engl. Boulangerite
Nach dem französischen Bergbau-Ingenieur Graf Charles Louis von Boulanger (1810–1849)
Formel
Stoffgruppe
Farbe
Strich
Glanz
Transparenz
Härte (Mohs)
Dichte
Spaltbarkeit
Bruch
Kristallsystem
Kristallklasse
Pb
5Sb
4S
11
Sulfide
bleigrau, schwarz, bräunlich
schwarz, bräunlich
Metallglanz, faserig: Seidenglanz
undurchsichtig
2,5 – 3
6,2 g/cm³
undeutlich
uneben-biegsam
orthorhombisch
orthorhombisch-dipyramidal
Langfaseriger Boulangerit aus dem Aurora-Schacht in der Grube Dörnberg im Ramsbecker Revier in Nordrhein-Westfalen
Das bleigraue bis schwarze Mineral ist relativ weich. Derbe Aggregatze glänzen metallisch, faserige zeigen Seidenglanz.
Kristalle sind selten, meist kommen langfaserige,
strahlige, stängelige, körnige oder dichte Aggregate vor. Federartige Strukturen nennt man „Federerz“. Der faserige Boulangerit ähnelt stark dem
Jamesonit. Er schmilzt vor dem Lötrohr auf Kohle unter Bildung eines Bleikornes und eines weißen Antimonoxid-Beschlags auf der Kohle. Er löst sich in heißer Salpetersäure und Salzsäure.
Als Typlokalität gilt die Gemeinde Molières im französischen Département Gard. Proben von dort untersuchte der französische Bergbau-Ingenieur Graf Charles Louis von Boulanger (1810–1849). Boulangerit als Federerz kommt in Deutschland zum Beispiel in der Grube Apollo bei Raubach in Rheinland-Pfalz vor. Langfaserigen Boulangerit findet man in verschiedenen Gruben im Ramsbecker Revier in Nordrhein-Westfalen. Weitere bekannte Fundstellen in Europa gibt es im tschechischen P
řibram-Revier, im Trepca-Komplex im Kosovo oder in der rumänischen Mina Herja. Eine Fundstelle in den USA ist die Bunker Hill Mine in Idaho. Der Boulangerit ist ein Erz zur Gewinnung von
Blei.