engl. Elyite
Nach dem Goldsucher und Minengründer in Nevada John H. Ely (Williams 1972)
Eigenschaften
Elyit ist eine selten vorkommendes Kupfer-Blei-Mineral von violetter, manchmal auch weißer Farbe. Es ist sehr weich und kann mit dem Fingernagel geritzt werden. Die Kristalle zeigen Seidenglanz. Beim Erhitzen im Reagenzglas wird Wasser abgegeben.


Elyit aus der Grube Kurfürst Ernst bei Bönkhausen in NRW


Feuersetzstelle (rechts) bei der Schwefelhöhle in Badenweiler


Elyit mit Minium und Lanarkit aus Etzenbach
Kristallformen und Wachstum
Die nach dem monoklinen System kristallisierenden, prismatischen Kristalle zeigen einen nadeligen bis tafeligen Habitus. Sie sind meist nur sehr klein und bilden gerne Büschel oder radialstrahlige Aggregate. Begleitminerale sind zum Beispiel Anglesit, Caledonit, Cerussit, Chenit, Galenit, Langit oder Linarit.
Geschichte
Das Mineral wurde im Jahr 1964 durch Sidney A. Williams erstmals beschrieben. Die Entdeckung erfolgte in der Ward Mine im White Pine County im US-Bundesstaat Nevada. Benannt ist es nach dem Goldsucher und Gründer einer Minengesellschaft in Nevada John H. Ely.
Vorkommen
Elyit bildet sich sekundär in sulfidischen Blei-Kupfererz-Lagerstätten. Das Mineral ist ein typisches Produkt des mittelalterlichen Feuersetzbergbaus, bei dem das harte Gestein zuerst erhitzt und dann mit Wasser abgeschreckt wurde. Bei der Schwefelhöhle, gegenüber des Altemannfelsens, im südbadischen
Badenweiler kann man heute noch Spuren vom Feuersetzbergbau im Fels erkennen. Elyit aus Badenweiler ist extrem selten und praktisch nicht mehr zu finden. Auch bei
Etzenbach im Münstertal wurde Elyit in der Feuersetzparagenese zusammen mit Minium, Lanarkit und weiteren Bleimineralen gefunden.
Häufig tritt das Mineral in alten Schlacken auf. Beispiele dafür sind die
Grube Friedrichssegen bei Bad Ems in Rheinland-Pfalz, die
Herzog-Juliushütte bei Astfeld oder die Schlacken der mittelalterlichen Bergwerke bei Lautenthal in Niedersachsen. Die bekannteste Fundstelle für Sammler ist die Grube Churfürst Ernst bei Bönkhausen in Nordrhein-Westfalen. In Österreich kommt das Mineral auf den alten Schlackenhalden im Revier
Hüttenberg in Kärnten vor.
Verwendung
Der Elyit hat keine praktische Bedeutung, er ist aber aufgrund seiner intensiven Farbe bei Micromount-Sammlern begehrt. Die Stufen müssen in einer luftdichten Dose aufbewahrt werden.