Opal
engl. Opal
Nach dem altindischen Wort upala („Stein“)
Formel  
Stoffgruppe
Farbe

Strich
Glanz
Transparenz
Härte (Mohs)
Dichte
Spaltbarkeit
Bruch

Kristallsystem
Kristallklasse
SiO2 • n H2O
Oxide
wasserklar, weiß, blau, rot, gelb, grün, auch mit Farbenspiel
weiß
Wachsglanz, Glasglanz, matt
durchscheinend bis undurchsichtig
5,5 – 6,5
1,9 – 2,5 g/cm3
keine
muschelig

amorph (keine Kristalle)
-
Opal aus AustralienLupe
Eigenschaften
Varietäten
Wachstum
Geschichte
Vorkommen
Verwendung
Beschreibung

Eigenschaften


Der Opal ist ein häufig vorkommendes und äußerst vielfältiges Mineral, das aus Kieselgel mit einem bestimmten Wasseranteil aufgebaut ist. Chemisch besteht dieses aus Siliciumdioxid, das in amorpher Form auftritt und keine Kristalle bildet. Man könnte aus diesem Grund den Opal auch als Quarz-Varietät ansehen. Allerdings weist der Opal einige Eigenarten auf, die den Status als eigenständiges Mineral rechtfertigen. Durch Reflexion und Interferenz in den kleinen, nanoskaligen Körnern des Kieselgels entsteht ein farbiges Schillern. Farbige Steine, die dieses Phänomen des „Opalisierens“ aufweisen, werden zu Edelsteinen verschliffen. Opale lösen sich in heißen Laugen. Sie spalten beim Erhitzen Wasser ab. Vor dem Lötrohr sind sie nur mit Soda schmelzbar.



Lupe
Boulder-Opal aus Australien im Ausschnitt
Hyalith
Lupe
Hyalith (Glasopal)
aus Tarcal in Ungarn
Feueropal aus der Carbonea Mine
Lupe
Feueropal, Carbonea Mine, La Trinidad, Mexiko
Holzopal aus Kusel
Lupe
Holzopal aus Kusel in Rheinland-Pfalz
Opal
Lupe
Milchopal aus Hosszú Hegy, Monok, Ungarn
Opal
Lupe
Opal mit Farbspiel aus Dubnik in der Slowakei
Opal
Lupe
Schwarzer Opal im Gestein, Departamento Lempira, Honduras
Varietäten und Pseudomorphosen

Der in allen Farben schillernde Edelopal wird auch als „Boulder-Opal“ bezeichnet, wenn er aus dem australischen Queensland kommt. Der feurig rote oder orangerote Opal kommt als Feueropal in den Handel. Auch der seltene Schwarze Opal wird zu den Edelopalen gezählt.

Neben den Edelopalen gibt es auch die „gemeinen Opale“: Der Hyalit oder Glasopal ist ein wasserklarer Opal ohne Farbspiel, während der weiße Milchopal trüb ist. Der ebenfalls milchige Hydrophan wird transparent, wenn man ihn ins Wasser legt, da er Wasser aufnimmt. Je nach Einschluss gibt es zahlreiche weitere Varietäten, zum Beispiel der Achatopal, der Jaspopal, der Prasopal oder der Moosopal mit dendritischen Einschlüssen. Darüber hinaus existieren zahlreiche weitere Varietäten, die häufig auch nach dem Fundort bezeichnet sind.

Ein Geyserit entsteht durch Opal-Versinterungen an einem Geysir oder einer heißen Quelle. Kieselgur, das aus den Schalen fossiler Kieselalgen (Diatomeen) entsteht, wird ebenfalls zu den Opal-Varietäten gezählt. Durch die Verkieselung von Holz entsteht der Holzopal. Ein Pineapple ist ebenfalls eine Pseudomorphose, bei der das Mineral Ikait opalisiert wurde. Diese Stufen stammen von den White Cliffs in Australien, die Form erinnert an eine Ananas. Dort kommen auch weiße Holzopale vor.


Wachstum

Der Opal bildet keine Kristalle aus. Die amorphen Strukturen entstehen in Rissen, Spalten und anderen Hohlräumen und bilden ganze Adern. Die Aggregate sind traubig, nierig, krustig, sinterartig, knollig, locker oder erdig. Der Chalcedon ist ein häufiges Begleitmineral. Opale bilden sich überall dort, wo kieselsäurehaltige Flüssigkeiten in Gesteinen vorkommen. Sie entstehen sedimentär oder in vulkanischem Tuffgestein. Die Entstehung begann bereits am Ende der Kreidezeit, als sich die Kieselsäure in Hohlräumen und Fossilien ablagern konnte.


Geschichte

Der Opal wurde bereits von den Römern in Dubnik in der heutigen Slowakei abgebaut. Ob im alten Indien Opale gefunden wurden, ist bis heute nicht belegt. Jedenfalls ist der Name aus dem altindischen Wort upala („Stein“) entlehnt. Der Name des wasserklaren Hyaliths ist vom griechischen Wort hyalos („Glas“) abgeleitet. Um 1700 baute man am Eibenstock im Erzgebirge den Milchopal ab. Im Jahr 1783 fand man beim Straßenbau beim sächsischen Gröppendorf den Hydrophan. Er erhielt den Namen „Lapis mutabilis“, da er in Wasser gelegt transparent wurde. Die ersten Funde von Edelopalen in Australien sind im Jahr 1872 belegt. Der systematische Abbau begann dort in den 1890er-Jahren.


Vorkommen

Am berühmtesten sind die farbig schillernden, australischen Edelopale aus Queensland, New South Wales und Süd-Australien. Der Gürtel aus verwitterten Sedimenten misst in Australien 300 mal 1000 Kilometer. Eine weitere, bedeutende Fundstelle für Edelopal lag bis 1985 bei der Stadt Pedro II im brasilianischen Bundesstaat Piaui. Durch intensiven Abbau, an dem auch die Australier beteiligt waren, erlosch diese Quelle im Jahr 1985. In Mexiko findet man den Feueropal in Magdalena, etwa 60 Kilometer nördlich der Großstadt Guadalajara. Ein weiterer bekannter Fundort ist die Carbonea Mine bei La Trinidad im Bundesstaat Querétaro. Im Departamento Lempiras in Honduras kommt Schwarzer Opal vor, der im basaltischen Gestein fein verteilt ist. Edelopale, Feueropale, Schwarze Opale oder Milchopale werden auch in Mezezo und Wegel Tana in Äthiopien gefördert. Diese Opale zeichnen sich durch eine hohe Farbenvielfalt aus. In Europa findet man Opale mit Farbspiel bei Dubnik in der Slowakei.

Die Varietäten des gemeinen Opals sind weltweit verbreitet. Der Geyserit kommt zum Beispiel im Coromandel Valley in Neuseeland oder im US-amerikanischen Yellowstone Nationalpark vor. Bei Mineraliensammlern bekannt ist der Milchopal vom Steindl-Graben bei St. Leonhard am Hornerwald in Niederösterreich. Auch der Milchopal aus Hosszú Hegy in Ungarn findet sich in manchen Sammlungen. Einige Hyalithe aus einem Steinbruch bei Tarcal in Ungarn zeigen unter kurzwelligem UV-Licht eine grüne Fluoreszenz. Der Hyalith ist dort häufig mit weißem Aragonit vergesellschaftet. In Deutschland kommt der Hyalith zum Beispiel am Limberg im Kaiserstuhl vor. Man findet ihn als Überzug auf vulkanischen Gesteinen oder in Granitklüften.


Verwendung

Die Opale werden zu Edelsteinen oder Schmucksteinen verschliffen. Boulder-Opale in sehr guter Qualität sind selten, die daraus geschliffenen Edelsteine zählen zu den teuersten der Welt.

Kieselalgen nehmen aus dem Wasser Siliciumdioxid auf und bauen damit ihre Schalen auf. Aus den abgestorbenen Kieselalgen gewinnt man opalhaltiges Kieselgur, das in der chemischen Industrie als Träger von Katalysatoren benötigt wird und als Dämm- und Füllstoff dient.
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