engl. Cuprite
Malachit pseudomorph nach Cuprit aus Tsumeb
Cuprit-Varietät Chalkotrichit, Grube Clara
Malachit pseudomorph nach Cuprit aus Laurion
Cuprit mit Kupfer aus Rubtsovskoe in Sibirien
Cuprit aus der Tsumeb Mine in Namibia
Cuprit, Malachit, Chrysokoll, Grube Clara
Eigenschaften
Cuprit ist ein rötliches Kupfererz, das aus
Kupfer(I)-oxid aufgebaut ist. Es läuft am Licht gerne grau- oder blauschwarz an. Aufgrund der rötlichen Farbe nannten es die Bergleute früher „Rotkupfererz“. Die Kristalle kommen oft oktaedrisch vor, sie sind spröde und lassen sich mit einem Messer gut ritzen. Das Mineral zersetzt sich in Salzsäure, Salpetersäure und Ammoniaklösung. Mit dieser bildet sich ein blauer Komplex. Cuprit wird vor dem Lötrohr und auch in der Brennerflamme in der Reduktionszone zu Kupfer reduziert. Bei der Flammprobe färbt sich die Brennerflamme grün.
Varietäten
Kupferziegelerz ist eine erdige Varietät des Cuprits oder ein Mineralgemisch mit
Limonit und anderen Kupfererzen. Nadel- oder haarförmige Aggregate bezeichnet man als
Kupferblüte oder
Chalkotrichit.
Eine Spezialität stellen die Pseudomorphosen von Malachit nach Cuprit dar. Hierbei hat sich der ursprüngliche Cuprit zu
Malachit umgewandelt. Der Malachit sitzt entweder nur auf dem Kristall oder er hat den gesamten Cuprit durchdrungen. Häufig sind auch Pseudomorphosen, bei denen sich der Cuprit in Kupfer umwandelt. Bei solchen Stufen sind oft Cuprit und Kupfer vorhanden, weil die Umwandlung nicht vollständig erfolgt ist.
Kristallformen und Wachstum
Der Cuprit kristallisiert nach dem kubischen System, am häufigsten treten Oktaeder auf. Selten mischen sich andere Formen des kubischen Systems in die Oktaeder. Die nadelförmige Varietät Chalkotrichit kommt nur an vereinzelten Orten vor. Man findet den Cuprit auch in dichten, körnigen oder erdigen Aggregaten. Er ist gerne mit Kupfer oder mit anderen Kupfermineralien wie Malachit oder Chrysokoll vergesellschaftet.
Geschichte
Schon die Römer kannten das rötliche Kupfererz und nannten es nach dem alten Fundort aes cyprium („Erz aus Zypern“). Cuprium ist das lateinische Wort für Kupfer. 1845 beschrieb der österreichische Mineraloge Wilhelm Karl Ritter von Haidinger (1795–1871) erstmals das Mineral. Er leitete den Namen vom lateinischen Wort
cuprum für Kupfer ab.
Vorkommen
Cuprit entsteht sekundär aus Kupfer oder Kupferverbindungen. Man findet ihn in der Reduktionszone der Kupfererz-Lagerstätten. In der
Grube Clara im Schwarzwald kommt der Cuprit in kleinen Kristallen vor, die erst bei starker Vergrößerung ihre Vielfalt zeigen. In der Grube Clara findet man auch die Cuprit-Varietät Chalkotrichit, der kleine, knallrote Nadeln ausbildet.
Bekannte Quellen für gute Sammlerstufen sind die Mashamba West Mine in der Demokratischen Republik Kongo, die
Tsumeb Mine in Namibia oder Bisbee im US-amerikanischen Bundesstaat Arizona. Sehr schöne Cuprite mit gut ausgebildeten, ungewöhnlich großen Oktaedern oder Kristallaggregaten kommen aus
dem russischen Rubtsovskoe in Sibirien. Bei diesen Stücken ist der Cuprit teilweise auch in Kupfer umgewandelt.
Verwendung
Cuprit dient als Erz zur Gewinnung von
Kupfer. Gelegentlich wird das Mineral zu Schmucksteinen verarbeitet. Allerdings ist es aufgrund seiner Unbeständigkeit gegen Säuren und der eher geringen Härte dafür nicht besonders gut geeignet. Bei Mineraliensammlern sind gut ausgebildete Kristalle, Pseudomorphosen oder schöne Paragenesen mit anderen Mineralen begehrt, Micromounter suchen den nadelförmigen Chalkotrichit.
Chrysokoll auf Cuprit, Grube Friedrichssegen, Bad Ems
Malachit nach Cuprit, Grube Friedrichssegen, Bad Ems
Cuprit aus der Hilarion Mine in Laurion, Griechenland
Cuprit aus Rheinbreitbach, Virneberg, Rheinland-Pfalz