engl. Bismuth
Eigenschaften
Wismut gediegen ist ein anerkanntes Mineral aus der Stoffgruppe der Elemente. Das Mineral kommt meistens zusammen mit Kupfer,- Nickel- oder Zinnerzen vor. Es kann auch mit Silber vermischt sein. Wismut ist relativ weich, besitzt aber eine hohe Dichte. Das Metall löst sich in Salpetersäure und schmilzt leicht vor dem Lötrohr, der Schmelzpunkt liegt bei 271,3 °C. Beim kräftigen Erhitzen verdampft es unter Bildung eines weißlichen Beschlags auf der Kohle, dieser färbt sich nach dem Abkühlen zitronengelb. Er besteht aus gelbem Bismut(III)-oxid.


Federwismut aus dem Schachtkomplex 371 im Revier Schlema-Alberoda


Wismut gediegen aus Wittichen


Wismut gediegen mit Safflorit aus Wittichen


Wismut gediegen aus dem Maischacht am Schneckenstein
Varietäten
Eine besondere Spezialität stellen federartige Formen mit paralleler Streifung dar. Diese Varietät wird als
Federwismut bezeichnet.
Kristallformen und Wachstum
Wismut in gediegener Form kristallisiert nach dem trigonalen System. Gut ausgebildete Kristalle sind selten, oft bilden sich silberglänzende, blättrige Aggregate. Auch skelettartige und dendritische Formen, sowie derbe oder körnige Aggregate sind zu finden. Begleitminerale sind zum Beispiel Bismuthit, Bismuthinit, Erythrin, Molybdänit oder Safflorit.
Geschichte
Das Metall wurde schon vom Arzt und Alchemist Paracelsus (1493–1541) im Jahr 1527 beschrieben. Den Elementcharakter erkannten die Chemiker erst im 18. Jahrhundert. Der ursprüngliche Name „Wismut“ geht auf den Begriff
wisemat der Bergleute zurück und bedeutet so viel wie „weiße Masse“. Eine andere mögliche Deutung der Herkunft des Namens bezieht sich auf die erstmalige Ausbeutung (=Mutung) des Erzes „in der Wiesen“ bei Schneeberg oder St. Georgen im Erzgebirge. Daraus entstand vielleicht das Wort „Wiesemutung“, aus dem später „Wismut“ wurde. Der heutige Name Bismut bezieht sich auf das lateinische Wort. Im Gegensatz zum Element
Bismut ist beim Mineralnamen Wismut die alte bergmännische Bezeichnung mit dem Buchstaben „W“ erhalten geblieben.
Vorkommen
Wismut entsteht hydrothermal und ist häufig in Zinn-Wolfram-Lagerstätten anzutreffen. Die klassischen Fundstellen in Deutschland liegen im Erzgebirge, im Vogtland oder im Schwarzwald. In gediegener Form findet man das Element in den Revieren
Schneeberg,
Schlema-Albroda und
Annaberg. Auch die ehemaligen Gruben am
Schneckenstein im Vogtland oder bei
Wittichen im Schwarzwald waren früher eine gute Quelle für Sammler. Auch im Amphibolitbruch bei
Mackenheim im hessischen Odenwald wurde früher Wismut gefunden. Ein Beispiel für eine Fundstelle in Tschechien ist das
Přibram-Revier in der Region Mittelböhmen.
Verwendung
Wismut gediegen ist ein bedeutendes Erz zur Gewinnung des Metalls
Bismut. Dieses wird vor allem für Metall-Legierungen mit niederigem Schmelzpunkt benötigt.