Eigenschaften
Der Arsenopyrit ist in reiner Form ein silbrig glänzendes Mineral, das an der Luft gerne dunkel oder gelblich anläuft. Im Gegensatz zum Pyrit enthält es neben den Eisen- und Schwefel-Ionen noch Arsen-Ionen. Ein würfelförmiger Pyritkristall zeigt 90-Grad-Winkel, während der monokline Arsenopyrit davon deutlich abweicht. Ein Arsenopyrit schmilzt vor dem Lötrohr auf Holzkohle unter Knoblauchgeruch zu einer schwarzen, ferromagnetischen Kugel. Die Marshprobe auf Arsen verläuft positiv. Er löst sich in Salpetersäure unter Abscheidung von Schwefel und Arsen(III)-oxid.
Varietäten
Der Kobalt-Arsenopyrit (auch Kobalt-Arsenkies) ist eine etwas weichere Varietät, die Cobalt-Ionen enthält.
Kristallformen und Wachstum
Der Arsenopyrit kristallisiert nach dem monoklinen System. Er bildet bevorzugt säulig-prismatische Kristalle aus, die oft gestreift sind und manchmal auch lange, schmale Säulen bilden. Zwillinge, Drillinge und sogar zyklische Viellinge in Sternform treten auf. Man findet auch stängelige, derbe, nierige, faserige, körnige oder dichte Aggregate. Begleitminerale sind zum Beispiel Galenit, Chalkopyrit, Markasit, Pyrit oder Pyrrhotin.
Geschichte
Bei den Bergleuten war das Mineral unter der Bezeichnung Arsenkies bekannt. Den offiziellen Mineralnamen vergab der deutsche Mineraloge Ernst Friedrich Glocker (1793–1858) im Jahr 1847. Die Bedeutungen für das chemische Element Arsen und für das Mineral Pyrit orientieren sich an den griechischen Wörtern arsenikós („kühn“, „männlich“) und pyr („Feuer“).
Vorkommen
Arsenoyprit kommt in den Alpen häufig vor, zum Beispiel in den Goldquarzgängen im österreichischen Gasteiner Tal oder im Raurisertal. Die Kristalle dieses Erzes, das häufig Zwillinge oder Drillinge bildet, erreichten bei Funden aus dem Gotthard-Straßentunnel bis sieben Zentimeter Länge. Die gleiche Erzader tritt bei Hospental am Gotthardpass zu Tage. Auch beim Bau des Furka-Basis-Tunnels wurde Arsenopyrit gefunden, zum Beispiel in Kombination mit Pyrit oder Calcit. Im hellen Dolomit der Grube Lengenbach wachsen vereinzelt Kristalle des pyritähnlichen Minerals. Schöner Arsenopyrit kommt auch in der Miniera Traversella im italienischen Piemont vor.
In Deutschland findet man das Erz im Erzgebirge in Sachsen, in St. Andreasberg im Harz oder im bayerischen Pfaffenreuth. In der Grube Clara im Schwarzwald kommen winzige, langsäulige Kristalle vor. Eine bekannte Fundstelle in Peru ist die La Merced Mine in der Provinz Aija. Gut ausgebildete Kristalle findet man auch in der Naica Mine im mexikanischen Bundesstaat Chihuahua. Der Arsenopyrit aus dem Trepca-Komplex im Kosovo bildet häufig schöne Paragesen mit anderen Mineralen, zum Beispiel mit Calcit oder Dolomit. Ungewöhnlich schöne Aggregate stammen aus der Yaogangxian Mine in der chinesischen Provinz Hunan.
Verwendung
Das Mineral ist ein bedeutendes Erz zur Gewinnung von Arsen und damit auch von Arsenverbindungen. Goldhaltiger Arsenopyrit eignet sich zur Gewinnung von Gold. Manchmal wird er auch zu Schmucksteinen verschliffen. Allerdings ist dies nicht ganz unproblematisch, da der Arsenopyrit aus einer Arsenverbindung aufgebaut ist.