Calcit, Kalkspat
engl. Calcite
Nach dem lateinischen Wort calx für Kalk
Formel
Stoffgruppe
Farbe
Strich
Glanz
Transparenz
Härte (Mohs)
Dichte
Spaltbarkeit
Bruch

Kristallsystem
Kristallklasse
CaCO3
Carbonate
farblos, gelb, rötlich, andere Farben
weiß
Glasglanz
durchsichtig bis undurchsichtig
3
2,7 g/cm³
vollkommen (Rhomboeder)
muschelig

trigonal
ditrigonal-skalenoedrisch
Calcit aus EgremontLupe

Beschreibung

Calcitzwilling Guiyang
Lupe
Calcitzwilling aus Leiping, Provinz Hunan, China
Calcit aus Dalnegorsk
Lupe
Skalenoedrischer Calcit aus Dalnegorsk
Spaltrhomboeder
Lupe
Doppelbrechung beim Spaltrhomboeder
Cobaltcalcit
Lupe
Cobaltcalcit aus der Kamoya Mine, DR Kongo

Calcit ist die chemisch stabilste Form des Calciumcarbonats und bildet farblose oder durch Fremdeinschlüsse gefärbte Kristalle, die nach dem trigonalen System kristallisieren. Es kommen skalenoedrische, rhomboedrische und prismatische Kristalle vor, die untereinander viele Kombinationen bilden. Zwillinge sind weit verbreitet. Calcite sind spröde, sie sind sehr gut spaltbar und spalten sich nach dem Rhomboeder. Die meisten Kalksteine oder Marmore enthalten kleinste Calcit-Kristalle. Sie bilden sich in Hohlräumen, Spalten, Klüften und Höhlen. Calcit und auch Kalk reagieren mit Salzsäure unter Aufbrausen, wobei Kohlenstoffdioxid frei wird. So kann man einen Calcit leicht von einem Quarz unterscheiden.

Das formenreichste Mineral der Welt weist die gleiche chemische Zusammensetzung wie der Aragonit und der Vaterit auf. Der Aragonit kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem und besitzt eine geringere Härte und Dichte. Der Vaterit kristallisiert nach dem hexagonalen System. Wird ein Calcit durch Kohlenstoff schwarz gefärbt, erhält man den Anthrakonit. Die Schwarzfärbung kann aber auch durch Bleierze wie Jamesonit oder Boulangerit erzeugt werden. Der pink- oder lachsfarbene Cobaltcalcit erhält seine Färbung durch Fremdbeimengungen mit Cobalt-Ionen. Wenn Eisen-Ionen einen transparenten Calcit honiggelb färben, dann erhält man den Honigcalcit. Wenn aus dem Mineral Ikait oder Hydrocalcit CaCO• 6 H2O durch Wasserabspaltung Calcit entsteht, dann handelt es sich um die Pseudomorphose Glendonit. Der Calcit kann auch durch andere Minerale umgewandelt werden, zum Beispiel durch Hämatit. Eine braune Pseudomorphose von Hämatit nach Calcit mit spitzen Skalenoedern nennt man „Hundezahn-Calcit“. Manche Varietäten werden nach der Form oder dem Habitus der Kristalle benannt. Ein Kanonenspat besitzt langprismatische, pseudohexagonale Kristalle, ein Papierspat dünne, blätterartige Kristalle. Als Lublinit bezeichnet man eine haarförmige Varietät. Die Vielfalt des Calcits ist im Mineralienportrait Calcit beschrieben:

Tenazität und Spaltbarkeit
Lichtbrechung und Doppelbrechung beim Calcit
Die Fluoreszenz bei Calciten
Aragonit und Calcit im Vergleich
Kristallformen beim Calcit, dem formenreichsten Mineral
Zwillinge beim Calcit und bei anderen Mineralen
Calciumcarbonat, ein vielseitiger Stoff
Der Kalk- und Kohlenstoff-Kreislauf
Calcit und Aragonit in Lebewesen
Fotogalerie der verschiedenen Calcit-Fundstellen
Verwendung und Geschichte der Kalknutzung


Honigcalcit aus Grünstadt
Lupe
Honigcalcit aus Grünstadt
, Rheinland-Pfalz
Glendonit
Lupe
Glendonit vom Olenitsa-River, Kola-Halbinsel, Russland
Calcit - Kanonenspat
Lupe
Kanonenspat aus der Sweewater-Mine in den USA
Calcit - Papierspat aus Mexiko
Lupe
Papierspat aus der Mine Guanajuato in Mexiko
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