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Sachsen: Freiberg / Schneeberg / Schlema, Hartenstein / Pöhla, Antonsthal / Annaberg / Marienberg / Ehrenfriedersdorf u.a. / Weitere


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Freiberg

Das Erzgebirge ist ein Mittelgebirge, das Teile von Sachsen in Deutschland und von Böhmen in Tschechien umfasst. Der Bergbaudistrikt Freiberg macht den nordöstlichen Teil des Erzgebirges aus. Der Bergbau ist seit dem 12. Jahrhundert dokumentiert. Das Revier stellt eine der größten Erzlagerstätten in Europa dar. Die Bergbauakademie Freiberg wurde 1765 zur Ausbildung von Bergleuten gegründet. Sie besteht noch heute unter dem Namen Technische Universität Bergakademie Freiberg. An ihr arbeiteten zahlreiche berühmte Mineralogen: Friedrich August Breithaupt leitete ab 1826 die Akademie 40 Jahre lang. Die Bergwerke wurden 1969 stillgelegt.

Mit „Braunspat“ bezeichnete man im Revier nicht nur den Ankerit, sondern ein Gemenge verschiedener Carbonat-Minerale wie Ankerit, Calcit, Dolomit, Magnesit, Rhodochrosit oder Siderit, wobei diese Minerale im Revier auch einzeln vorkommen. Aus vielen Gruben stammen auch Arsen, Arsenopyrit, Baryt, Chalkopyrit, Fluorit, Markasit, Pyrit, Pyrrhotin, Quarz und Tetraedrit sowie Silber gediegen und Silberminerale wie Argentit und Pyrargyrit, während der Proustit im Freiberger Revier weniger verbreitet ist. Die Grube Himmelfahrt bei Freiberg ist Typlokalität für die Silberminerale Stephanit und Freibergit. Letzterer wurde auch in der Grube Himmelsfürst bei Brand-Erbisdorf gefunden, wo er Paragenesen mit Braunspat und Bleiglanz bildet. Auch das lockere Magnesiumsulfat Epsomit, die Silbererze Argyrodit und Freieslebenit – beide in der Typlokalität – oder Polybasit kommen dort vor. In einem Argyrodit aus der Grube Himmelsfürst entdeckte Clemens Alexander Winkler das Element Germanium.



Stephanit TL
Grube Himmelfahrt

Calcit
Grube Himmelfahrt

Epsomit
Gr. Himmelsfürst
Freibergit
Freibergit, Ankerit
Gr. Himmelsfürst

Polybasit
Gr. Himmelsfürst


Mächtige und gut auskristallisierte Bleiglanzstufen, sowie brauner Pyromorphit kommen aus den zahlreichen Gruben bei Halsbrücke, zum Beispiel aus der Grube Lorenz Gegentrum. Sehr speziell von dort ist der „Pseudoapatit“, der eine Pseudomorphose von Apatit nach Pyromorphit darstellt. Der nadelige Chalkotrichit ist eine Varietät des Cuprits. Aus dem Ferdinandschacht bei Rothenfurth stammen Paragenesen von Markasit mit Bleiglanz oder von Sphalerit mit Fluorit.



Bleiglanz
Halsbrücke

Sphalerit
Halsbrücke

„Pseudoapatit“
Lorenz Gegentrum

Pyromorphit
Lorenz Gegentrum

Markasit, Bleiglanz
Ferdinandschacht

Sphalerit, Fluorit
Ferdinandschacht


Bei Bräunsdorf finden sich zahlreiche alte Gruben, von denen die Grube Neue Hoffnung Gottes die größte und bedeutendste ist. Das um 1750 erstellte Huthaus der Grube wurde renoviert und ist heute noch als einziges Gebäude der gesamten Bergwerksanlage erhalten. Vom 17. bis zum 19. Jahrhundert waren vor allem die Silbererze begehrt. Aus der Grube stammen auch Antimonerze oder Antimon-Silbererze wie Antimonit, Berthierit, haarförmiger Jamesonit, Füloppit, Owyheeit, Plagionit, Valentinit oder Zinkenit. Einige von diesen sind sehr selten. Die Grube ist Typlokalität für den gelben Chapmanit, den Diaphorit, den rötlichen, strahligen Kermesit oder den Miargyrit. Auch Silberminerale wie Chlorargyrit, Freieslebenit, Polybasit, Proustit, Pyrargyrit, Pyrostilpnit oder Stephanit kommen in der Grube vor. Darüber hinaus gibt es noch viele weitere Mineralien, zum Beispiel Aragonit, Arsenopyrit, Calcit, Chalkopyrit, Dolomit, Gips, Markasit, Pyrit, Rhodochrosit, Sphalerit, Strontianit oder Vivianit.



Berthierit
Neue Hoffnung Gottes

Chapmanit TL
Neue Hoffnung Gottes

Chapmanit TL
Neue Hoffnung Gottes

Jamesonit
Neue Hoffnung Gottes

Kermesit TL
Neue Hoffnung Gottes

Miargyrit TL
Neue Hoffnung Gottes

Owyheeit
Neue Hoffnung Gottes

Plagionit
Neue Hoffnung Gottes

Zinkenit
Neue Hoffnung Gottes


Schneeberg

Das Erzgebirge hat zahlreiche Bergbaureviere: 50 Kilometer südwestlich von Freiberg liegen um die Stadt Schneeberg zahlreiche ehemalige Gruben mit ihren Halden. Die ehemalige Ritterzeche liegt direkt im Stadtzentrum. Von dort stammen auch Bismutminerale wie Bismutit. Vor allem das Gebiet südlich von Schneeberg wird als „Revier Schneeberg“ bezeichnet. Es kommen dort hunderte verschiedene Erze und Minerale vor. Der Argentit aus dem Türkschacht ist besonders schön ausgebildet. Der knollige Psilomelan aus der Grube Adam Heber ist zum Hauptteil aus dem Mineral Romanèchit aufgebaut. Auch Uranminerale wie Nováčekit oder Trögerit stammen aus der Grube. Die ein paar hundert Meter weiter nördlich gelegene Grube Daniel ist Typlokalität für das Cobalterz Erythrin, sowie für Koechlinit, Köttigit, Safflorit und weitere. Auch im Waldschacht wurden Uranminerale gefunden, zum Beispiel Parsonsit.



Bismutit
Ritterzeche

Argentit
Türkschacht

Psilomelan
Grube Adam Heber

Erythrin
Grube Adam Heber

Novácekit
Grube Adam Heber

Trögerit
Grube Adam Heber

Parsonsit
Waldschacht


Der Pucherschacht gilt als Typlokalität für Pucherit oder Schumacherit. Aus der Lotharmeyerit-Serie findet man den Cobaltlotharmeyerit, den Ferrilotharmeyerit und den in der Typlokalität vorkommenden Nickellotharmeyerit. Carbonat-Hydroxylapatit ist eine carbonathaltige Varietät des Hydroxylapatits. Auch Uranminerale wie Walpurgin oder Zeunerit kommen neben vielen weiteren Mineralien vor.



Carbonat-Hydroxylapatit
Pucherschacht

Cobaltlotharmeyerit
Pucherschacht

Cobaltlotharmeyerit
Pucherschacht

Nickellotharmeyerit TL
Pucherschacht

Pucherit TL
Pucherschacht

Pucherit TL
Pucherschacht

Schumacherit TL
Pucherschacht

Zeunerit
Pucherschacht


Neustädtl war früher eine Bergwerkstadt, die heute zu Schneeberg gehört. Die Grube Güldener Falk ist Typlokalität für tafeligen oder kugeligen Beyerit und auch für Brendelit, Neustädtelit und Cobaltneustädtelit. Der schwarze Brendelit ist gerne mit gelbem Bismutoferrit vergesellschaftet. Auch andere Minerale stammen aus der Grube, zum Beispiel Arseniosiderit in sonnenähnlichen Aggregaten oder der grüne Mixit. Der Eulytin kristallisiert nach dem kubischen System. Er bildet gerne Tetraeder oder Tristetraeder und auch kugelige Aggregate, deren innere Struktur sichtbar wird, wenn die Kugeln aufgebrochen werden. Die Typlokalität für den Eulytin ist die Grube Junge Kalbe.



Arseniosiderit
Grube Güldener Falk

Beyerit TL
Grube Güldener Falk

Bismutoferrit, Brendelit
Grube Güldener Falk

Brendelit TL
Grube Güldener Falk

Mixit
Grube Güldener Falk

Neustädtelit TL
Grube Güldener Falk

Cobaltneustädtelit TL
Grube Güldener Falk

Eulytin aufgebrochen
Grube Güldener Falk

Eulytin TL
Grube Junge Kalbe


Walpurgis Flacher Gang im Bergwerk Weißer Hirsch ist Typlokalität für Asselbornit, Metazeunerit, Nováčekit, Trögerit, Uranosphärit, Uranospinit, Walpurgin und Zeunerit. Einige dieser Uranminerale wurden zwischen 1871 und 1882 von Albin Weisbach – dem Nachfolger August Breithaupts an der Bergakademie Freiberg – erstmals beschrieben. Die Grube Roter Berg ist Typlokalität für den Cobaltlotharmeyerit, den Cobalttsumcorit, den gelbbraunen Nickelschneebergit und den blassbraunen Schneebergit. Der Waylandit erscheint – je nach Fremdbeimengung – grünlich oder gelblich bis bräunlich. Die Grube Rappold beherbergt in der Typlokalität den Rappoldit und den Roselith.



Cobaltlotharmeyerit TL
Grube Roter Berg

Cobalttsumcorit TL
Grube Roter Berg

Nickelschneebergit TL
Grube Roter Berg

Schneebergit TL
Grube Roter Berg

Waylandit
Grube Roter Berg


Schlema-Alberoda, Hartenstein

Das Revier Schlema-Alberoda nördlich von Bad Schlema grenzt direkt an das Revier Schneeberg. Noch weiter im Norden schließt sich Hartenstein an. Aus Schlema stammen Silbererze wie Proustit und die bekannten Silberstufen, die aus Arsen herausgeätzt werden. Eine Rarität aus Schlema ist das organische Mineral Whewellit, das aus Calciumoxalat besteht und schöne Zwillinge ausbildet. Gefunden werden unter vielen anderen Erzen auch Arsenikalkies (Löllingit) Buntkupferkies (Bornit), Kupferkies (Chalkopyrit), Molybdänglanz (Molybdänit), Roteisenerz (Hämatit), Rotnickelkies (Nickelin), Weißnickelkies (Nickelskutterudit), Eisenspat (Siderit), Pechblende (Uraninit) oder Wismut gediegen. Auch Calcit und Dolomit kommen in vielen Ausprägungsformen vor.



Arsen, Silber
Schlema

Bornit
Schlema

Bornit
Schlema

Chalkopyrit, Calcit
Schlema

Chalkopyrit
Schlema

Hämatit
Schlema

Nickelskutterudit
Schlema

Proustit
Schlema

Rotnickelkies
Schlema

Siderit
Schlema

Siderit
Schlema

Whewellit
Schlema

Wismut
Schlema

Allargentum
Hartenstein

Calcit
Hartenstein

Dolomit
Hartenstein

Löllingit
Hartenstein

Molybdänit
Hartenstein

Uraninit
Hartenstein

Wismut federartig
Hartenstein


Pöhla, Antonsthal

15 Kilometer südöstlich von Schneeberg befindet sich Pöhla, deren Schächte und Halden durch ihren honiggelben Baryt und auch durch schönen Fluorit bekannt geworden sind. Bei Antonsthal liegt das Museum Silberwäsche, in dem man einiges über die Geschichte der Erzwäsche aus dem silberhaltigen Gestein erfährt. Nur wenig weiter, auf der ehemaligen Halde Unverhofft Glück an der Achte, wurde Helvin in hervorragend ausgebildeten Kristallen gefunden.



Baryt
Pöhla

Calcit, Fluorit
Pöhla

Fluorit
Pöhla

Helvin
Antonsthal


Annaberg

Etwas weiter östlich von Pöhla kommt man zum Revier Annaberg: Das Gebiet um die heutige Stadt Annaberg-Buchholz war früher ein Zentrum zur Gewinnung von Silbererzen wie Akanthit, Argentopyrit, Proustit, Pyrargyrit, Pyrostilpnit oder Stephanit. Besonders schöne und seltene Mineralien für den Sammler und auch für den Micromounter stammen aus der Grube Uranus, zum Beispiel Chalkanthit, Chalkophyllit, Chloanthit, Devillin, Erythrin, Hörnesit, Kaňkit, Kobaltkoritnigit, Ktenasit, Lavendulan, Melanterit, Pharmakolith und Pikropharmakolith, Rammelsbergit, Safflorit, Woodruffit oder Todorokit auf Fluorit. Der Köttigit kommt in weißen Nadeln vor, die durch Cobalt-Ionen leicht rosa gefärbt sein können. Auch zahlreiche seltene Uranminerale wie Johannit, Rabbittit, Schröckingerit, Seelit, Uranophan oder Znucalit wurden im Revier gefunden. Der gelbe Sklodowskit und der grünliche Cuprosklodowskit bilden kugelig-traubige Aggregate. Letzterer tritt wie auch Rutherfordin gerne zusammen mit Gips auf.



Akanthit
Grube Uranus

Argentopyrit
Grube Uranus

Chalkanthit
Grube Uranus

Chalkophyllit
Grube Uranus

Chloanthit
Grube Uranus

Cuprosklodowskit
Gips  Grube Uranus

Devillin
Grube Uranus

Erythrin
Grube Uranus

Hörnesit
Grube Uranus

Johannit
Grube Uranus

Kaňkit
Grube Uranus

Kobaltkoritnigit
Grube Uranus

Köttigit
Grube Uranus

Ktenasit
Grube Uranus

Lavendulan
Grube Uranus

Melanterit
Grube Uranus

Pharmakolith
Grube Uranus

Proustit
Grube Uranus

Pyrargyrit
Grube Uranus

Pyrostilpnit
Grube Uranus

Rabbittit
Grube Uranus

Rammelsbergit
Grube Uranus

Rutherfordin, Gips
Grube Uranus

Safflorit
Grube Uranus

Schröckingerit
Grube Uranus

Seelit
Grube Uranus

Sklodowskit
Grube Uranus

Stephanit
Grube Uranus

Todorokit auf Fluorit
Grube Uranus

Woodruffit
Grube Uranus

Znucalit
Grube Uranus

Uranophan
Schlettau


Die Gruben um Frohnau sind für besonders schönen Fluorit bekannt. Er kommt in allen Farben vor, die Kristalle zeigen Phantome oder der Fluorit ist kombiniert mit anderen Mineralien, zum Beispiel mit Chalkopyrit. Die Fluoritkristalle aus der Grube Eisernes Schaf sind oft leuchtend gelb. Aus dem Grubengang Bergmännisch Glück oder auch aus der Grube Bäuerin stammt zonarer gelb-violetter Fluorit. Die Grube 10000 Ritter ist durch den ganz schwarzen Fluorit berühmt geworden. Die Grube Straßburger Glück ganz im Süden des Reviers Annaberg war früher eine ergiebige Fundstelle für den Micromounter. Typische Minerale von dort sind neben dem Fluorit zum Beispiel auch Bleiglanz, Cerussit, Covellin, Hämatit, Malachit oder Mimetesit.



Fluorit
Gr. Eisernes Schaf

Bleiglanz
Gr. Straßburger Glück

Cerussit, Covellin
Gr. Straßburger Glück

Covellin
Gr. Straßburger Glück

Hämatit
Gr. Straßburger Glück

Malachit
Gr. Straßburger Glück

Malachit, Fluorit
Gr. Straßburger Glück

Mimetesit
Gr. Straßburger Glück

Mimetesit
Gr. Straßburger Glück


Marienberg, Wolkenstein, Geyer

Nordöstlich von Annaberg liegt das Revier Marienberg, in dem es ebenfalls zahlreiche alte Gruben und Bergwerke gibt. Quarz mit eingeschlossenem Hämatit ist eine typische Paragenese aus Marienberg. Bekannte Fundstellen im Revier sind die Abrahamhalde (auch „Schacht 139“) und die direkt daneben liegende Grube Vater Abraham bei Lauta, die auch unter der Bezeichnung „Schacht 152“ bekannt ist. Auch hier ist – wie an vielen anderen Fundstellen im Erzgebirge – der Fluorit sehr reichhaltig vertreten. Die Farben variieren von violett, über gelb bis farblos und fast schwarz. Ähnliches gilt für die Grube St. Johannes bei Wolkenstein. Der Fluorit bildet Mosaikstrukturen, er zeigt Phantome oder sucht die Gesellschaft von Quarz und Baryt. Im Erzgebirge wurde auch an einigen Fundstellen schöner Amethyst gefunden, zum Beispiel bei Bauarbeiten an der Thermalquelle Warmbad bei Wolkenstein. Sehr bekannt ist auch der Amethyst aus Geyer, das weiter westlich liegt. Ein entsprechendes Motiv mit einem geschliffenen Querschnitt war auf einer DDR-Briefmarke aus dem Jahr 1974 abgebildet.



Quarz, Hämatit
Marienberg

Proustit
Abrahamhalde

Fluorit
Gr. Vater Abraham

Fluorit
Gr. Vater Abraham

Fluorit
Gr. Vater Abraham

Fluorit
Grube St. Johannes

Fluorit, Quarz
Grube St. Johannes

Amethyst
Warmbad, Wolkenstein

Amethyst
Geyer


Ehrenfriedersdorf, Hammerunterwiesenthal, Zinnwald, Schlottwitz

Nur wenig nördlich von Annaberg-Buchholz liegt Ehrenfriedersdorf, mit der Grube Sauberg, die heute ein Besucherbergwerk ist. Von dort stammen zahlreiche schöne Mineralienstufen. In Sammlungen befinden sich Chalkopyrit, Fluorit, Kassiterit, Markasit, Parasymplesit oder Siderit, aber auch lockiges Silber – teils mit Akanthit oder der Varietät Argenthit besetzt – und schön ausgebildete Silbererze wie Pyrargyrit oder Stephanit. Eine Rarität stellt der Topas dar, der mit dem Kassiterit vergesellschaftet ist.



Akanthit, Silber, Fluorit
Markasit  Gr. Sauberg

Fluorit, Siderit
Grube Sauberg

Parasymplesit
Grube Sauberg

Kassiterit
Grube Sauberg

Chalkopyrit, Siderit
Grube Sauberg

Pyrargyrit
Grube Sauberg

Stephanit
Grube Sauberg

Topas, Kassiterit
Grube Sauberg


Der Richterbruch bei Hammerunterwiesenthal weiter im Süden ist für ungewöhnlich schönen Natrolith und für weitere Zeolithe wie Thomsonit bekannt. Der Titanit von dort wird „Semelin“ genannt, er tritt in langgestreckten Kristallen auf. Die Minen bei Zinnwald an der tschechischen Grenze liefern Zinn- und Wolframerze wie Kassiterit und Scheelit, sowie Glimmer aus der Zinnwaldit-Serie. Jedem Sammler bekannt sind die Trümmerachate aus Schlottwitz im Osterzgebirge. Es ist unmöglich, alle Mineralien des Erzgebirges aufzuzählen, hier werden nur einige beispielhaft gezeigt.



Natrolith
Richterbruch

Thomsonit
Richterbruch

Titanit
Richterbruch

Scheelit
Zinnwald

Zinnwaldit, Kassiterit
Zinnwald

Trümmerachat
Schlottwitz


Weitere Fundstellen in Sachsen

Im Erzgebirgsbecken zwischen Zwickau und Chemnitz gibt es bei St. Egidien eine Fundstelle, die heute auf Privatbesitz liegt. Von dort stammen die berühmten Achate, die in Ryolithknollen eingewachsen sind. Auch Jaspis wird in St. Egidien gefunden. Das Vogtland grenzt westlich an das Erzgebirge. In den Stollen bei Neuensalz findet man Quarz-Calcit-Uranerz-Gänge. Der Autunit aus dem Stollen Zobes ist nur ein Beispiel für die Uranmineralien, die dort vorkommen. Der Streuberg bei Bergen gilt als Typlokalität für den Uranocircit. Das Bergwerk Thoßfell bei Neuensalz lieferte Fluorit in verschiedenen Farben. Aus den Kieferschieferbrüchen um Altmannsgrün stammt der Wavellit, der kugelig-strahlige Kristallaggregate bildet.



Achat
St. Egidien

Autunit
Zobes, Neuensalz

Uranocircit TL
Streuberg, Bergen

Uranocircit TL
Streuberg, Bergen

Fluorit
Thoßfell, Neuensalz

Wavellit
Altmannsgrün


Berühmt ist auch der Topas vom Schneckenstein im südöstlichen Vogtland. August der Starke ließ im 18. Jahrhundert den Topas abbauen und zu Edelsteinen verschleifen. 1937 wurde der Felsen unter Naturschutz gestellt. Im Wald unterhalb des Schneckensteins wurde brauner, würfeliger Crandallit mit Quarz gefunden. Im Gebiet des Schneckensteins bei Tannenbergsthal gibt es weitere alte Halden, zum Beispiel die Wismuthalde am Schneckenstein oder die alten Absetzbecken bei Gottesberg, wo früher Zinn- und Uranerze abgebaut wurden. Das Zinnerz Kassiterit kommt in der Gegend in gut ausgebildeten Kristallen vor.



Topas
Schneckenstein

Topas
Schneckenstein

Crandallit, Quarz
Schneckenstein

Kassiterit
Schneckenstein


Ebenfalls im Vogtland liegt Bösenbrunn mit den Diabas-Steinbrüchen Hoher Hut und Glocken Pöhl (auch „Glockenpöhl“). Dort wurden in den 1990er-Jahren Calcit in vielen Varianten – auch als „Kanonenspat“ – und gut kristallisierter, klarer, blauer Fluorit gefunden. Berühmt sind auch die oktaedrischen Kristalle des seltenen Nickel-Arsen-Sulfids Gersdorffit. Diese zählen zu den größten jemals gefundenen Kristallen in Europa. Weitere vorkommende Minerale sind zum Beispiel Ankerit, Chalkopyrit, Dolomit, Dufrénit, Malachit, Pyrit, Pyrrhotin, Quarz, Sphalerit oder Wavellit.



Calcit
Stbr. Glockenpöhl

Calcit, Pyrit
Stbr. Glockenpöhl

Calcit, Pyrit
Stbr. Glockenpöhl

Gersdorffit
Stbr. Glockenpöhl

Quarz
Stbr. Glockenpöhl


Nordwestlich von Chemnitz im Landkreis Zwickau liegt Callenberg. Die ehemalige Grube ist heute ein Naturschutzgebiet und steht unter Wasser. Zu Zeiten der DDR wurden dort vor allem Nickelerze im Tagebau abgebaut. Das Nickelerz in Callenberg befindet sich in derber Form im Serpentinit. Dieses dunkelgrüne Gestein wird metamorph gebildet, es enthält auch Magnetit. In die Sammlungen gelangten vor allem farbige Bleierze wie der grüne Pyromorphit oder der orangerote Krokoit. Dieser ist häufig mit schwarzem, traubenartigem Coronadit kombiniert. Der gelbe Mimetesit kommt in der orangegelben, phosphorhaltigen Varietät Kampylit vor. Aus der Grube stammen auch seltene Bleichromate wie orangefarbener Embreyit, dunkelroter Phönikochroit oder grünlicher Vauquelinit. Diese sind häufig mit Mimetesit und weiteren Bleimineralen vergesellschaftet.



Krokoit
Callenberg

Coronadit, Krokoit
Callenberg

Embreyit, Mimetesit
Callenberg

Kampylit
Callenberg

Vauquelinit, Mimetesit
Callenberg



Hinweis: Es werden nicht alle Minerale einer Fundstelle aufgezählt, sondern nur die bekanntesten.



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