Eigenschaften
Der Bornit ist aus Kupfer-, Eisen- und Sulfid-Ionen aufgebaut. Das im frischen Zustand bronze glänzende Mineral kann direkt nach seiner Bergung mit dem Rotnickelkies verwechselt werden. An der Luft läuft es bunt an, daher kennt man es auch unter der Bezeichnung Buntkupferkies. Wenn man die Stücke in Waschmittellauge kocht, dann werden die bunten Anlauffarben noch verstärkt. Das bronzefarbene Stück aus Schlema auf dem Titelfoto zeigt das Mineral in seinem frischen Zustand nach der Bergung. Anlauffarben werden auch durch das Indium-Mineral Roquesit (CuInS2) verursacht. Der Bornit kommt meistens in massiven Gangstücken vor, Kristalle findet man sehr selten. Bornit ist in Salpetersäure unter Schwefelabscheidung löslich. Er schmilzt vor dem Lötrohr zu einem ferromagnetischen Kügelchen, mit Soda auf Kohle erhält man ein Kupferkorn.
Umwandlungen
Bornit kann zu Chalkosin oder Covellin verwittern und sich in einem weiteren Prozess sogar zu Azurit oder Malachit umwandeln. Daher ist der Bornit häufig mit sulfidischen Kupfererzen durchmischt.
Bornit kann selbst auch pseudomorph nach Galenit auftreten. Dann übernimmt der Bornit die kubischen Kristallformen des Bleiglanzes. Diese Übernahme einer fremden Form unterscheidet sich grundsätzlich von der Bildung kubischer Formen aus dem Hochtemperatur-Bornit.
Kristallformen und Wachstum
Die Kristallstruktur des Bornits bei Raumtemperatur ist orthorhombisch. Kristalle sind sehr selten. Bei hohen Temperaturen über 270 °C kristallisiert der Hochtemperatur-Bornit im kubischen System. Daher kommen auch Kristalle vor, die beim Abkühlungsprozess während ihrer Entwicklung ihre kubische Form behalten haben. Meistens findet man das Erz massig oder körnig, gelegentlich auch als Überzug über anderen Mineralien. Begleitmineralien sind zum Beispiel Calcit, Chalkopyrit, Chalkosin, Galenit, Magnetit, Malachit, Quarz, Roquesit, Silber, Sphalerit, Tenorit und viele andere.
Geschichte
Den heute offiziellen Mineralnamen Bornit wurde im Jahr 1845 durch den österreichischen Mineralogen Wilhelm Karl Ritter von Haidinger (1795–1871) zu Ehren des deutschen Mineralogen Ignatius von Born (1742–1791) vergeben. Die bergmännische Bezeichnung Buntkupferkies war wahrscheinlich schon lange vor dieser Namensgebung bekannt. Als Typlokalität gilt St. Joachimsberg in Tschechien.
Vorkommen
Buntkupferkies kommt weltweit sehr vielfältig in verschiedenen Gesteinen und Lagerstätten vor. In Deutschland findet man ihn zum Beispiel im hessischen Richelsdorf, im thüringischen Sangerhausen, bei Schlema im sächsischen Erzgebirge oder in der Grube Clara im Schwarzwald. Weitere Fundstellen für Sammlermineralien befinden sich – neben zahlreichen anderen – in Bisbee in Arizona, in Tsumeb in Namibia oder in Dzhekazgan in Kasachstan. Die bunt angelaufenen Erzstücke, die man auf Mineralienbörsen häufig angeboten bekommt, stammen meist aus Zacatecas in Mexiko.
Verwendung
Buntkupferkies ist ein bedeutendes Erz zur Gewinnung von Kupfer. Aufgrund seiner bunten Anlauffarben ist es ein sehr beliebtes Sammlermineral. Will man den Bronzeglanz nach der Bergung längere Zeit erhalten, muss das Mineral in einer geschlossenen Dose aufbewahrt werden. Ohne diese Maßnahme entstehen die Anlauffarben.