engl. Caledonite


Prismatischer Caledonit mit Linarit, Silberau, Bad Ems


Caledonit vom Altemannfelsen bei Badenweiler im Schwarzwald


Caledonit, Willnauer Halden bei Hofsgrund, Schauinsland


Caledonit aus Etzenbach im Münstertal
Eigenschaften
Caledonit ist ein meist hellblaues bis leicht grünliches Kupfer-Blei-Mineral, das relativ weich ist. Die durchscheinenden bis durchsichtigen Kristalle zeigen Glasglanz oder Harzglanz. Mit Salzsäure erfolgt kein Brausen wie beim
Azurit oder beim
Malachit, es tritt dabei auch keine Weißfärbung wie beim
Linarit auf.
Kristallformen und Wachstum
Die nach dem orthorhombischen System kristallisierenden Kristalle weisen einen nadeligen bis prismatischen Habitus auf. Sie sind meistens nur sehr klein. Gerne bilden sie büschelige oder radialstrahlige Kristallgruppen, auch faserige oder krustige Aggregate kommen vor.
Geschichte
Die Benennung des Minerals erfolgte durch Beudant im Jahr 1832 nach den
Caledonii, einem Volk das in der Römerzeit im heutigen Schottland lebte. Dies bezieht sich auf die erstmalige Entdeckung im Bergbaugebiet Leadhills im südwestlichen Schottland. Dort entdeckte es der britische Mineraloge Henry James Brooke im Jahr 1820, der den chemischen Grundaufbau der Komponenten des neuen Minerals schon beschreiben konnte.
Vorkommen
Caledonit bildet sich sekundär in der Oxidationszone von Bleierz-Lagerstätten, die mit Kupfererz angereichert sind. Es ist ein typisches Mineral der Schlackenhalden und der mittelalterlichen Feuersetzparagenese. Begleitminerale sind – neben weiteren – Anglesit, Azurit, Cerussit, Elyit, Leadhillit, Linarit oder Malachit.
Der Caledonit wurde früher zum Beispiel auf den alten Schlackenhalden am Silberbach bei
Schulenberg im Oberharz oder auf den ehemaligen Abraumhalden der Insel Silberau in
Bad Ems gefunden. Am Altemannfelsen in
Badenweiler tritt der Caledonit zusammen mit
Elyit auf. Diesen kann er durch eine Pseudomorphose umwandeln. Im Schwarzwald fand man das Sekundärmineral früher auch auf den heute zugewachsenen Willnauer Halden am
Schauinsland oder bei Etzenbach im
Münstertal.
Verwendung
Caledonit hat keine technische Bedeutung, bei den Micromountsammlern ist er für das Mikroskop oder für die Makro-Fotografie ein begehrtes Objekt.