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Bayern: Wölsendorf / Hagendorf / Silbergrube / Stbr. Zeilberg / Johanneszeche / Fichtelgebirge / Weitere
Wölsendorf
Der Bergbau im Wölsendorfer Revier in der Oberpfalz lässt sich
nachweislich bis ins 12. Jahrhundert zurückverfolgen. Bis 1987
wurde zu beiden Seiten der Naab vor allem
Flussspat abgebaut, der in vielen Farbvariationen vorkommt. Die schwarze Varietät
Antozonit
verbreitet beim Zerschlagen einen stechenden Geruch, dabei entstehen
geringste Mengen Fluor, aber auch Fluorwasserstoff und Ozon. Es riecht
beim Anschlagen oder Zersägen so stechend, dass Bergleute
früher davon erbrechen mussten. Sie nannten den Antozonit auch
„Stinkspat". Das Wölsendorfer Revier ist auch reich an anderen
Mineralen und Erzen wie
Baryt,
Calcit,
Chalkopyrit,
Dolomit und
Quarz in den Varietäten
Amethyst oder
Eisenkiesel. Viele Stufen stammen zum Beispiel aus dem
Johannesschacht oder dem
Marienschacht bei Wölsendorf. Direkt neben dem Marienschacht befindet sich die
Grube Fischerberg. Von dort stammt oktaedrischer Fluorit, der mit Quarzkristallen überzogen ist. Die
Grube Hermine bei Lissenthan ist unterirdisch über einen Gang mit der
Grube Cäcilia verbunden.
Pyromorphit auf Quarz kommt in den Quarzgängen bei
Krandorf vor. Aus der
Grube Roland kommen schöne Kombination von lila Fluorit mit grünem
Torbernit oder klarem, gelbem
Baryt. Darüber hinaus gibt es noch viele weitere Gruben wie die
Grube Erna oder die
Grube Anna
bei Stulln. Im Revier sind die Quarzgänge häufig mit
Uranerzen durchzogen, Beispiele dafür sind der grün-gelbe
Autunit, der orangerote
Fourmarierit, der gelbe
Kasolit, die schwarze
Pechblende oder gelbes
Uranophan.
Fluorit: Antozonit
Marienschacht
Baryt
Marienschacht
Quarz auf Fluorit
Grube Fischerberg
Eisenkiesel
Johannesschacht
Chalkopyrit, Dolomit
Grube Hermine
Fluorit, Calcit, Quarz
Grube Hermine
Fluorit, Quarz
Grube Hermine
Quarz, Fluorit, Calcit
Grube Hermine
Fluorit
Grube Cäcilia
Pyromorphit, Quarz
Krandorf
Baryt, Quarz
Grube Roland
Baryt
Grube Roland
Baryt
Grube Roland
Fourmarierit
Grube Roland
Torbernit, Fluorit
Grube Roland
Kasolit
Grube Erna
Kasolit, Autunit
Grube Erna
Uranophan
Revier Wölsendorf
Hagendorf
Hagendorf-Süd mit der Grube Cornelia und
Hagendorf-Nord
mit der Grube Meixner sind zwei dicht nebeneinander liegende Gruben
eines Pegmatitvorkommens in der Oberpfalz bei Waidhaus. Sie zählen
zu den mineralreichsten Fundstellen in Deutschland. Dort kommt zum
Beispiel das Cadmiummineral
Greenockit. Es wurden auch seltene Phosphate gefunden, zum Beispiel
Hagendorfit,
Keckit,
Laueit,
Perloffit,
Phosphoferrit oder
Pseudolaueit in der Typlokalität, dann auch
Apatit,
Barbosalith,
Bermanit,
Fairfiedlit,
Fluellit,
Heterosit,
Jahnsit,
Kakoxen,
Kidwellit,
Parahopeit,
Phosphosiderit,
Phosphophyllit,
Pseudomalachit,
Reddingit,
Robertsit,
Rockbridgeit oder
Strengit, sowie ein Erstfund des Minerals
Strunzit, das nach dem in der Oberpfalz geborenen Mineralogen Karl Hugo Strunz benannt ist. Der
Stewartit hat die gleiche chemische Zusammensetzung wie der
Laueit und der
Pseudolaueit.
Dieser kristallisiert in monoklinen Prismen, während der trikline
Stewartit spitz zulaufende Pinakoide bildet. Beim ebenfalls triklinen
Laueit unterscheiden sich nur die Gitterparameter. Der
Cyrilovit bildet tetragonale Bipyramiden oder tafelige Kristalle. Die Minerale
Scholzit und
Parascholzit sind dimorph, sie sind chemisch gleich aufgebaut. Der Scholzit kristallisiert nach dem
orthorhombischen System, der Parascholzit nach dem
monoklinen System. Der
Kryptomelan findet sich in blumenkopfartigen Aggregaten. Die kugeligen Kristallaggregate des
Nontronits sind oft im Zentrum mit
Siderit durchsetzt. Viele der Gruben in der Oberpfalz führen auch Uranminerale wie
Autunit,
Metatorbernit oder
Torbernit. Gemeiner
Beryll kommt in strahligen, massiven Aggregaten vor.
Apatit
Hagendorf-Süd
Autunit
Hagendorf-Süd
Barbosalith
Hagendorf-Süd
Bermanit
Hagendorf-Süd
Beryll
Hagendorf-Süd
Columbit
Hagendorf-Süd
Cyrilovit
Hagendorf-Süd
Cyrilovit
Hagendorf-Süd
Fairfieldit
Hagendorf-Süd
Fluellit
Hagendorf-Süd
Frondelit
Hagendorf-Süd
Greenockit
Hagendorf-Süd
Hagendorfit TL
Hagendorf-Süd
Heterosit
Hagendorf-Süd
Jahnsit
Hagendorf-Süd
Kakoxen
Hagendorf-Süd
Keckit TL
Hagendorf-Süd
Kidwellit, Rockbridgeit
Hagendorf-Süd
Kryptomelan
Hagendorf-Süd
Kryzhanovskit
Hagendorf-Süd
Laueit TL
Hagendorf-Süd
Nontronit, Siderit
Hagendorf-Süd
Nontronit, Siderit
Hagendorf-Süd
Parahopeit
Hagendorf-Süd
Perloffit TL
Hagendorf-Süd
Phosphoferrit TL
Hagendorf-Süd
Phosphosiderit
Hagendorf-Süd
Phosphophyllit
Hagendorf-Süd
Pseudolaueit TL
Hagendorf-Süd
Pseudolaueit, Stewartit
Hagendorf-Süd
Pseudomalachit
Hagendorf-Süd
Reddingit, Vivianit
Hagendorf-Süd
Robertsit
Hagendorf-Süd
Rockbridgeit
Hagendorf-Süd
Rockbridgeit
Hagendorf-Süd
Parascholzit TL
Hagendorf-Süd
Scholzit
Hagendorf-Süd
Schoonerit
Hagendorf-Süd
Siderit
Hagendorf-Süd
Stewartit
Hagendorf-Süd
Strengit
Hagendorf-Süd
Strunzit TL
Hagendorf-Süd
Torbernit
Hagendorf-Süd
Metatorbernit
Hagendorf-Süd
Triphylin, Vivianit
Hagendorf-Süd
Whitmoreit
Hagendorf-Süd
Wolfeit
Hagendorf-Süd
Zirkon
Hagendorf-Süd
Zwieselit
Hagendorf-Süd
Silbergrube
Nicht weit von Hagendorf entfernt befindet sich die
Silbergrube
bei Waidhaus, in der ähnliche Minerale gefunden werden. Die Grube
liegt etwa zwei Kilometer südöstlich von Hagendorf-Süd.
Der
Ferroberaunit (früher „Beraunit“) kommt in schönen Kristallbüscheln vor. Der
Eosphorit bildet meist Mischkristalle mit dem Childrenit.
Hydroxyl-Apatit findet man in gelblichen, krustig bis kugeligen Aggregaten. Manche Stufen sind mit grünem
Mitridatit überzogen. Weitere Phosphate von dort sind zum Beispiel
Hureaulith,
Kingsmountit,
Laueit oder
Leukophosphit. Der gelbgrüne
Ludlamit sitzt gerne in kleinen Kristallen im bläulichen
Vivianit. Für den weißen, haarigen
Nordgauit
gilt Hagendorf-Süd als Typlokalität, er kommt aber auch in
der Silbergrube vor. Die Silbergrube gilt als Typlokalität für
den
Kastningit, der nach dem deutschen Hagendorf-Spezialisten Jürgen Kastning benannt wurde.
Eosphorit-Childrenit
Silbergrube
Ferroberaunit
Silbergrube
Ferroberaunit
Silbergrube
Hureaulith
Silbergrube
Hydroxyl-Apatit
Silbergrube
Kastningit TL
Silbergrube
Kingsmountit
Silbergrube
Laueit
Silbergrube
Leukophosphit
Silbergrube
Ludlamit, Vivianit
Silbergrube
Mitridatit
Silbergrube
Nordgauit
Silbergrube
Strengit
Silbergrube
Vivianit, Ludlamit
Silbergrube
Steinbruch Zeilberg bei Maroldsweisach
Der
Steinbruch Zeilberg liegt bei Maroldsweisach in
Unterfranken. Die Lokalität ist für die Vielfalt seiner
Zeolithe bekannt. Gefunden wurden zum Beispiel
Analcim,
Chabasit,
Gismondin,
Gmelinit,
Heulandit,
Mesolith,
Natrolith,
Phillipsit,
Scawtit,
Stilbit oder
Thomsonit. Auch Schichtsilicate wie
Afwillit,
Apophyllit,
Gyrolith,
Montmorillonit, der kugelige
Okenit oder
Olivin stammen aus dem Steinbruch. Der
Thaumasit zählt zu den kristallwasserhaltigen Sulfaten. Der
Calcit kommt in kugeligen Kristallaggregaten vor, der
Aragonit in klaren Nadeln, der
Gips
in monoklinen Einzelkristallen, die leicht verzerrt oder angelöst
sind. Im Steinbruch wird Basalt abgebaut. Das Sammeln ist nicht mehr
erlaubt. Aus alten Sammlungen ist aber sehr viel gutes Material
verfügbar.
Afwillit
Stbr. Zeilberg
Analcim
Stbr. Zeilberg
Apophyllit
Stbr. Zeilberg
Aragonit
Stbr. Zeilberg
Calcit
Stbr. Zeilberg
Chabasit
Stbr. Zeilberg
Gips
Stbr. Zeilberg
Gismondin
Stbr. Zeilberg
Gmelinit
Stbr. Zeilberg
Gyrolith
Stbr. Zeilberg
Mesolith
Stbr. Zeilberg
Montmorillonit
Stbr. Zeilberg
Okenit, Natrolith
Stbr. Zeilberg
Olivin
Stbr. Zeilberg
Phillipsit
Stbr. Zeilberg
Natrolith
Stbr. Zeilberg
Scawtit
Stbr. Zeilberg
Stilbit
Stbr. Zeilberg
Thaumasit
Stbr. Zeilberg
Thomsonit
Stbr. Zeilberg
Johanneszeche
Die
Johanneszeche bei Göpfersgrün zwischen
Wunsiedel und Thiersheim im Fichtelgebirge war früher eine
Specksteingrube. Ein Speckstein ist ein Mischmineral, das als
Hauptbestandteil
Talk enthält. Er wird als
Steatit bezeichnet, wenn er sich fettig anfühlt und gut bearbeiten
lässt. Der Steatit aus der Johanneszeche tritt häufig
pseudomorph nach
Quarz oder nach Dolomit auf. Er kann auch Mangan-Dendriten enthalten, und er bildet nierenförmige oder kugelige Aggregate.
Dolomit und
Calcit,
sowie Bergkristall, Rauchquarz und Amethyst stammen ebenfalls von
dieser Lokalität. Stern- und Artischockenquarze treten in typischen
Wachstumsformen auf. Gelbgrüner, gemeiner
Beryll in hexagonalen Prismen und schwarzer
Turmalin (Schörl) sind seltenere Funde aus dem Nordrand der Grube.
Amethyst
Johanneszeche
Calcit
Johanneszeche
Talk nach Quarz
Johanneszeche
Talk nach Dolomit
Johanneszeche
Sternquarz
Johanneszeche
Artischockenquarz
Johanneszeche
Weitere Fundstellen im Fichtelgebirge und in Oberfranken
Im Fichtelgebirge gibt es weitere bekannte Mineralfundstellen. Berühmt sind die Steinbrüche am
Epprechtstein bei Kirchenlamitz. Insbesondere im Schlossbrunnenbruch wurden schöne Mineralienstufen gefunden, zum Beispiel
Euklas,
Orthoklas,
Quarz und
Schörl. Der Steinbruch
Zufurt bei Tröstau lieferte ähnliche Minerale, zum Beispiel
Albit, blauen
Apatit,
Muskovit und
Rauchquarz. Klarer
Topas auf Feldspat stammt aus den alten Steinbrüchen in der Gemarkung
Fuchsbau bei Leupoldsdorf. Der Steinbruch
Ratskalkofen bei Wunsiedel existiert nicht mehr, an der einstigen Fundstelle für
Tremolit ist heute ein Sportplatz. Nördlich von Bayreuth liegt bei Großschloppen die Uranlagerstätte
Grube Christa, in der das seltene Uranmineral
Saléeit vorkommt. Bei
Joditz und bei
Siebenhitz
im oberfränkischen Landkreis Hof befinden sich mehrere alte
Stollen, die heute teilweise zugeschüttet sind, zum Beispiel bei
Stöckaten. Aus alten Funden sind sehr schöne
Quarzstufen mit grünem
Malachit und
Chalkopyrit bekannt. Sehr speziell ist die gelbgrüne Andradit-Varietät
Topazolith aus den Steinbrüchen bei
Wurlitz. Sehr schöner
Anatas, sowie
Chalkopyrit oder
Sphalerit kommen aus dem Diabassteinbruch bei
Köditz.
Euklas
Epprechtstein
Schörl, Quarz
Epprechtstein
Albit, Rauchquarz
Steinbruch Zufurt
Muskovit, Apatit
Steinbruch Zufurt
Muskovit
Steinbruch Zufurt
Quarz
Steinbruch Zufurt
Topas
Fuchsbau
Tremolit
Ratskalkofen
Saléeit
Grube Christa
Malachit, Quarz
Joditz
Quarz, Malachit
Stöckaten, Siebenhitz
Topazolith
Wurlitz
Anatas
Köditz
Chalkopyrit
Köditz
Sphalerit
Köditz
Weitere Fundstellen in Bayern
Westlich von Waidhaus aus liegt Auerbach mit dem alten Eisenerzbergwerk, das bei den Sammlern als
Grube Leonie bekannt ist. Dort wurden zum Beispiel das seltene Yttriumerz
Churchit-(Y), strahlige
Kakoxen-Aggregate oder schöner
Strengit gefunden. In der Kiesgrube bei
Tanzfleck in der Oberpfalz kommen Bleiminerale wie
Pyromorphit im Sandstein vor. Im Steinbruch
Teichelberg bei Pechbrunn finden sich die typischen Minerale im Basalt wie
Natrolith oder
Phillipsit. In der ehemaligen
Grube Bayerland bei
Pfaffenreuth südlich von Waldsassen im Landkreis Tirschenreuth
wurde früher Pyrit gefördert. Die Grube ist Typlokalität
für das seltene Blei-Antimon-Sulfid
Falkmanit. Der
Limonit tritt in der Varietät „Brauner Glaskopf“ auf. Der Kalksteinbruch
Maggeswand liegt bei Fischbach am Inn in Oberbayern. Dort wird
Coelestin und schöner
Calcit gefunden, der auch klare Zwillinge bildet. Das Graphitbergwerk
Kropfmühl bei Hauzenberg im Landkreis Passau ist eine Quelle für schwarzen
Graphit. Von dort stammt auch schöner
Calcit in igelförmigen Aggregaten oder
Spinell in oktaedrischen Kristallen.
Churchit-(Y)
Grube Leonie
Kakoxen
Grube Leonie
Strengit
Grube Leonie
Pyromorphit
Tanzfleck
Natrolith
Teichelberg
Phillipsit
Teichelberg
Falkmanit TL
Grube Bayerland
Limonit
Grube Bayerland
Calcit
Stbr. Maggeswand
Calcitzwilling
Stbr. Maggeswand
Coelestin, Calcit
Stbr. Maggeswand
Calcit
Kropfmühl
Graphit
Kropfmühl
Spinell
Kropfmühl
Hinweis: Es werden nicht alle Minerale einer Fundstelle aufgezählt, sondern nur die bekanntesten.