engl. Sylvite
Eigenschaften
Das Mineral Sylvin wird gelegentlich auch Sylvit oder Sylvinit genannt. Ein Sylvin schmeckt salzig. Er ist im Gegensatz zum ähnlichen
Halit nicht ganz so gut wasserlöslich. Er ist nicht aus Natriumchlorid, sondern aus
Kaliumchlorid aufgebaut. Da der Sylvin hygroskopisch ist und Wasser aus der Luftfeuchtigkeit anzieht, muss er in einem luftdicht verschlossenen Behälter aufbewahrt werden. Die Oktaederform kommt im Vergleich zum Halit häufiger vor. Bei der Flammprobe tritt eine violette Flammenfärbung auf, was als Nachweis für Kalium-Ionen gilt. Meistens ist das Violett aber durch die gelbe Flammenfärbung der häufig enthaltenen Natrium-Ionen überdeckt. Ein Sylvin schmilzt vor dem Lötrohr.
Kalisalz aus Buggingen im Markgräflerland
Sylvin auf Halit aus Wathlingen bei Celle
Kalisalz
Der Sylvin bildet im
Kalisalz zusammen mit anderen Mineralen ein Mineralgemisch.
Kristallformen und Wachstum
Der Sylvin kristallisiert nach dem
kubischen System. Kristalle sind selten. Am häufigsten treten Oktaeder auf, vereinzelt auch Würfel, Rhombendodekaeder oder Tetrakishexaeder. Die Kristalle können Zwillinge bilden. Meist findet man den Sylvin in körnigen oder dichten Aggregaten im Kalisalz, gelegentlich auch als Ausblühung. Typische Begleitminerale sind
Carnallit,
Halit oder Kieserit.
Geschichte
Der Sylvin wurde 1832 durch den französischen Mineralogen François Sulpice Beudant (1787–1850) nach dem niederländischen Physiker und Chemiker Sylvius de le Boe (1614–1672) benannt.
Vorkommen
Kalisalz kommt in den Kalisalzlagerstätten weltweit überall vor. In Deutschland gibt es zum Beispiel reiche Vorkommen in Niedersachsen zwischen Hannover und Braunschweig oder im Raum Magdeburg-Halle. Die Bergwerke im Oberrheintal wie Buggingen im Markgräflerland sind heute stillgelegt. Gut ausgebildete Sylvinkristalle in Sammlungen stammen aus Wathlingen bei Celle, aus Wunstorf in Niedersachsen oder aus Salton Sea in Kalifornien. Als Typlokalität gilt der Somma-Vesuv-Komplex in Italien.
Verwendung
Kalisalz dient hauptsächlich zur Gewinnung von Kaliumverbindungen wie
Kaliumchlorid oder
Kaliumcarbonat. Diese sind für die Herstellung von Düngemitteln, Schmierseifen oder keramischen Erzeugnissen von Bedeutung.