Köttigit toxisch
engl. Köttigite
Nach dem deutschen Chemiker in Schneeberg Otto Friedrich Köttig (1824–1892) (Dana 1850)
Formel
Stoffgruppe
Farbe
Strich
Glanz
Transparenz
Härte (Mohs)
Dichte
Spaltbarkeit
Bruch

Kristallsystem
Kristallklasse
Zn3(AsO4)2 • 8 H2O
Arsenate
farblos, weiß, grünlich, rötlich
weiß
Glasglanz, Seidenglanz (Sp.)
durchscheinend
2,5 – 3
3,2 – 3,3 g/cm³
vollkommen
uneben, faserig biegsam

monoklin
monoklin-prismatisch
Köttigit aus der Ojuela MineLupe

Beschreibung

Köttigit
Lupe
Köttigit, leicht zersetzt, aus der Ojuela Mine
Köttigit
Lupe
Köttigit aus der Grube Uranus bei Annaberg
Köttigit
Lupe
Köttigit aus der Grube Silbereckle bei Lahr
Köttigit ist im reinen Zustand ein meist farbloses bis weißes Mineral, das aus einem Zinkarsenat mit Kristallwasseranteil aufgebaut ist. Fremdbeimischungen können grünliche, rötliche oder graublaue Färbungen verursachen. Die graublauen bis grünlichen Farben werden durch Parasymplesit verursacht. Mit einer Mohs-Härte von 2,5 bis 3 ist ein Köttigit relativ weich. Die größeren Kristalle zeigen auf der Oberfläche Glasglanz, faserige Aggregate oder die Spaltflächen auch Seidenglanz. Der Habitus der monoklinen Kristalle ist prismatisch-tafelig, sie sind meist langgezogen oder nadelig, häufig auch mit radialstrahliger Anordnung. Die Endflächen der breiteren Kristalle sind in der Regel schräg. Häufig erscheinen die Kristalle – durch Zersetzungsprozesse bedingt – faserig oder wie angefressen. Auch derbe Aggregate oder krustige Überzüge kommen vor. Das Mineral wird durch Säuren zersetzt. Die Marsh-Probe verläuft positiv. Achtung, dabei entsteht extrem toxischer Arsenwasserstoff!

Als Typlokalität gilt die Grube Daniel bei Neustädtel im Revier Schneeberg. Dort wurde das Mineral erstmals entdeckt. Der US-amerikanische Mineraloge James Dwight Dana (1813–1895) beschrieb das Mineral im Jahr 1850 als erster und benannte es nach dem deutschen Chemiker Otto Friedrich Köttig (1824–1892), der das Mineral in Schneeberg als erster chemisch analysiert hatte.

Der Köttigit findet sich in der Oxidationszone von Zinkerz-Lagerstätten, die mit Arsenmineralen durchsetzt sind. Blegleitminerale sind unter anderem Adamin, Gips, Legrandit oder Parasymplesit, mit dem der Köttigit auch Mischkristalle bildet.

Bei Sammlern bekannt sind vor allem die Köttigite aus der Ojuela Mine in Mexiko. Im Erzgebirge kommt das Mineral auch in anderen Lokalitäten vor, zum Beispiel in der Grube Uranus bei Annaberg. Eine Fundstelle für Köttigit im Schwarzwald stellt die Grube Silbereckle bei Lahr dar. Auf den heute nicht mehr zugänglichen Halden bei Reichenbach im Wald fand man früher weiße, tafelig-langgezogene Kristalle, die durch Zersetzungsprozesse faserig erscheinen.

Der Köttigit hat aufgrund seiner Seltenheit kaum eine Bedeutung als Zinkerz, er wird hauptsächlich von Mineraliensammlern gesammelt. Ein Köttigit darf niemals mit Säuren oder mit Wasser in Berührung kommen, daher muss er in geschlossenen Dosen aufbewahrt werden.

© Thomas Seilnacht / Benutzerhandbuch / Lizenzbestimmungen / Impressum / Datenschutz / Literaturquellen