Wismut gediegen
engl. Bismuth
Nach dem bergmännischen Begriff wisemat ( „weiße Masse“)
Formel
Stoffgruppe
Farbe

Strich
Glanz
Transparenz
Härte (Mohs)
Dichte
Spaltbarkeit
Bruch

Kristallsystem
Kristallklasse
Bi
Elemente
silberweiß, rötlich, grünlich, gelblich, bunt angelaufen
hellgrau, silberweiß glänzend
Metallglanz
undurchsichtig
2 – 2,5
9,7 – 9,8 g/cm³
vollkommen
uneben

trigonal
ditrigonal-skalenoedrisch
Wismut gediegen aus Schlema im ErzgebirgeLupe
Eigenschaften
Varietäten
Kristallformen
Geschichte
Vorkommen
Verwendung
Beschreibung

Eigenschaften

Wismut gediegen ist ein anerkanntes Mineral aus der Stoffgruppe der Elemente. Das Mineral kommt meistens zusammen  mit Kupfer,- Nickel- oder Zinnerzen vor. Es kann auch mit Silber vermischt sein. Wismut ist relativ weich, besitzt aber eine hohe Dichte. Das Metall löst sich in Salpetersäure und schmilzt leicht vor dem Lötrohr, der Schmelzpunkt liegt bei 271,3 °C. Beim kräftigen Erhitzen verdampft es unter Bildung eines weißlichen Beschlags auf der Kohle, dieser färbt sich nach dem Abkühlen zitronengelb. Er besteht aus gelbem Bismut(III)-oxid.


Federwismut
Lupe
Federwismut aus dem Schachtkomplex 371 im Revier Schlema-Alberoda
M
Lupe
Wismut gediegen aus Wittichen
Wismut
Lupe
Wismut gediegen mit Safflorit aus Wittichen
M
Lupe
Wismut gediegen aus dem Maischacht am Schneckenstein
Varietäten

Eine besondere Spezialität stellen federartige Formen mit paralleler Streifung dar. Diese Varietät wird als Federwismut bezeichnet.


Kristallformen und Wachstum

Wismut in gediegener Form kristallisiert nach dem trigonalen System. Gut ausgebildete Kristalle sind selten, oft bilden sich silberglänzende, blättrige Aggregate. Auch skelettartige und dendritische Formen, sowie derbe oder körnige Aggregate sind zu finden. Begleitminerale sind zum Beispiel Bismuthit, Bismuthinit, Erythrin, Molybdänit oder Safflorit.


Geschichte

Das Metall wurde schon vom Arzt und Alchemist Paracelsus (1493–1541) im Jahr 1527 beschrieben. Den Elementcharakter erkannten die Chemiker erst im 18. Jahrhundert. Der ursprüngliche Name „Wismut“ geht auf den Begriff wisemat der Bergleute zurück und bedeutet so viel wie „weiße Masse“. Eine andere mögliche Deutung der Herkunft des Namens bezieht sich auf die erstmalige Ausbeutung (=Mutung) des Erzes „in der Wiesen“ bei Schneeberg oder St. Georgen im Erzgebirge. Daraus entstand vielleicht das Wort „Wiesemutung“, aus dem später „Wismut“ wurde. Der heutige Name Bismut bezieht sich auf das lateinische Wort. Im Gegensatz zum Element Bismut ist beim Mineralnamen Wismut die alte bergmännische Bezeichnung mit dem Buchstaben „W“ erhalten geblieben.


Vorkommen

Wismut entsteht hydrothermal und ist häufig in Zinn-Wolfram-Lagerstätten anzutreffen. Die klassischen Fundstellen in Deutschland liegen im Erzgebirge, im Vogtland oder im Schwarzwald. In gediegener Form findet man das Element in den Revieren Schneeberg, Schlema-Albroda und Annaberg. Auch die ehemaligen Gruben am Schneckenstein im Vogtland oder bei Wittichen im Schwarzwald waren früher eine gute Quelle für Sammler. Auch im Amphibolitbruch bei Mackenheim im hessischen Odenwald wurde früher Wismut gefunden. Ein Beispiel für eine Fundstelle in Tschechien ist das Přibram-Revier in der Region Mittelböhmen.


Verwendung

Wismut gediegen ist ein bedeutendes Erz zur Gewinnung des Metalls Bismut. Dieses wird vor allem für Metall-Legierungen mit niederigem Schmelzpunkt benötigt.
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