engl. Nickeline
Der kupferrot glänzende Nickelin ist ein relativ sprödes Mineral mit hoher Dichte. Mit einer Mohs-Härte von 5 bis 5,5 ist er etwas härter als ein Apatit. Im Gegensatz zum ähnlichen Breithauptit (NiSb) mit seiner rötlich braunen Strichfarbe hat der Nickelin eine graue Strichfarbe. Der Nickelin ist wie das silbergrau glänzende Cobaltmineral
Skutterudit CoAs
3 aus einem Arsenid aufgebaut. Im Gegensatz zu diesem setzt der Nickelin beim Erhitzen nicht so leicht
Arsen frei. Die Arsen-Ionen können teilweise auch durch Sulfid- oder Antimonid-Ionen ersetzt sein, die Nickel-Ionen durch Cobalt- oder Eisen-Ionen. Der Nickelin läuft gerne schwärzlich an. Er löst sich in Salpetersäure zu einer apfelgrünen Lösung. Die chemische Reaktion auf Nickel mit
Dimethylglyoxim ergibt eine rosafarbene Fällung. Das Mineral schmilzt vor dem Lötrohr auf Kohle in der reduzierend wirkenden Flamme zu einem glänzenden Nickelkorn, die Marshprobe auf Arsen verläuft positiv.


Schwarz angelaufener, nieriger Nickelin aus der Grube Gottesehre im Schwarzwald


Eingewachsener Nickelin aus der Grube Gottesehre bei Urberg-Dachsberg


Nickelin aus dem Sehmatal im Revier Annaberg


Nickelin mit Annabergit und Sekundärbildungen aus Sehma.
Kristallformen und Wachstum
Der Nickelin kristallisiert nach dem hexagonalen System. Kristalle im spitzpyramidalen oder tafeligen Habitus sind sehr selten, meistens findet man derbe, eingewachsene, eingesprengte, körnige, dichte oder nierige Aggregate. Begleitminerale sind andere Nickelminerale wie Annabergit, Breithauptit, Gersdorffit, Nickelskutterudit oder Rammelsbergit, dann auch Cobalterze wie Safflorit oder Skutterudit, sowie Silber, Arsen, Bismut und Bismuterze.
Geschichte
Eine erste Erwähnung des kupferartig glänzenden Erzes erfolgte durch den schwedischen Arzt, Alchemist und Naturforscher Urban Hjärne im Jahr 1694. Er bezeichnete es als „kopparnickel“. In der deutschen Sprache wurde daraus „Kupfernickel“. Dies hängt damit zusammen, dass die Bergleute Dämonen als Ursache vermuteten, dass man daraus kein Kupfer gewinnen konnte. Nickel ist eine Bezichnung für einen solchen Dämon oder einen „Bergwerksteufel“. Sie nannten das Erz daher auch „Teufelskupfer“.
Der schwedische Chemiker und Mineraloge Axel Frederik Cronstedt (1722–1765) untersuchte im Jahr 1751 das Kupfernickel und entdeckte darin das neue Element
Nickel, das er aus dem Erz in unreiner Form isolieren konnte. Die bergmännische Bezeichnung „Rotnickelkies“ wurde vermutlich erst danach verwendet. Der deutsche Mineraloge Ernst Friedrich Glocker (1793–1858) verwendete diese Bezeichnung um 1839. Der Franzose François Sulpice Beudant (1787–1850) führte im Jahr 1832 die französische Bezeichnung
nickeline ein. Dana verwendete 1868 den Namen
niccolite. Der heute offiziell gültige Name Nickelin wurde erst 1967 durch die IMA festgelegt.
Vorkommen
Das Nickelerz entsteht in hydrothermalen Lösungen schon bei relativ niedrigen Temperaturen. Die Nickelerz-Lagerstätten im deutschen
Erzgebirge wie Annaberg-Buchholz, Schlema und Schneeberg oder im tschechischen Jáchymov sind so entstanden. Im Sehmatal südlich von Annaberg-Buchholz fand man im Schurf 566 bei Sehma interessante Paragenesen mit Nickelin, Annabergit und Sekundärbildungen. Man findet den Nickelin in Deutschland zum Beispiel auch im
Mansfelder Kupferschiefer, im Großtagebau bei Kamsdorf in Thüringen oder bei Wolfshagen im Harz. Bei Micromount-Sammlern bekannt sind die nierigen, schwarz angelaufenen Aggregate aus der Grube Gottesehre bei Urberg-Dachsberg im Schwarzwald. Ergiebige Lagerstätten kommen vor allem in Kanada oder in Sibirien vor. Der Nickelin kann auch in magmatischen Gesteinen vorhanden sein. Ein Beispiel dafür ist die La Gallega Mine in der spanischen Provinz Málaga.
Verwendung
Der Nickelin ist eine bedeutendes Erz zur Gewinnung von
Nickel und dessen Verbindungen.