Sklodowskit radioaktiv toxisch
engl. Sklodowskite
Nach dem Mädchenname Sklodowska von Marie Curie (1867–1934) (Schoep 1924)
Formel
Stoffgruppe
Farbe
Strich
Glanz
Transparenz
Härte (Mohs)
Dichte
Spaltbarkeit
Bruch

Kristallsystem
Kristallklasse
Mg(UO2)2(SiO3OH)2 • 6 H2O
Uranylsilicate
gelb, grünlich
hellgelb
Glasglanz, Diamantglanz, matt
durchscheinend bis durchsichtig
2 – 3
3,5 – 3,6 g/cm³
vollkommen
spröde

monoklin
monoklin-prismatisch
Sklodowskit aus der Grube ClaraLupe
Eigenschaften
Verwechslungen
Kristallformen
Geschichte
Vorkommen
Verwendung
Beschreibung

Eigenschaften

Sklodowskit ist ein seltenes Uranmineral mit gelber, bis gelbgrüner Farbe und hellgelbem Strich. Es ist radioaktiv, relativ weich und sehr spröde. Manche Stücke zeigen eine grüne Fluoreszenz im UV-Licht. Ein Sklodowskit wird von Säuren angegriffen und aufgelöst.


Sklodowskit aus Laurion
Lupe
Sklodowskit aus der Villia Mine in Laurion
Sklodowskit aus Laurion
Lupe
Sklodowskit aus der Villia Mine in Laurion
Sklodowskit aus Laurion
Lupe
Krustig-kugeliger Sklodowskit aus der Grube Uranus bei Annaberg
Verwechslungen

Ein Sklodowskit ähnelt einem Uranophan und ist nur schwer von diesem zu unterscheiden. Der Sklodowskit enthält Magnesium-Ionen, ein Uranophan dagegen Calcium-Ionen. Der ähnliche Cuprosklodowskit enthält Kupfer-Ionen und ist meistens grün, allerdings zeigt dieser eine andere Kristallstruktur und kristallisiert nach dem triklinen System.


Kristallformen und Wachstum

Sklodowskit kristallisiert nach dem monoklinen System. Typisch ist der prismatische bis nadelige Habitus. Die Nadeln können büschelig bis radialstrahlig angeordnet sein. Auch faserige, krustige, erdige oder kugelige Aggregate kommen vor.


Geschichte

Das Mineral wurde erstmals von dem belgischen Mineralogen Alfred Schoep (1881–1966) im Jahr 1924 beschrieben. Er benannte es nach dem Mädchennamen von Marie Curie, die vor ihrer Heirat Marie Sklodowska hieß. Schoep stand bei seinen Untersuchungen Material aus der Typlokalität, der Shinkolobwe Mine in der Demokratischen Republik Kongo, zur Verfügung.


Vorkommen

Sklodowskit wird zusammen mit anderen Uranmineralen aus der Oxidationszone von Uranlagerstätten als Uranerz abgebaut. Bekannte Fundstellen für Sammler sind zum Beispiel die Grube Clara im Schwarzwald, die Grube Uranus im sächsischen Erzgebirgsrevier Annaberg oder die Villia Mine im Bergbaugebiet Laurion in Griechenland.


Verwendung

Sklodowskit wird zusammen mit anderen Uramineralen zur Gewinnung vin Uran abgebaut. Allerdings spielen die Mengen aufgrund der Seltenheit des Minerals kaum eine Rolle. Das Uranmienral darf aufgrund seiner Radioaktivität und Toxizität nicht in Wohn- oder Arbeitsräumen aufbewahrt werden. Das Mineral gehört in eine luftdichte Dose, die sich in einem strahlungsdichten Behälter befindet.
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