engl. Chabazite
Eigenschaften
Die Chabasite sind Würfelzeolithe, die eine dreidimensionale, räumliche Zeolith-Struktur bilden. Sie haben eine relativ geringe Dichte und zeigen nur eine sehr undeutliche Spaltbarkeit. Die Kristalle wachsen gerne in Hohlräumen vulkanischer Gesteine. Ein Chabasit schmilzt vor dem Lötrohr und blättert dabei auf. In Salzsäure ist er löslich, es braust aber im Gegensatz zum Calcit dabei nicht.
Minerale der Chabasit-Serie und Varietäten
Chabasit-Ca auf Rauchquarz aus dem Steinbruch Hellerberg bei Freisen im Saarland
Stilbit mit Chabasit aus Reichenbach bei Baumholder in Rheinland-Pfalz
Chabasit aus dem Steinbruch Zeilberg bei Maroldsweisach in Bayern
Zur Chabasit-Serie werden je nach dominierendem Kation mehrere Minerale gezählt: Chabasit-Ca, Chabasit-K, Chabasit-Mg, Chabasit-Na und Chabasit-Sr sind die bekannten Vertreter. Ein
Phakolith ist eine verzwillingte Chabasit-Varietät.
Kristallformen und Wachstum
Die meist weißen oder schwach gefärbten Kristalle bilden häufig würfelförmige Rhomboeder, seltener kommen auch Skalenoeder, flache sechsseitige Pyramiden oder Prismen vor. Man findet sie häufig auch verzwillingt. Die Chabasite sind unter anderem mit Amphibolen, Calcit, Dolomit, Harmotom, Nephelin, Pyroxenen, Quarz, Stilbit oder Tridymit vergesellschaftet.
Geschichte
Der Mineraloge Ignaz von Born (1742–1791) beschrieb bereits 1777 ein Mineral, das er als würfelförmig kristallisierten Zeolith aus Island bezeichnete. Durch eine Falschschreibung aus dem altgriechischen Wort
chalazios („Hagelstein“) erhielt das Mineral durch den Franzosen Louis-Augustin Bosc d'Antic zunächst den Namen „Chabazie“. René-Just Haüy wandelte das Wort 1801 zu „Chabasie“ um. Abraham Gottlieb Werner (1749–1817) benannte das Mineral dann mit dem deutschen Namen Chabasit.
Vorkommen
Die Chabasite bilden sich hydrothermal in den Hohlräumen vulkanischer Gesteine wie Basalt oder granitische Pegmatite. Die Typlokalitäten für die Chabasite liegen an verschiedenen Orten in Russland, Ungarn und Italien. In Deutschland findet man Chabasit zum Beispiel im Steinbruch Nickel beim
Vogelsberg in Hessen, im saarländischen
Freisen oder in St. Andreasberg im
Harz. Aus dem ehemals aufgeschlossenen
Steinbruch Zeilberg bei Maroldsweisach im bayerischen Unterfranken stammen klare Rhomboeder, die fast die Form von Würfeln erreichen und verzwillingt sind. Bei den Micromountern sind auch die gut ausgebildeten und klaren Kristalle aus Sardinien oder auch aus dem Steinbruch „Fittà“ bekannt; dieser liegt in einem Stadtteil der Stadt Soave in der italienischen Provinz Verona.
Verwendung
Die Chabasite können aufgrund ihrer Zeolith-Struktur Ionen in ihr Kristallgitter aufnehmen und dafür andere Ionen wieder abgeben. Sie eignen sich daher als Ionenaustauscher und könnten zum Beispiel als Enthärter in Waschmitteln eingesetzt werden. Dafür werden heute aber künstlich hergestellte Zeolithe verwendet.