Sylvin
engl. Sylvite
Nach dem niederländischen Physiker und Chemiker Sylvius de le Boe (1614–1672)
Formel
Stoffgruppe
Farbe
Strich
Glanz
Transparenz
Härte (Mohs)
Dichte
Spaltbarkeit
Bruch

Kristallsystem
Kristallklasse
KCl
Halogenide
farblos, weiß, rötlich, gelblich
weiß
Glasglanz
durchscheinend bis durchsichtig
2
1,9 – 2,0 g/cm³
vollkommen (Würfel)
uneben

kubisch
kubisch-hexakisoktaedrisch
Steinsalz aus Neuhof-EllersLupe
Eigenschaften
Kalisalz
Kristallformen
Geschichte
Vorkommen
Verwendung
Beschreibung

Eigenschaften


Das Mineral Sylvin wird gelegentlich auch Sylvit oder Sylvinit genannt. Ein Sylvin schmeckt salzig. Er ist im Gegensatz zum ähnlichen Halit nicht ganz so gut wasserlöslich. Er ist nicht aus Natriumchlorid, sondern aus Kaliumchlorid aufgebaut. Da der Sylvin hygroskopisch ist und Wasser aus der Luftfeuchtigkeit anzieht, muss er in einem luftdicht verschlossenen Behälter aufbewahrt werden. Die Oktaederform kommt im Vergleich zum Halit häufiger vor. Bei der Flammprobe tritt eine violette Flammenfärbung auf, was als Nachweis für Kalium-Ionen gilt. Meistens ist das Violett aber durch die gelbe Flammenfärbung der häufig enthaltenen Natrium-Ionen überdeckt. Ein Sylvin schmilzt vor dem Lötrohr.


Halit aus Szczecin
Lupe
Kalisalz aus Buggingen im Markgräflerland
Sylvin auf Halit aus Wathlingen bei Celle
Lupe
Sylvin auf Halit aus Wathlingen bei Celle
Kalisalz

Der Sylvin bildet im Kalisalz zusammen mit anderen Mineralen ein Mineralgemisch.


Kristallformen und Wachstum

Der Sylvin kristallisiert nach dem kubischen System. Kristalle sind selten. Am häufigsten treten Oktaeder auf, vereinzelt auch Würfel, Rhombendodekaeder oder Tetrakishexaeder. Die Kristalle können Zwillinge bilden. Meist findet man den Sylvin in körnigen oder dichten Aggregaten im Kalisalz, gelegentlich auch als Ausblühung. Typische Begleitminerale sind Carnallit, Halit oder Kieserit.


Geschichte

Der Sylvin wurde 1832 durch den französischen Mineralogen François Sulpice Beudant (1787–1850) nach dem niederländischen Physiker und Chemiker Sylvius de le Boe (1614–1672) benannt.


Vorkommen

Kalisalz kommt in den Kalisalzlagerstätten weltweit überall vor. In Deutschland gibt es zum Beispiel reiche Vorkommen in Niedersachsen zwischen Hannover und Braunschweig oder im Raum Magdeburg-Halle. Die Bergwerke im Oberrheintal wie Buggingen im Markgräflerland sind heute stillgelegt. Gut ausgebildete Sylvinkristalle in Sammlungen stammen aus Wathlingen bei Celle, aus Wunstorf in Niedersachsen oder aus Salton Sea in Kalifornien. Als Typlokalität gilt der Somma-Vesuv-Komplex in Italien.


Verwendung

Kalisalz dient hauptsächlich zur Gewinnung von Kaliumverbindungen wie Kaliumchlorid oder Kaliumcarbonat. Diese sind für die Herstellung von Düngemitteln, Schmierseifen oder keramischen Erzeugnissen von Bedeutung.
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