engl. Magnesite
Eigenschaften
  Der Magnesit ist aus 
Magnesiumcarbonat aufgebaut. Reiner Magnesit wäre weiß oder farblos. Fremdbeimengungen mit Eisen-Ionen verursachen die gelblichen oder bräunlichen Farben. Der 
Spatmagnesit bildet Kristalle, die meistens im Gestein eingewachsen sind. Der dichte 
Gelmagnesit kommt in mikrokristallinen Aggregaten vor. Ein Magnesit löst sich in verdünnter Salzsäure unter Entwicklung von Kohlenstoffdioxid. Beim Erwärmen wird dieser Prozess beschleunigt, während der 
Calcit schon in kalter Salzsäure ein Aufbrausen bewirkt. Das Mineral schmilzt nicht vor dem Lötrohr, wird dabei aber rissig.
  


Mesitinspat aus der Miniera di Brosso im Piemont


Breunnerit, Gehöft Großbruch, Felbertal, Salzburg, Österreich


Pinolithmagnesit vom Magnesitbergbau Sunk in der Steiermark


Magnesit als flaches Prisma vom Kaswassergraben in der Steiermark


Langprismatischer Magnesit aus der Grube Clara


Porzellanartig knolliger Magnesit, Currant District, White Pine County, Nevada
  Der 
Breunnerit ist eine bräunliche Varietät, die 10 bis 30 Mol-% Eisen-Ionen enthält. Die Varietät mit einem Anteil von mehr als 30 % Eisen-Ionen wird als 
Mesitinspat bezeichnet. Sind die Magnesium-Ionen mehr als mit 90 Mol-% durch Eisen-Ionen ersetzt, handelt es sich um einen 
Siderit. Es sind alle Mischkristalle dazwischen möglich. Auch ein Anteil mit 
Ankerit ist möglich. Solche Mischerze sind vor allem im Alpenraum zur Gewinnung von Eisen und Magnesium von wirtschaftlicher Bedeutung. Unter 
Pinolith oder 
Pinolithmagnesit versteht man ein Mineralgemisch, das aus Dolomit, Graphit und Magnesit aufgebaut ist. Der enthaltene Dolomit ist durch Graphit schwarz gefärbt, während der helle Magnesit dazwischen eingesprengt ist. 
  
Die eigenständigen Minerale Barringtonit MgCO
3 • 2 H
2O, 
Nesquehonit MgCO
3 • 3 H
2O  und Lansfordit MgCO
3 • 5 H
2O sind aus einem Magnesiumcarbonat mit unterschiedlichem Kristallwasseranteil aufgebaut.
Kristallformen
Der Magnesit kristallisiert nach dem trigonalen System. Es kommen kurz- oder langprismatische, sowie rhomboedrische Kristalle vor. Auch die Tracht aus beiden Formen ist zu finden.  Kristalle sind selten, meistens findet man den Magnesit in derben, körnigen, spätigen, porzellanartigen, faserigen, knolligen, nierigen oder kreideartigen Aggregaten. Begleitminerale sind zum Beispiel Chalcedon, Dolomit, Gips, Siderit oder Talk.
  
Geschichte
  Das Mineral ist seit dem Altertum unter der Bezeichnung „Bitterspat“ bekannt. Der deutsche Mineraloge Dietrich Karsten (1768–1810) benannte  im Jahr 1808 das Mineral mit dem heute offiziell gültigen Namen Magnesit nach dem Element Magnesium. Dieses wiederum ist nach der Landschaft Magnesia im alten Griechenland benannt.
  
Vorkommen
Der Magnesit kommt  in zahlreichen Gesteinen vor. Spatmagnesit ist zum Beispiel Bestandteil von Chloritschiefern und Dolomitgesteinen. Der Gelmagnesit kommt dagegen eher in Serpentingesteinen vor. 
Gut ausgebildete Kristalle werden am 
Kaswassergraben im österreichischen Steiermark gefunden. Die Kristalle sind dort bis zu fünf Zentimeter groß. Sie bilden flache Prismen oder prismatisch-rhomboedrische Trachten wie auf dem Titelfoto ganz oben. Der Magnesitbergbau Sunk ist ein Tagebau-Bergwerk in den Hohentauern. Dort wird der Pinolithmagnesit abgebaut. Breunnerit findet man an verschiedenen Fundstellen im Bundesland Salzburg, zum Beispiel beim Gehöft Großbruck im 
Felbertal. In den Schweizer Alpen kommt der Magnesit  meistens im Mischkristall mit Siderit vor, zum Beispiel als Breunnerit oder als magnesithaltiger Siderit. Relativ reiner Magnesit wurde beim Bau des Simplontunnels oder in der Grube Lengenbach im Binntal gefunden. 
Bei 
Mendig am Laacher See in der deutschen Vulkaneifel findet man eher kleine, aber gut ausgebildete Kristalle. Die 
Grube Clara im Schwarzwald liefert klare, langprismatische Kristalle. Auch diese sind aber wohl eher für den Micromounter interessant. Die Varietät Mesitinspat wird zum Beispiel in der 
Miniera die Brosso im italienischen Piemont gefunden. Die Kristalle von dort ähneln einem tafeligen 
Baryt. Ein heller, porzellanartiger und knolliger Magnesit stammt aus dem Currant District in den White Pine County im US-Bundesstaat Nevada.
Bedeutende Förderländer für Magnesiterz zur Magnesiumgewinnung sind China, die Türkei, Russland, Brasilien, Österreich, Australien und die Slowakei. Die weltweit größten Reserven besitzen Russland, Nordkorea und China.
 
  
Verwendung
  Magnesit ist ein bedeutendes  Erz zur Gewinnung von 
Magnesium.  Das Mineral dient auch zur Herstellung feuerfester Baustoffe. In Hochöfen  oder Schmelzöfen sind die Innenwände mit Ziegeln versehen, die  sich beim Brennen zu kristallinem, feuerfestem Magnesiumoxid umwandeln.  Klare Magnesite werden gerne zu Schmucksteinen verschliffen.