Die höher auflösenden Abbildungen sind nur auf dem käuflichen Datenträger enthalten.
Sachsen: Freiberg / Schneeberg / Schlema, Hartenstein / Pöhla, Antonsthal / Annaberg / Marienberg / Ehrenfriedersdorf u.a. / Weitere
Freiberg
Das
Erzgebirge ist ein Mittelgebirge, das Teile von
Sachsen in Deutschland und von Böhmen in Tschechien umfasst. Der
Bergbaudistrikt Freiberg macht den nordöstlichen Teil des
Erzgebirges aus. Der Bergbau ist seit dem 12. Jahrhundert dokumentiert.
Das Revier stellt eine der größten Erzlagerstätten in
Europa dar. Die Bergbauakademie Freiberg wurde 1765 zur Ausbildung von
Bergleuten gegründet. Sie besteht noch heute unter dem Namen
Technische Universität Bergakademie Freiberg. An ihr arbeiteten
zahlreiche berühmte Mineralogen: Friedrich August Breithaupt
leitete ab 1826 die Akademie 40 Jahre lang. Die Bergwerke wurden 1969
stillgelegt.
Mit
„Braunspat“ bezeichnete man im Revier nicht nur den
Ankerit, sondern ein Gemenge verschiedener Carbonat-Minerale wie
Ankerit,
Calcit,
Dolomit,
Magnesit,
Rhodochrosit oder
Siderit, wobei diese Minerale im Revier auch einzeln vorkommen. Aus vielen Gruben stammen auch
Arsen,
Arsenopyrit,
Baryt,
Chalkopyrit,
Fluorit,
Markasit,
Pyrit,
Pyrrhotin,
Quarz und
Tetraedrit sowie
Silber gediegen und Silberminerale wie
Argentit und
Pyrargyrit, während der
Proustit im Freiberger Revier weniger verbreitet ist. Die Grube
Himmelfahrt bei Freiberg ist Typlokalität für die Silberminerale
Stephanit und
Freibergit. Die „Reiche Zeche“ gehört zur Grube Himmelfahrt, sie lieferte schönen
Calcit in der Varietät „Kanonenspat". Freibergit wurde auch in der Grube
Himmelsfürst bei Brand-Erbisdorf gefunden, wo er Paragenesen mit Braunspat und
Bleiglanz bildet. Auch das lockere Magnesiumsulfat
Epsomit, die Silbererze
Argyrodit und Freieslebenit – beide in der Typlokalität – oder
Polybasit kommen dort vor. In einem Argyrodit aus der Grube Himmelsfürst entdeckte Clemens Alexander Winkler das Element
Germanium.
Stephanit TL
Grube Himmelfahrt
Calcit: „Kanonenspat“
Grube Himmelfahrt
Calcit
Grube Himmelfahrt
Epsomit
Gr. Himmelsfürst
Freibergit, Ankerit
Gr. Himmelsfürst
Polybasit
Gr. Himmelsfürst
Mächtige und gut auskristallisierte Bleiglanzstufen, sowie brauner
Pyromorphit kommen aus den zahlreichen Gruben bei
Halsbrücke, zum Beispiel aus der Grube
Lorenz Gegentrum. Sehr speziell von dort ist der „Pseudoapatit“, der eine Pseudomorphose von
Apatit nach Pyromorphit darstellt. Der nadelige Chalkotrichit ist eine Varietät des
Cuprits. Aus dem
Ferdinandschacht bei Rothenfurth stammen Paragenesen von
Markasit mit
Bleiglanz oder von
Sphalerit mit
Fluorit.
Bleiglanz
Halsbrücke
Sphalerit
Halsbrücke
„Pseudoapatit“
Lorenz Gegentrum
Pyromorphit
Lorenz Gegentrum
Markasit, Bleiglanz
Ferdinandschacht
Sphalerit, Fluorit
Ferdinandschacht
Bei Bräunsdorf finden sich zahlreiche alte Gruben, von denen die Grube
Neue Hoffnung Gottes
die größte und bedeutendste ist. Das um 1750 erstellte
Huthaus der Grube wurde renoviert und ist heute noch als einziges
Gebäude der gesamten Bergwerksanlage erhalten. Vom 17. bis zum 19.
Jahrhundert waren vor allem die Silbererze begehrt. Aus der Grube
stammen auch Antimonerze oder Antimon-Silbererze wie
Berthierit, haarförmiger
Jamesonit, Füloppit, Metastibnit,
Owyheeit,
Plagionit,
Stibnit,
Valentinit oder
Zinkenit. Einige von diesen sind sehr selten. Die Grube ist Typlokalität für den gelben
Chapmanit, den Diaphorit, den rötlichen, strahligen
Kermesit oder den
Miargyrit. Auch Silberminerale wie
Chlorargyrit,
Freieslebenit,
Polybasit,
Proustit,
Pyrargyrit,
Pyrostilpnit oder
Stephanit kommen in der Grube vor. Darüber hinaus gibt es noch viele weitere Mineralien, zum Beispiel
Aragonit,
Arsenopyrit,
Calcit,
Chalkopyrit,
Dolomit,
Gips,
Markasit,
Pyrit,
Rhodochrosit,
Sphalerit,
Strontianit oder
Vivianit.
Berthierit
Neue Hoffnung Gottes
Chapmanit TL
Neue Hoffnung Gottes
Chapmanit TL
Neue Hoffnung Gottes
Freieslebenit
Neue Hoffnung Gottes
Jamesonit
Neue Hoffnung Gottes
Kermesit TL
Neue Hoffnung Gottes
Metastibnit
Neue Hoffnung Gottes
Miargyrit TL
Neue Hoffnung Gottes
Owyheeit
Neue Hoffnung Gottes
Plagionit
Neue Hoffnung Gottes
Stibnit, Valentinit
Neue Hoffnung Gottes
Zinkenit
Neue Hoffnung Gottes
Schneeberg
Das Erzgebirge hat zahlreiche Bergbaureviere: 50 Kilometer südwestlich von Freiberg liegen um die Stadt
Schneeberg zahlreiche ehemalige Gruben mit ihren Halden. Die ehemalige
Ritterzeche liegt direkt im Stadtzentrum. Von dort stammen auch Bismutminerale wie
Bismutit oder auch schöner
Pharmakosiderit.
Vor allem das Gebiet südlich von Schneeberg wird als „Revier
Schneeberg“ bezeichnet. Es kommen dort hunderte verschiedene Erze und
Minerale vor. Der
Argentit aus dem
Türkschacht ist besonders schön ausgebildet. Der knollige Psilomelan aus der
Grube Adam Heber ist zum Hauptteil aus dem Mineral
Romanèchit aufgebaut. Auch Uranminerale wie
Nováčekit oder
Trögerit stammen aus der Grube. Die ein paar hundert Meter weiter nördlich gelegene
Grube Daniel ist Typlokalität für das Cobalterz
Erythrin, sowie für Koechlinit,
Köttigit,
Safflorit und weitere. Auch im
Waldschacht wurden Uranminerale gefunden, zum Beispiel
Parsonsit.
Bismutit
Ritterzeche
Pharmakosiderit
Ritterzeche
Argentit
Türkschacht
Psilomelan
Grube Adam Heber
Erythrin
Grube Adam Heber
Novácekit
Grube Adam Heber
Trögerit
Grube Adam Heber
Parsonsit
Waldschacht
Carbonat-Hydroxylapatit
Pucherschacht
Cobaltlotharmeyerit
Pucherschacht
Cobaltlotharmeyerit
Pucherschacht
Nickellotharmeyerit TL
Pucherschacht
Pucherit TL
Pucherschacht
Pucherit TL
Pucherschacht
Schumacherit TL
Pucherschacht
Zeunerit
Pucherschacht
Neustädtl war früher eine Bergwerkstadt, die heute zu Schneeberg gehört. Die Grube
Güldener Falk ist Typlokalität für tafeligen oder kugeligen
Beyerit und auch für
Brendelit,
Neustädtelit und
Cobaltneustädtelit. Der schwarze Brendelit ist gerne mit gelbem
Bismutoferrit vergesellschaftet. Auch andere Minerale stammen aus der Grube, zum Beispiel
Arseniosiderit in sonnenähnlichen Aggregaten oder der grüne
Mixit. Der
Eulytin
kristallisiert nach dem kubischen System. Er bildet gerne Tetraeder
oder Tristetraeder und auch kugelige Aggregate, deren innere Struktur
sichtbar wird, wenn die Kugeln aufgebrochen werden. Die
Typlokalität für den Eulytin ist die Grube
Junge Kalbe.
Arseniosiderit
Grube Güldener Falk
Beyerit TL
Grube Güldener Falk
Bismutoferrit, Brendelit
Grube Güldener Falk
Brendelit TL
Grube Güldener Falk
Mixit
Grube Güldener Falk
Neustädtelit TL
Grube Güldener Falk
Cobaltneustädtelit TL
Grube Güldener Falk
Eulytin aufgebrochen
Grube Güldener Falk
Eulytin TL
Grube Junge Kalbe
Walpurgis Flacher Gang im Bergwerk
Weißer Hirsch ist Typlokalität für Asselbornit,
Metazeunerit,
Nováčekit,
Trögerit,
Uranosphärit, Uranospinit,
Walpurgin und
Zeunerit.
Einige dieser Uranminerale wurden zwischen 1871 und 1882 von Albin
Weisbach – dem Nachfolger August Breithaupts an der Bergakademie
Freiberg – erstmals beschrieben. Die Grube
Roter Berg ist Typlokalität für den
Cobaltlotharmeyerit, den
Cobalttsumcorit, den gelbbraunen
Nickelschneebergit und den blassbraunen
Schneebergit. Der
Waylandit erscheint – je nach Fremdbeimengung – grünlich oder gelblich bis bräunlich. Die
Grube Rappold beherbergt in der Typlokalität den Rappoldit und den Roselith.
Cobaltlotharmeyerit TL
Grube Roter Berg
Cobalttsumcorit TL
Grube Roter Berg
Nickelschneebergit TL
Grube Roter Berg
Schneebergit TL
Grube Roter Berg
Waylandit
Grube Roter Berg
Schlema-Alberoda, Hartenstein
Das Revier
Schlema-Alberoda nördlich von Bad Schlema grenzt direkt an das Revier Schneeberg. Noch weiter im Norden schließt sich
Hartenstein an. Aus Schlema stammen Silbererze wie
Proustit und die bekannten
Silberstufen, die aus Arsen herausgeätzt werden. Eine Rarität aus Schlema ist das organische Mineral
Whewellit,
das aus Calciumoxalat besteht und schöne Zwillinge ausbildet.
Gefunden werden unter vielen anderen Erzen auch Arsenikalkies (
Löllingit) Buntkupferkies (
Bornit), Kupferkies (
Chalkopyrit), Molybdänglanz (
Molybdänit), Roteisenerz (
Hämatit), Rotnickelkies (
Nickelin), Weißnickelkies (
Nickelskutterudit), Eisenspat (
Siderit), Pechblende (
Uraninit) oder
Wismut gediegen. Auch
Calcit und
Dolomit kommen in vielen Ausprägungsformen vor.
Arsen, Silber
Schlema
Bornit
Schlema
Bornit
Schlema
Chalkopyrit, Calcit
Schlema
Chalkopyrit
Schlema
Hämatit
Schlema
Nickelskutterudit
Schlema
Proustit
Schlema
Rotnickelkies
Schlema
Siderit
Schlema
Siderit
Schlema
Whewellit
Schlema
Wismut
Schlema
Allargentum
Hartenstein
Calcit
Hartenstein
Dolomit
Hartenstein
Löllingit
Hartenstein
Molybdänit
Hartenstein
Uraninit
Hartenstein
Wismut federartig
Hartenstein
Pöhla, Antonsthal
15 Kilometer südöstlich von Schneeberg befindet sich
Pöhla, deren Schächte und Halden durch ihren honiggelben
Baryt und auch durch schönen
Fluorit bekannt geworden sind. Aus den Haldenfunden stammen auch massive Gangstücke mit
Ludwigit. Das unten abgebildete Stück ist 19 Zentimeter breit und wiegt mehr als zwei Kilogramm. Bei
Antonsthal
liegt das Museum Silberwäsche, in dem man einiges über die
Geschichte der Erzwäsche aus dem silberhaltigen Gestein
erfährt. Nur wenig weiter, auf der ehemaligen Halde
Unverhofft Glück an der Achte, wurde
Helvin in hervorragend ausgebildeten Kristallen gefunden.
Baryt
Pöhla
Calcit, Fluorit
Pöhla
Fluorit
Pöhla
Ludwigit
Pöhla
Ludwigit
Pöhla
Helvin
Antonsthal
Annaberg
Etwas weiter östlich von Pöhla kommt man zum Revier
Annaberg: Das Gebiet um die heutige Stadt Annaberg-Buchholz war früher ein Zentrum zur Gewinnung von Silbererzen wie
Akanthit,
Argentopyrit,
Proustit,
Pyrargyrit,
Pyrostilpnit oder
Stephanit. Besonders schöne und seltene Mineralien für den Sammler und auch für den Micromounter stammen aus der Grube
Uranus, zum Beispiel
Chalkanthit,
Chalkophyllit,
Chloanthit,
Devillin,
Erythrin,
Hörnesit,
Kaňkit,
Kobaltkoritnigit,
Ktenasit,
Lavendulan,
Melanterit,
Pharmakolith und
Pikropharmakolith,
Rammelsbergit,
Safflorit,
Woodruffit oder
Todorokit auf
Fluorit. Der
Köttigit
kommt in weißen Nadeln vor, die durch Cobalt-Ionen leicht rosa
gefärbt sein können. Auch zahlreiche seltene Uranminerale wie
Johannit,
Rabbittit,
Schröckingerit,
Seelit,
Uranophan oder
Znucalit wurden im Revier gefunden. Der gelbe
Sklodowskit und der grünliche
Cuprosklodowskit bilden kugelig-traubige Aggregate. Letzterer tritt wie auch
Rutherfordin gerne zusammen mit
Gips auf.
Akanthit
Grube Uranus
Argentopyrit
Grube Uranus
Chalkanthit
Grube Uranus
Chalkophyllit
Grube Uranus
Chloanthit
Grube Uranus
Cuprosklodowskit
Gips Grube Uranus
Devillin
Grube Uranus
Erythrin
Grube Uranus
Hörnesit
Grube Uranus
Johannit
Grube Uranus
Kaňkit
Grube Uranus
Kobaltkoritnigit
Grube Uranus
Köttigit
Grube Uranus
Ktenasit
Grube Uranus
Lavendulan
Grube Uranus
Melanterit
Grube Uranus
Pharmakolith
Grube Uranus
Proustit
Grube Uranus
Pyrargyrit
Grube Uranus
Pyrostilpnit
Grube Uranus
Rabbittit
Grube Uranus
Rammelsbergit
Grube Uranus
Rutherfordin, Gips
Grube Uranus
Safflorit
Grube Uranus
Schröckingerit
Grube Uranus
Seelit
Grube Uranus
Sklodowskit
Grube Uranus
Stephanit
Grube Uranus
Todorokit auf Fluorit
Grube Uranus
Woodruffit
Grube Uranus
Znucalit
Grube Uranus
Uranophan
Schlettau
Die Gruben um
Frohnau sind für besonders schönen
Fluorit
bekannt. Er kommt in allen Farben vor, die Kristalle zeigen Phantome
oder der Fluorit ist kombiniert mit anderen Mineralien, zum Beispiel mit
Chalkopyrit. Die Fluoritkristalle aus der Grube
Eisernes Schaf sind oft leuchtend gelb. Aus dem Grubengang
Bergmännisch Glück oder auch aus der Grube
Bäuerin stammt zonarer gelb-violetter Fluorit. Die Grube
10000 Ritter ist durch den ganz schwarzen Fluorit berühmt geworden. Die Grube
Straßburger Glück
ganz im Süden des Reviers
Annaberg war früher eine ergiebige Fundstelle für den
Micromounter. Typische Minerale von dort sind neben dem Fluorit zum
Beispiel auch
Bleiglanz,
Cerussit,
Covellin,
Hämatit,
Malachit oder
Mimetesit.
Fluorit
Gr. Eisernes Schaf
Bleiglanz
Gr. Straßburger Glück
Cerussit, Covellin
Gr. Straßburger Glück
Covellin
Gr. Straßburger Glück
Hämatit
Gr. Straßburger Glück
Malachit
Gr. Straßburger Glück
Malachit, Fluorit
Gr. Straßburger Glück
Mimetesit
Gr. Straßburger Glück
Mimetesit
Gr. Straßburger Glück
Marienberg, Wolkenstein, Geyer
Nordöstlich von Annaberg liegt das Revier
Marienberg, in dem es ebenfalls zahlreiche alte Gruben und Bergwerke gibt.
Quarz mit eingeschlossenem
Hämatit ist eine typische Paragenese aus Marienberg. Bekannte Fundstellen im Revier sind die
Abrahamhalde (auch „Schacht 139“) und die direkt daneben liegende Grube
Vater Abraham
bei Lauta, die auch unter der Bezeichnung „Schacht 152“ bekannt ist.
Auch hier ist – wie an vielen anderen Fundstellen im Erzgebirge – der
Fluorit
sehr reichhaltig vertreten. Die Farben variieren von violett, über
gelb bis farblos und fast schwarz. Ähnliches gilt für die
Grube
St. Johannes bei Wolkenstein. Der Fluorit bildet Mosaikstrukturen, er zeigt Phantome oder sucht die Gesellschaft von
Quarz und
Baryt.
Im Erzgebirge wurde auch an einigen Fundstellen schöner Amethyst
gefunden, zum Beispiel bei Bauarbeiten an der Thermalquelle
Warmbad bei
Wolkenstein. Sehr bekannt ist auch der Amethyst aus
Geyer,
das weiter westlich liegt. Ein entsprechendes Motiv mit einem
geschliffenen Querschnitt war auf einer DDR-Briefmarke aus dem Jahr 1974
abgebildet.
Quarz, Hämatit
Marienberg
Proustit
Abrahamhalde
Fluorit
Gr. Vater Abraham
Fluorit
Gr. Vater Abraham
Fluorit
Gr. Vater Abraham
Fluorit
Grube St. Johannes
Fluorit, Quarz
Grube St. Johannes
Amethyst
Warmbad, Wolkenstein
Amethyst
Geyer
Ehrenfriedersdorf, Hammerunterwiesenthal, Zinnwald, Schlottwitz
Nur wenig nördlich von Annaberg-Buchholz liegt
Ehrenfriedersdorf, mit der Grube
Sauberg, die heute ein Besucherbergwerk ist. Von dort stammen zahlreiche schöne Mineralienstufen. In Sammlungen befinden sich
Chalkopyrit,
Fluorit,
Kassiterit,
Markasit,
Parasymplesit oder
Siderit, aber auch lockiges
Silber – teils mit
Akanthit oder der Varietät Argenthit besetzt – und schön ausgebildete Silbererze wie
Pyrargyrit oder
Stephanit. Eine Rarität stellt der
Topas dar, der mit dem
Kassiterit vergesellschaftet ist.
Akanthit, Silber, Fluorit
Markasit Gr. Sauberg
Fluorit, Siderit
Grube Sauberg
Parasymplesit
Grube Sauberg
Kassiterit
Grube Sauberg
Chalkopyrit, Siderit
Grube Sauberg
Pyrargyrit
Grube Sauberg
Stephanit
Grube Sauberg
Topas, Kassiterit
Grube Sauberg
Der
Richterbruch bei
Hammerunterwiesenthal weiter im Süden ist für ungewöhnlich schönen
Natrolith und für weitere Zeolithe wie
Thomsonit bekannt. Der Natrolith kann auch mit rosafarbenem
Analcim oder mit
Calcit kombiniert sein. Der
Titanit von dort wird „Semelin“ genannt, er tritt in langgestreckten Kristallen auf. Die Minen bei
Zinnwald an der tschechischen Grenze liefern Zinn- und Wolframerze wie
Kassiterit und
Scheelit, sowie Glimmer aus der Zinnwaldit-Serie. Jedem Sammler bekannt sind die
Trümmerachate aus
Schlottwitz
im Osterzgebirge. Es ist unmöglich, alle Mineralien des
Erzgebirges aufzuzählen, hier werden nur einige beispielhaft
gezeigt.
Analcim, Calcit
Richterbruch
Natrolith
Richterbruch
Thomsonit
Richterbruch
Titanit
Richterbruch
Scheelit
Zinnwald
Zinnwaldit, Kassiterit
Zinnwald
Trümmerachat
Schlottwitz
Weitere Fundstellen in Sachsen
Im Erzgebirgsbecken zwischen Zwickau und Chemnitz gibt es bei
St. Egidien eine Fundstelle, die heute auf Privatbesitz liegt. Von dort stammen die berühmten
Achate,
die in Ryolithknollen eingewachsen sind. Auch Jaspis wird in St.
Egidien gefunden. Das Vogtland grenzt westlich an das Erzgebirge. In den
Stollen bei
Neuensalz findet man Quarz-Calcit-Uranerz-Gänge. Der
Autunit aus dem Stollen
Zobes ist nur ein Beispiel für die Uranmineralien, die dort vorkommen. Der
Streuberg bei Bergen gilt als Typlokalität für den
Uranocircit. Das Bergwerk
Thoßfell bei Neuensalz lieferte
Fluorit in verschiedenen Farben. Aus den Kieferschieferbrüchen um
Altmannsgrün stammt der
Wavellit, der kugelig-strahlige Kristallaggregate bildet.
Achat
St. Egidien
Autunit
Zobes, Neuensalz
Uranocircit
TL
Streuberg, Bergen
Uranocircit
TL
Streuberg, Bergen
Fluorit
Thoßfell, Neuensalz
Wavellit
Altmannsgrün
Berühmt ist auch der
Topas vom
Schneckenstein
im südöstlichen Vogtland. August der Starke ließ im 18.
Jahrhundert den Topas abbauen und zu Edelsteinen verschleifen. 1937
wurde der Felsen unter Naturschutz gestellt. Im Wald unterhalb des
Schneckensteins wurde brauner, würfeliger
Crandallit mit
Quarz
gefunden. Im Gebiet des Schneckensteins bei Tannenbergsthal gibt es
weitere alte Halden, zum Beispiel die Wismuthalde am Schneckenstein oder
die alten Absetzbecken bei Gottesberg, wo früher Zinn- und
Uranerze abgebaut wurden. Das Zinnerz
Kassiterit kommt in der Gegend in gut ausgebildeten Kristallen vor.
Topas
Schneckenstein
Topas
Schneckenstein
Crandallit, Quarz
Schneckenstein
Kassiterit
Schneckenstein
Ebenfalls im Vogtland liegt
Bösenbrunn mit den Diabas-Steinbrüchen
Hoher Hut und
Glocken Pöhl (auch „Glockenpöhl“). Dort wurden in den 1990er-Jahren
Calcit in vielen Varianten – auch als „Kanonenspat“ – und gut kristallisierter, klarer, blauer
Fluorit gefunden. Berühmt sind auch die oktaedrischen Kristalle des seltenen Nickel-Arsen-Sulfids
Gersdorffit.
Diese zählen zu den größten jemals gefundenen
Kristallen in Europa. Weitere vorkommende Minerale sind zum Beispiel
Ankerit,
Chalkopyrit,
Dolomit,
Dufrénit,
Malachit,
Pyrit,
Pyrrhotin,
Quarz,
Sphalerit oder
Wavellit.
Calcit
Stbr. Glockenpöhl
Calcit, Pyrit
Stbr. Glockenpöhl
Calcit, Pyrit
Stbr. Glockenpöhl
Gersdorffit
Stbr. Glockenpöhl
Quarz
Stbr. Glockenpöhl
Nordwestlich von Chemnitz im Landkreis Zwickau liegt
Callenberg.
Die ehemalige Grube ist heute ein Naturschutzgebiet und steht unter
Wasser. Zu Zeiten der DDR wurden dort vor allem Nickelerze im Tagebau
abgebaut. Das Nickelerz in Callenberg befindet sich in derber Form im
Serpentinit. Dieses dunkelgrüne Gestein wird metamorph gebildet, es
enthält auch Magnetit. In die Sammlungen gelangten vor allem
farbige Bleierze wie der grüne
Pyromorphit oder der orangerote
Krokoit. Dieser ist häufig mit schwarzem, traubenartigem
Coronadit kombiniert. Der gelbe
Mimetesit kommt in der orangegelben, phosphorhaltigen Varietät
Kampylit vor. Aus der Grube stammen auch seltene Bleichromate wie orangefarbener
Embreyit, dunkelroter Phönikochroit oder grünlicher
Vauquelinit. Diese sind häufig mit Mimetesit und weiteren Bleimineralen vergesellschaftet.
Krokoit
Callenberg
Coronadit, Krokoit
Callenberg
Embreyit, Mimetesit
Callenberg
Kampylit
Callenberg
Krokoit, Pyromorphit
Callenberg
Vauquelinit, Mimetesit
Callenberg
Hinweis: Es werden nicht alle Minerale einer Fundstelle aufgezählt, sondern nur die bekanntesten.