Gelehrte Plinius erwähnt einen grünen Edelstein mit der Bezeichnung
Topazion. Damit meinte er wahrscheinlich aber nicht den Topas, sondern den Peridot. Die Insel Zeberged war bei den Römern als die Insel Topasos bekannt.
Die Namensgebung für einen Olivin erfolgte 1790 durch den deutschen Mineralogen Abraham Gottlieb Werner (1749–1817) nach der olivgrünen Farbe. Der französische Mineraloge Armand Lévy (1795–1841) benannte den Forsterit nach dem englischen Mineraliensammler und Händler Adolarius Jacob Forster (1739–1806). Dieses Mineral wurde erstmals 1824 am Monte Somma bei Neapel gefunden.
Vorkommen
Die Olivine zählen zu den häufigsten Silicaten der Erde und im Weltall. Sie sind gesteinsbildend in magmatischen Gesteinen. Der Peridot ist namensgebend für das Gestein Peridodit. Die „Olivinbomben“ bestehen aus fast reinem Olivin. Man hat Olivine sogar im Mondgestein und in Meteoriten nachgewiesen. Bei den Sammlern sind die Olivinbomben aus der Eifel vom Dreiser Weiher und aus El Golfo in Lanzarote am meisten bekannt.
Forsterit bildet sich auch im Dolomit. In Deutschland findet man gut ausgebildete Forsteritkristalle in der Vulkaneifel.
Der Forsterit aus dem Kovdor-Massiv auf der russischen Kola-Halbinsel zeigt die typischen Kristallformen des Minerals. Dort ist der Forsterit oft mit Fluorapatit verwachsen.
Der grüne Peridot kommt zum Beispiel auf der ägyptischen Insel Zeberged im Roten Meer, in Sapat Gali in Pakistan, in Pyaung Gaung und Zalat Thaung in Myanmar, bei der französischen Gemeinde Langeac im Département Haute-Loire oder auf der Kanarischen Insel Lanzarote vor.
Verwendung
Der grüne, klare Peridot wird zu Edelsteinen verschliffen. Olivine werden als Flussmittel in Hochöfen oder zur Herstellung feuerfester Gläser benötigt.