engl. Topaz
Eigenschaften
Imperial Topas aus Ouro Preto, Brasilien
Topas-Doppelender vom Brandberg aus Namibia
Topas von der Thomas Range in Utah, USA
Topas vom Schneckenstein in Sachsen
Topas von der Wannenköpfe in der Eifel
Topas aus Tepetate bei San Luis Potosi in Mexiko
Der Topas ist mit einer
Mohshärte von 8 ein sehr hartes Mineral, er kann sogar
Quarz ritzen. Nur wenige Mineralien wie der
Korund oder der
Diamant sind härter. Trotz der hohen Härte lässt sich der Topas leicht spalten. Dadurch ist er beim Schleifen schwer zu bearbeiten. Der Topas tritt häufig farblos oder gelblich auf, andere Farben sind seltener. Das Mineral wird von Salzsäure und verdünnter Schwefelsäure nicht angegriffen. Konzentrierte Schwefelsäure kann das Mineral zerstören. Der Topas schmilzt nicht vor dem Lötrohr. Beim starken Erhitzen auf 1400 °C wird das stark toxische und stechend riechende Gas Tetrafluorsilan SiF
4 freigesetzt. Beim Erhitzen mit einem Phosphorsalz entsteht Fluorwasserstoff HF.
Varietäten und Pseudomorphosen
Begehrt sind bläuliche, pinkfarbene oder orangerote Steine. Ein farbloser Topas kann durch Bestrahlung farblich verändert werden, was bei der Herstellung von blauen Steinen auch angewandt wird. Als „Imperial Topas“ wird ein orange- oder pinkfarbener Edelstein in bester Qualität aus Ouro Preto im Bundesstaat Minas Gerais in Brasilien bezeichnet. Der
Pyknit ist eine Varietät, die aus strahligen oder stängeligen Aggregaten besteht. Topas kann pseudomorph nach Feldspat oder nach Quarz auftreten, sehr selten sind Pseudomorphosen nach Augelit.
Kristallformen und Wachstum
Die Topaskristalle zeigen die typischen Formen des orthorhombischen Systems wie Pinakoide, Prismen oder Dipyramiden, sie treten gerne auch als Doppelender auf. Die Kristalle neigen dazu, bestimmte Kristallflächen breit auszubilden. Die größten, jemals gefundenen Kristalle sind über einen Meter groß. Im naturhistorischen Museum in Wien kann man zum Beispiel einen 40 Zentimeter hohen und 117 Kilo schweren Kristall bestaunen. In den Topas-Kristallen können zahlreiche andere Mineralien wie Quarz, Feldspat, Rutil oder Goethit als Einschlüsse enthalten sein. Es kommen auch derbe oder dichte Aggregate vor, manchmal auch abgerollt in Geröll.
Geschichte
Der Topas wird als Edelstein im Alten und auch im Neuen Testament der Bibel erwähnt. Der römische Gelehrte Plinius bezeichnet einen Stein als Topas, der von der sagenhaften Insel
Topasos im Roten Meer stammen soll. Wahrscheinlich meinte er damit aber den grünen
Peridot, der dort von Bergleuten abgebaut wurde. 1740 gelangte der „Braganza-Diamant“ von Brasilien nach Spanien. Wenige Jahre später entdeckte man, dass dieser orangefarbene Stein der portugiesischen Krone in Wirklichkeit ein Topas war. Der farbenprächtige Topas aus Brasilien ist seither als „Imperial-Topas“ bekannt.
Vorkommen
Von historischer Bedeutung ist der Topas vom Schneckenstein in Sachsen. Der Kurfürst und König August der Starke ließ im Jahr 1732 das Mineral zu einer „Garnitur“ aus Edelsteinen verschleifen. Zuvor hatte man den Schneckensteiner Topas als „orientalischen Topas“ ausgegeben, um damit mehr Ertrag zu erzielen. Der englische König Georg III. gab eine Königskrone für seine Frau Charlotte in Auftrag, die 485 Topase aus Schneckenstein enthielt. 1937 wurde der Felsen unter Naturschutz gestellt. Topas aus Schneckenstein ist seitdem nur noch aus historischen Sammlungen zugänglich. In Deutschland findet man den Topas auch an einigen Fundorten in der Eifel. Dort kommt er im vulkanischen Gestein in Hohlräumen vor. Die Kristalle sind meist farblos und relativ klein. Sie bilden oft schöne, rosettenartige Aggregate.
Bei den Sammlern sind auch die bräunlichen, sherryfarbenen Kristalle von der Thomas Range in Utah bekannt. Dort findet man den Topas im Ryolith-Gestein, oft eingewachsen, seltener auch als Schwimmer. Der mexikanische, rotorange Topas aus Tepetate bei der Stadt San Luis Potosi sitzt ebenfalls auf Ryolith. In Namibia kommt der Topas am Brandberg oder auf der Spitzkoppe vor. Bedeutende Vorkommen gibt es auch im Ural, in Zimbabwe, Brasilien, Japan, China oder Pakistan. Auch in alpinen Klüften kann Topas auftreten, zum Beispiel bei der Stockeralm im Untersulzbachtal der Hohen Tauern in Österreich oder im Val Lugnez im Schweizerischen Graubünden.
Verwendung
Der Topas ist bei Mineraliensammlern begehrt und wird aufgrund seiner Härte und seiner Farbenvielfalt zu Edelsteinen verschliffen.