engl. Dolomite
Nach dem französischen Mineralogen D. de Dolomieu (1750–1801)
Dolomit auf Chalkopyrit aus Herja in Rumänien
Dolomitkruste auf Calcit, Laki Mine, Bulgarien
Dolomit aus der Grube Lengenbach im Binntal
Dolomit auf Sphalerit, Schauinsland, Schwarzwald
Dolomit, Hartenstein, Erzgebirge, Sachsen
Eigenschaften
Der Dolomit ist ein dem
Calcit ähnliches Mineral, das ebenfalls zu den Carbonaten gehört, aber noch ein Magnesium-Ion im Kristallgitter eingebaut hat. Als Dolomit bezeichnet man auch ein Gestein, das etwa 90% des Minerals Dolomit enthält. Im Gegensatz zum Calcit braust der Dolomit viel weniger auf, wenn man Salzsäure dazugibt. Der Dolomit ist spröder als der Calcit. Er löst sich in kalter Salzsäure langsamer und in erwärmter dafür schneller auf. Der Dolomit schmilzt nicht vor dem Lötrohr, er wird aber rissig.
Varietäten und Pseudomorphosen
Die rosa Farbe beim
Kobaltdolomit wird durch Cobalt-Ionen erzeugt. Mit dem ähnlichen
Ankerit bildet der Dolomit eine lückenlose Mischkristallreihe. Enthält der Dolomit Eisen-Ionen, liegt ein
Eisendolomit vor. Die Definition, ab welchem Eisengehalt es sich um einen Ankerit handelt, wird in den Lehrbüchern unterschiedlich gehandhabt. Dolomit kommt pseudomorph nach Calcit und nach Aragonit vor.
Kristallformen und Wachstum
Das Mineral kristallisiert nach dem
trigonalen System, die Kristalle werden aus Basispinakoid, Prismen und Rhomboeder gebildet. Es kommen auch körnige, spätige, dichte oder porige Aggregate vor. Die Rhomboeder erscheinen oft gekrümmt, auch Zwillinge sind bekannt. Dolomit wächst gerne auf Calcit und bildet darauf krustige Überzüge. Auch mit dem
Chalkopyrit, dem
Magnesit oder dem
Aragonit ist der Dolomit häufig vergesellschaftet.
Geschichte
Die Namensgebung des Dolomits erfolgte im Jahr 1792 durch den Schweizerischen Mineralogen Horace-Bénédict de Saussure (1740–1799), der das Mineral nach dem französischen Mineralogen Déodat de Dolomieu (1750–1801) benannte. Die alte Bezeichnung „Bitterspat“ ist heute nicht mehr geläufig.
Vorkommen
Das Mineral Dolomit ist weltweit verbreitet. Die Dolomiten in Südtirol sind aus Dolomit und Calcit aufgebaut. Der Dolomit ist dort ein gesteinsbildendes Mineral. Die besten Mineralien-Stufen für Sammlungen kommen aus Azcarate bei Eugui in der spanischen Provinz Navarra. Die Rhomboeder von dort haben scharfe Kanten, sie können durchscheinend, verzwillingt und bis zu zehn Zentimeter Kantenläge erreichen.
In Deutschland findet man sammelwürdigen Dolomit zum Beispiel am
Schauinsland. Die besten Stufen von dort kommen aus dem Kapplerstollen: Die hellen Dolomitkristalle sitzen auf massiver, schwarzer Zinkblende. Auch im
Erzgebirge findet man das Mineral fast überall. Der helle, körnige Dolomit aus der
Grube Lengenbach im Schweizer Binntal ist fast überall mit golden glänzendem Pyrit durchzogen. Darin befinden sich auch zahlreiche andere Mineralien wie der rote
Realgar oder die gelbe
Honigblende, eine seltene Varietät der Zinkblende. Es kommen im Binntal auch kleine, glasklare Dolomitkristalle vor, die meistens verzwillingt sind. Der gelbliche Dolomit aus Herja in Rumänien sitzt schön kontrastierend auf golden glänzendem Chalkopyrit, der manchmal auch farbig angelaufen ist. Die bekannten Calcite und Quarze aus der Laki Mine in Bulgarien sind häufig mit Dolomit als Sekundärmineral überzuckert.
Verwendung
Das Gestein Dolomit dient als Baustoff für Schotter und feuerfeste Steine, und man benötigt es als Flussmittel bei der Roheisenerzeugung. Gut ausgebildete Kristalle des Minerals werden von Mineraliensammlern gesammelt.