engl. Devilline
Eigenschaften
Devillin ist ein relativ selten vorkommendes Mineral, das aus Calcium-, Kupfer-, Sulfat- und Hydroxid-Ionen, sowie aus einem Kristallwasseranteil aufgebaut ist. Die Kristalle sind meistens leuchtend cyanblau, seltener auch grünlich oder auch weiß. Mit einer Mohshärte von 2,5 ist es so weich, dass man es mit dem Fingernagel ritzen kann. Das Mineral ist wasserlöslich. Beim Erhitzen im Reagenzglas wird das Kristallwasser frei. Dabei verliert das Mineral sein Blau und färbt sich weiß. Der ähnliche
Aurichalcit reagiert mit verdünnter Salzsäure unter Aufbrausen, dabei wird Kohlenstoffdioxid frei. Diese Reaktion findet beim Devillin nicht statt. Der
Chalkantit hat dagegen prismatisch-tafelige Kristalle oder faserige Aggregate.
Devillin-Gruppe
Der Devillin ist der Hauptvertreter der Devillin-Gruppe. Eine sichere Unterscheidung zum sehr ähnlichen
Serpierit ist schwierig. Der Devillin ist etwas blättriger, und er erscheint manchmal weißer. In der Devillin-Gruppe sind Minerale wie der
Schulenbergit oder der Serpierit vertreten, die aus Kupfer-, Hydroxid- und Sulfat-Ionen, sowie aus mindestens einem weiteren Metall-Ion und einem Kristallwasseranteil aufgebaut sind. Die meisten Vertreter der Gruppe kristallisieren nach dem monoklinen System.
Devillin mit Chalkopyrit aus der Grube Clara
Linarit mit Devillin, Grube Friedrichssegen, Rheinland-Pfalz
Kristallformen und Wachstum
Der Devillin kristallisiert nach dem monoklinen System. Der Habitus der Kristalle ist tafelig oder nadelig. Sie bilden gerne Büschel oder Rosetten. Es kommen auch kugelige Aggregate oder krustige Überzüge vor. Der Devillin ist gerne mit Gips vergesellschaftet, vor allem wenn er auf Halden gefunden wird. Aber auch andere Mineralien wie Anglesit, Aragonit, Azurit, Brochantit, Linarit oder Malachit kommen zusammen mit dem Devillin vor.
Geschichte
Der Devillin wurde in Lostwithiel in der englischen Grafschaft Cornwall erstmals entdeckt. Diese Fundstelle gilt als Typlokalität. Der französische Mineraloge Félix Pisani (1831–1920) benannte das Mineral im Jahr 1864
nach dem französischen Chemiker Henri Étienne Sainte-Claire Deville (1818–1881).
Vorkommen
Der Devillin kommt in der Oxidationszone von Kupfererz-Lagerstätten und auf deren Halden vor. Bei Micromount-Sammlern sind die cyanblauen Kristalle aus der
Grube Clara im Schwarzwald oder aus
Laurion in Griechenland bekannt. Auch auf den Halden der
Grube Friedrichssegen bei Bad Ems wurde früher das cyanblaue Mineral gefunden.
Verwendung
Das Mineral wird aufgrund seiner auffälligen Farben und Formen gerne von Micromount-Sammlern gesammelt. Ansonsten hat es keine praktische Bedeutung.