engl. Pyrochlore
Formel
Stoffgruppe
Farbe
Strich
Glanz
Transparenz
Härte (Mohs)
Dichte
Spaltbarkeit
Bruch
Kristallsystem
Kristallklasse
(Ca,Na)
2(Nb,Ti)
2O
6F
(
Fluorcalciopyrochlor)
Oxide
orange, gelb, bräunlich, schwarz
bräunlich
Fettglanz, Glasglanz
undurchsichtig bis durchsichtig
5 – 5,5
4,2 – 6,4 g/cm³
deutlich
muschelig, uneben, splittrig
kubisch
kubisch-hexakisoktaedrisch
Pyrochlor mit vulkanischem Glas als blasiger Überzug, In den Dellen, Mendig, Eifel
„Koppit“, Orberg bei Schelingen, Kaiserstuhl
Früher wurde der Name Pyrochlor für ein Niob-Mineral verwendet, von dem man annahm, dass es sich um ein einziges Mineral handelt. Nach heutigem Wissensstand gibt es aber mehrere Minerale, die dieser Bezeichnung zugeordnet werden. Ein Pyrochlor bezeichnet entweder eine Gruppe von Mineralen oder auch eine über der Pyrochlor-Gruppe übergeordnete Supergruppe. Bei dem in der Eifel vorkommenden „Pyrochlor“ handelt es sich meistens um das Mineral
Fluorcalciopyrochlor oder um das Mineral
Hydroxycalciopyrochlor. Auch die Minerale
Oxynatropyrochlor (u.a. mit Uran-Ionen) oder
Fluorkenopyrochlor (u.a. mit Cer-Ionen) zählen neben einigen anderen zur Pyrochlor-Gruppe. Die Pyrochlore bilden gerne gelbliche bis rötlichbraune Kristalle im kubischen System mit oktaedrischem Habitus. Die Kristalle sind meistens nur winzig klein. Sie können mit einem blasigen Überzug aus vulkanischem Glas versehen sein. Von warmer, konzentrierter Schwefelsäure werden sie angegriffen.
Als Typlokalität für das erste identifizierte Pyrochlor-Mineral gilt Stavern in der norwegischen Provinz Vestfold. Der Name geht auf den deutschen Chemiker Friedrich Wöhler zurück (1800–1882), der es 1826 in Anlehnung an die griechischen Wörter
pyr („Feuer“) und
chlorós („grün“) benannte. Dies bezog sich auf die Eigenschaft, dass Wöhlers Mineralprobe in der Phosphorsalzperle ein grünes Glas bildete.
Bekannte Fundstellen für die Pyrochlore liegen in der Eifel – zum Beispiel bei Mendig am Laacher See – oder am Somma-Vesuv-Komplex in Italien. Bei dem am Orberg bei Schelingen im Kaiserstuhl gefundenen „Koppit“ handelt es sich um orangerotes bis rotes Fluorcalciopyrochlor. Die Pyrochlore würden sich als Erze zur Gewinnung von Niob eignen, die Kristalle sind aber immer nur sehr klein und daher zur Metallgewinnung eher von geringer Bedeutung. Sie sind vor allem bei Micromountsammlern begehrt.