engl. Löllingite


Löllingit vom Gabbrosteinbruch im Harz


Löllingit aus dem Schachtkomplex 371 im Revier Schlema-Alberoda
Der Löllingit ist ein relativ hartes, auf frischen Bruchflächen silbrig glänzendes Mineral, das aus Eisenarsenid aufgebaut ist. Im Vergleich zum ähnlichen
Arsenopyrit erscheint der Löllingit besonders an den frischen Bruchflächen mehr silbergrau und weniger farbig. An der Luft läuft der Löllingit durch Oxidationsprozesse grau an. Die Kristalle sind oft eingewachsen, auch pseudo-oktaedrische Formen kommen vor. Man findet auch derbe, körnige, stängelige, faserige oder nadelige Aggregate. Der Löllingit ist gerne mit Bleiglanz, Calcit, Kassiterit, Nickelin, Siderit, Skutterudit, Wismut gediegen, Zinkblende und zahlreichen weiteren Mineralen vergesellschaftet. Vor dem Lötrohr auf Kohle entsteht ein weißer Beschlag aus Arsen(III)-oxid. Dabei bildet sich ein toxischer Rauch. Im geschlossenen Reagenzglas erhält man beim kräftigen Erhitzen ein Kügelchen aus Arsen. Der Löllingit löst sich in Salpetersäure unter Ausbildung von weißem Arsen(III)-oxid.
Das Mineral ist nach der Stadt Lölling in Kärnten benannt, wo es im Jahr 1845 durch den österreichischen Mineralogen Wilhelm Ritter von Haidinger (1795–1871) erstmals gefunden und beschrieben wurde.
Weltweit gesehen kommt der Löllingit nicht so häufig vor, aber in einzelnen Erzgängen kann er gehäuft auftreten. In Deutschland führen die Erzgänge im Revier Schlema-Alberoda im Erzgebirge oder im Revier bei St. Andreasberg im Harz das Mineral. Im Gabbrosteinbruch bei Bad Harzburg im Oberharz existieren massive Erzgänge mit Löllingit. In Österreich kommt der Löllingit zum Beispiel am Hüttenberg in Kärnten vor. Die Keely Mine im kanadischen Ontario liefert ebenfalls Stufen für Sammler. Der Löllingit eignet sich als Erz zur Gewinnung von
Arsen (und Eisen).