Caledonit
engl. Caledonite
Nach den Caledonii, einem Volk das in der Römerzeit im heutigen Schottland lebte (Beudant 1832)
Formel
Stoffgruppe
Farbe
Strich
Glanz
Transparenz
Härte (Mohs)
Dichte
Spaltbarkeit
Bruch

Kristallsystem
Kristallklasse
Cu2Pb5(SO4)3(CO3)(OH)6
Sulfate, Carbonate
blau, grünlich
hellblau
Glasglanz, Harzglanz
durchscheinend bis durchsichtig
2,5 – 3
5,6 g/cm³
vollkommen
uneben

orthorhombisch
orthorhombisch-dipyramidal
CaledonitLupe

Beschreibung

Caledonit ist ein meist hellblaues bis leicht grünliches Kupfer-Blei-Mineral, das relativ weich ist. Die nach dem orthorhombischen System kristallisierenden Kristalle zeigen einen nadeligen bis prismatischen Habitus. Sie sind meistens nur sehr klein. Gerne bilden sie eine büschelige oder radialstrahlige Anordnung, auch faserige oder krustige Aggregate kommen vor. Mit Salzsäure erfolgt kein Brausen wie beim Azurit oder beim Malachit und auch keine Weißfärbung wie beim Linarit.

Caledonit von der Silberau in Bad Ems
Lupe
Caledonit (prismatischer Habitus) mit Linarit aus der Silberau in Bad Ems
Die Benennung des Minerals erfolgte durch Beudant im Jahr 1832 nach den Caledonii, einem Volk das in der Römerzeit im heutigen Schottland lebte. Dies bezieht sich auf die erstmalige Entdeckung im Bergbaugebiet Leadhills im südwestlichen Schottland. Dort entdeckte es der britische Mineraloge Henry James Brooke im Jahr 1820, der den chemischen Grundaufbau der Komponenten des neuen Minerals schon beschreiben konnte.

Caledonit bildet sich sekundär in der Oxidationszone von Bleierz-Lagerstätten, die mit Kupfererz angereichert sind. Es ist ein typisches Mineral der Schlackenhalden und der mittelalterlichen Feuersetzparagenese. Begleitminerale sind neben weiteren Anglesit, Azurit, Cerussit, Elyit, Leadhillit, Linarit oder Malachit. In Deutschland wurde der Caledonit zum Beispiel auf den alten Schlackenhalden am Silberbach bei Schulenberg im Oberharz gefunden oder auch auf der Insel Silberau in Bad Ems.
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