engl. Bournonite
Bournonit aus dem Bergbau Obernberg in Tirol
Bournonit mit Pyrit aus Baia Sprie in Rumänien
Der Bournonit ist ein grauschwarz glänzendes, relativ weiches Mineral, das mit einer Kupfermünze geritzt werden kann. Es ist oft mit anderen Kupfererzen vermischt und kann matt, gelblich oder bläulich anlaufen. Die Spaltbarkeit ist im Vergleich zum Bleiglanz nicht besonders gut. Die Kristalle sind meist dicktafelig und zahnradähnlich, häufig bilden sie Zwillinge. Auch derbe oder körnige Aggregate kommen vor. Das Mineral sucht die Gesellschaft von Bleiglanz, Calcit, Chalkopyrit, Pyrit, Quarz, Siderit oder Zinkblende. Es schmilzt leicht vor dem Lötrohr, dabei bilden sich Blei- und Kupferkügelchen und Antimonrauch. In Salpetersäure löst sich der Bournonit unter Ausbildung von Schwefel und Antimon(III)-oxid.
Das Mineral ist nach dem französischen Mineralogen Jacques Louis Bournon (1751–1825) benannt, der es im Jahr 1804 bestimmte. Entdeckt wurde es in der Wheal Boys Mine in der englischen Grafschaft Cornwall. In der weiteren Umgebung dieser Mine gibt es noch mehr Fundstellen für dieses Erz. Da die Kristalle oft an Zahnräder erinnern, nannten es die Bergleute früher „Rädelerz“.
In Deutschland findet man den Bournonit im Harz und im sächsischen Erzgebirge. Der Hüttenberg in Kärnten oder das alte Bergbaugebiet bei Obernberg im Wipptal in Tirol sind klassische Fundlokalitäten in Österreich. Gut auskristallisierter Bournonit ist auch aus den Erz-Lagerstätten bei Baia Sprie oder aus der Herja Mine bei Baia Mare in Rumänien bekannt. Weitere bekannte Fundstellen sind Potosi in Bolivien oder Cerro de Pasco in Peru. Der Bournonit ist ein bedeutendes
Kupfererz, aus dem auch
Blei und
Antimon gewonnen werden können.