engl. Freibergite
Aus der Freibergit-Serie sind mehrere Minerale bekannt, zum Beispiel
Argentotetraedrit-(Fe),
Argentotetraedrit-(Hg), Argentotetraedrit-(Zn),
Kenoargentotetraedrit-(Fe) und
Kenoargentotetraedrit-(Zn). Darüber hinaus gibt es noch zwei Minerale aus der Arsenofreibergit-Serie, der Argentotennantit-(Zn) und der Kenoargentotennantit-(Fe). All diese werden wie die Minerale der
Tetraedrit-Serie und der
Tennantit-Serie zu der übergeordneten Tetraedrit-Gruppe zugeordnet. Die Freibergite bilden meistens massig-derbe Aggregate. Eher selten kommen Kristalle im tetraedrischen Habitus vor. Ein Freibergit löst sich in Salpetersäure.
Als Typlokalität und erste Fundstelle des ersten bekannten Freibergits gilt die Grube Himmelfahrt im Revier
Freiberg im sächsischen Erzgebirge. Schon am Ende des 17. Jahrhunderts fand sich in den Sammlungen ein Erz mit der Bezeichnung „Weißgültigerz“. Karl Gustav Adalbert von Weissenbach (1797–1846) beschrieb 1831 als erster das „Weißgiltigerz“ als eigenständiges Mineral. Zuvor hatten verschiedene Chemiker die Fundstücke analysiert. Der deutsche Mineraloge Gustav Adolf Kenngott (1818–1897) vergab im Jahr 1853 den Namen nach dem Bergbaurevier Freiberg. Heute werden von der IMA mehrere Minerale aus der Freibergit-Serie unterschieden und als eigenständige Minerale angesehen.
Aus der ebenfalls im Revier Freiberg liegenden Grube Himmelsfürst sind Paragenesen mit Galenit (Bleiglanz) und Ankerit (Braunspat) bekannt. Weitere typische Begleitminerale sind die Fahlerze, sowie Arsenopyrit, Chalkopyrit, Pyrit oder Sphalerit. In Österreich wird Freibergit an verschiedenen Fundstellen in den Hohen Tauern gefunden. Ein Freibergit eignet sich aufgrund des hohen Silbergehalts als Erz zur Gewinnung von
Silber.