engl. Skutterudite
Eigenschaften
Skutterudit ist ein hartes, relativ schweres, grau glänzendes Mineral. Der reine Skutterudit ist nickelfrei und aus einem Cobaltarsenid aufgebaut. Er ist aber meistens mit dem sehr ähnlichen Nickelskutterudit NiAs
3 vergesellschaftet. Dieser glänzt deutlich stärker. Man findet praktisch nie die Reinform von einem der beiden Minerale. Der Skutterudit kann beim Anschlagen und vor allem beim Erhitzen toxische Arsen-Verbindungen freisetzen. Er erzeugt beim Anschlagen Knoblauchgeruch. Vor dem Lötrohr schmilzt er ebenfalls unter Knoblauchgeruch zu einer grauschwarzen, ferromagnetischen Kugel. Das Mineral löst sich in Salpetersäure bei einem hohen Cobalt-Gehalt mit rötlicher Farbe und bei einem hohen Nickel-Gehalt mit grünlicher Farbe.
Nickelskutterudit aus Schlema im Erzgebirge
Smaltin mit Safflorit aus Mackenheim im Odenwald
Skutterudit aus Nieder-Beerbach im Odenwald
Erythrin auf Skutterudit aus Bou Azzer in Marokko
Nickelskutterudit, Ferroskutterudit, Varietäten
Die alte bergmännische Bezeichnung „Weißnickelkies“ verwendete 1845 der deutsche Mineraloge August Breithaupt (1791–1873) für Erzproben aus dem Revier Schneeberg in Sachsen. Er beschrieb damit den
Nickelskutterudit NiAs
3, der aber erst 1892 offiziell zu diesem Namen kam. Mit „Chloanthit“ bezeichnet man eine Varietät des Nickelskutterudits mit etwas geringerem Arsengehalt. Ein „Smaltin“ ist dagegen die arsenarme Varietät des Skutterudits. Skutterudit und Nickelskutterudit kristallisieren beide nach dem kubischen System. Die Minerale sind sich sehr ähnlich. Seit 2007 wird auch der
Ferroskutterudit FeAs
3 von der IMA als eigenständiges Mineral geführt. Ist der Arsengehalt noch geringer, liegt je nach Kation ein
Safflorit CoAs
2, ein
Rammelsbergit NiAs
2 oder ein
Löllingit FeAs
2 vor. Alle drei sind eigenständige Minerale mit deutlich abweichenden Eigenschaften.
Kristallformen und Wachstum
Der Skutterudit kristallisiert nach dem kubischen System. Es kommen Hexaeder (Würfel), Rhombendodekaeder, Oktaeder, Pentagondodekaeder und Ikositetraeder vor. Das Erz tritt auch in körnigen und derben Aggregaten auf. Der Skutterudit ist fast immer mit dem Nickelskutterudit vergesellschaftet. Aber auch andere Mineralien wie Arsenopyrit, Cobaltit, Erythrin, Nickelin, Pyrrhotin, Quarz, Safflorit oder Silber suchen die Gesellschaft.
Geschichte
Die Bergleute kannten den Skutterudit im Mittelalter unter den bergmännischen Bezeichnungen „Speiskobalt“ oder „Smaltin“, da er damals zur Herstellung des blauen Pigments
Smalte benötigt wurde. 1845 benannte der österreichische Mineraloge Wilhelm Ritter von Haidinger (1795–1871) den Skutterudit nach der Typlokalität, den Kobaltgruben von Skutterud bei Snarum in Norwegen. 1892 erfolgte die Beschreibung des Nickelskutterudits durch die Mineralogen Waller und Moses als eigenständiges Mineral.
Vorkommen
Neben seiner Typlokalität beim norwegischen Skutterud kommt der Skutterudit auch bei Schneeberg und Annaberg im sächsischen Erzgebirge oder im oberpfälzischen Wölsendorf vor. Im Steinbruch am Glasberg bei Nieder-Beerbach im Odenwald gibt es ebenfalls schönen Skutterudit und Nickelskutterudit. Die Varietät Smaltin findet man zum Beispiel bei Mackenheim im Odenwald. Die Mineralienstufen aus Bou Azzer in Marokko sind weltbekannt. Lagerstätten für den Erzabbau liegen in Kanada, Kuba, Marokko, Russland, Australien und den USA.
Verwendung
Aufgrund der engen Vergesellschaftung des Skutterudits mit dem Nickelskutterudit eignen sich beide als Erze zur Gewinnung von
Nickel und
Cobalt. Die beiden Minerale werden auch von Mineraliensammlern gesammelt. Da es sich um Arsenminerale handelt, müssen Erzproben in einem geschlossenen Behälter aufbewahrt werden.