engl. Stolzite
Wulfenit – Stolzit mit Mimetesit aus der Grube Clara
Stolzit, Grube Fortuna, Gelbachtal, Oberwolfach
Eigenschaften
Das Mineral Stolzit ist bei den Bergleuten auch als Scheelbleierz oder Wolframbleierz bekannt. Es ähnelt dem
Wulfenit, ist aber aus Bleiwolframat und nicht aus Bleimolybdat aufgebaut. Die Dichte des schweren Wolframminerals ist mit 8,3 g/cm³ deutlich höher. Es kommen tafelige, gerne aber auch pyramidale und dipyramidale Kristalle vor. Die Farbe variiert zwischen orangen und bräunlichen Farbtönen, die etwas mehr ins Gelb oder ins Rot gehen können. Ein Stolzit zersetzt sich in Säuren und starken Laugen.
Die Namensgebung erfolgte 1845 durch den österreichischen Mineralogen Haidinger zu Ehren des tschechischen Physikers und Mineraliensammlers Johann Anton Stolz (1778–1855). Bereits 1820 erwähnte August Breithaupt das nach dem tetragonalen System kristallisierende Mineral unter der Bezeichnung „Scheel-Bleispath“. Als Typlokalität gilt der Militärschacht im tschechischen Ort Cinovec, der auch unter dem deutschen Namen
Zinnwald bekannt ist.
Stolzit bildet oft Mischkristalle mit dem ähnlichen
Wulfenit. Eine exakte Zuordnung ist ohne eine chemische Untersuchung kaum möglich. Dies ist häufig bei den Stücken aus der
Grube Clara bei Ober-Wolfach im Schwarzwald der Fall. Eine weitere bekannte Stolzit-Fundstelle bei Oberwolfach ist die Grube Fortuna im Gelbachtal. Gut ausgebildete Kristalle kommen auch aus der La Tala Mine in der spanischen Provinz Salamanca oder aus Le Mazet vein in der französischen Auvergne. Stolzit ist ein Erz zur Gewinnung des Metalls
Wolfram.