engl. Langite
Nach dem österreichischen Physiker und Kristallographen Victor von Lang (1838–1921)
Verwitterter Langit aus der Grube Clara
Mischkristalle Langit-Posnjakit, Eckhardthütte, Mansfelder Revier
Langit aus der Grube Friedrich Christian im Wildschapbachtal
Langit aus der Grube Bastenberg, Ramsbeck
Eigenschaften
Langit ist ein seltenes, relativ weiches Mineral, das grünblau gefärbt ist. Das Kupferhydroxidsulfat ist vom ähnlichen
Posnjakit nur schwer zu unterscheiden. Auch das dritte Mineral der Langit-Gruppe, der Wroewolfeit, kann mit einfachen Methoden kaum unterschieden werden. Der Langit braust mit Salzsäure weniger auf als Azurit oder Malachit. Beim Erhitzen im Reagenzglas schmilzt er unter Abgabe von Wasser.
Kristallformen und Wachstum
Der Langit kristallisiert nach dem monoklinen System. Er bildet gerne tafelig-gestreckte bis prismatische Kristalle, die meistens sehr klein sind und maximal nur wenige Millimeter erreichen. Auch faserige, erdige oder skelettartige Aggregate kommen vor. Die typischen Mehrfach-Zwillinge in Stern- oder Schneeflocken-Form zeigen pseudo-orthorhombisches oder pseudo-hexagonales Wachstum. Begleitminerale sind vor allem andere Kupferminerale wie Antlerit, Azurit, Brochantit, Devillin, Gips, Malachit, Parnauit, Posnjakit, Serpierit, Tirolit oder Wroewolfeit. Mit dem
Posnjakit bildet der Langit gerne auch Mischkristalle.
Geschichte
Als Typlokalität gilt die Kupfererz-Mine Fowey Consols in der englischen Grafschaft Cornwall. Dort wurde das Mineral erstmals gefunden. Der englische Mineraloge Nevil Story Maskelyne (1823–1911) beschrieb im Jahr 1864 das Mineral und benannte es nach dem österreichischen Physiker Victor von Lang (1838–1921). Dieser gilt als Pionier bei der Erforschung der Kristallkunde.
Vorkommen
Man findet den Langit in der Oxidationszone der Kupfererz-Lagerstätten, oder er entsteht auf den Schlacken bei der Verhüttung von Kupfererzen. Ein Beispiel dafür ist die Schlackenhalde „Ochsenhütte“ am Granestausee im Harz. Die Langit-Kristalle aus der
Grube Clara oder aus dem nördlich davon gelegenen
Wildschapbachtal im Schwarzwald erreichen meistens nicht mehr als einen Millimeter. Bei der Eckardthütte im
Mansfelder Revier kommen Mischkristalle des Langits mit dem Posnjakit vor. Schöner Langit stammt auch aus
Ramsbeck. Bei den Sammlern sind auch die Langite aus
Brixlegg im österreichischen Bundesland Tirol oder vom Telfer Weißen in Südtirol im Eisacktal bekannt.
Verwendung
Der Langit ist zu selten, die Kristalle sind zu klein. Daher hat er als Kupfererz keine Bedeutung. Die blaugrünen Kristalle werden gerne von Micromount-Sammlern gesammelt.