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Rheinland-Pfalz: Eifel / Juchem / Hunsrück / Donnersberg / Rheinbreitbach / Bad Ems / Taunus / Dernbach / Siegerland


Steinbruch Juchem


Das reiche Achat- und Mineralvorkommen im Hunsrück und in der westlich angrenzenden Saar-Nahe-Senke begründete einst die Existenz der Edelsteinschleifereien in Idar-Oberstein. Der Steinbruch Juchem zählt zu den bedeutendsten Fundstellen in der Region. Er liegt im Fischbachtal nach Niederwörresbach im Landkreis Birkenfeld. Im Steinbruch wird das vulkanische Gestein Andesit für den Straßenbau abgebaut. Früher war der Steinbruch an bestimmten Tagen an zugewiesenen Stellen gegen Gebühr geöffnet, heute darf man ihn nicht mehr betreten, und auch der einst beliebte Mineralienmarkt auf dem Parkplatz davor gibt es nicht mehr. Die berühmten Amethystdrusen aus Juchem sind wohl den meisten Sammlerinnen und Sammlern bekannt. Sie zählen aufgrund ihres Aufbaus und ihrer Farbe zu den schönsten der Welt. In den Geoden finden sich neben dem Amethyst auch andere Mineralien wie Rauchquarz, Calcit, Goethit und selten Fluorit. Bei den Achatmandeln ist meistens die ganze Geode ausgefüllt. Sie können Bitumen-Einschlüsse oder schwarzen Hämatit enthalten oder aber auch von der grünen Klinochlor-Varietät Delessit durchwachsen sein. Manche Achatmandeln sind pseudomorph zu Calcit umgewandelt. Auch zahlreiche weitere Pseudomorphosen kommen vor, zum Beispiel von Chalcedon nach Aragonit oder von Hämatit nach Calcit.



Stbr. Juchem 2002
mit Mineralienmarkt

Achat,
Amethyst

Achat pseudom.
nach Aragonit

Achat mit
Hämatit, Amethyst

Achat mit
Delessit

Amethyst,
Achat, Quarz

Rauchquarz
Amethyst


Amethyst

Amethyst,
Rauchquarz

Amethyst
im Andesit

Calcit
Amethyst

Calcit
Amethyst

Calcit
Rauchquarz

Calcit
Amethyst

Hämatit
nach Calcit



Hunsrück und weitere Gebiete westlich des Rheins


Der Steinbruch Setz liegt nicht weit vom Steinbruch Juchem bei Idar-Oberstein in Richtung Tiefenstein, auch er lieferte schönen Achat und Amethyst, sowie Harmotom. Heute steht er unter Naturschutz. Die Gemeinden Reichenbach, Baumholder und Reichweiler liegen an der westlichen Grenze von Rheinland-Pfalz zum Saarland, ganz in der Nähe von Freisen. Aus der dortigen Umgebung stammen schöne Achate. Auch aus dem Steinbruch Kuhn bei Waldhambach in der südlichen Weinstraße haben viele Achate den Weg in Sammlungen gefunden. Wunderschöne Gangachate kommen aus Steinhardt bei Bad Sobernheim.



Amethyst

Steinbruch Setz

Harmotom

Steinbruch Setz

Harmotom

Steinbruch Setz
Stilbit aus Reichenbach
Stilbit, Chabasit

Reichenbach
Achat aus Baumholder
Achat

Baumholder
Achat aus Baumholder
Achat

Baumholder
Achat aus Reichweiler
Achat

Reichweiler
Achat aus Waldhambach
Achat

Waldhambach
Achat aus Steinhardt
Achat

Bad Sobernheim


Im Hunsrück wurde früher an einigen Orten Schiefer für Dächer abgebaut. Der Hunsrückschiefer ist auch ein weltweit bedeutendes Vorkommen für Fossilien aus dem Erdzeitalter Devon. Er tritt an mehreren Orten zutage. Die bekannteste Fundstelle bei Sammlern war früher die Grube Eschenbach bei Bundenbach. Die Grube ist aufgelassen. Im dunklen Tonschiefer befinden sich Quarzbänder, deren Hohlräume mit gut kristallisierten Mineralen ausgefüllt sind. Der Quarz bildet klare Kristalle, auch Fadenquarze kommen vor. Er ist häufig mit farblosem oder gelblichem Dolomit vergesellschaftet, darauf sitzen vereinzelt goldene oder farbig angelaufene Kristalle aus Chalkopyrit:


Typisches Quarzband aus Bundenbach


Der Pyrit kommt in Bundenbach nur in winzigen Kristallen auf dem Dolomit vor. Begehrt und entsprechend selten ist stängelförmiger Pyrit. Der orangefarbene Dolomit kann auf der Oberfläche auch in Ankerit übergehen, meistens handelt es sich aber bei den gelben Rhomboedern um Eisendolomit. Der Calcit bildet kleine Skalenoeder oder flächenreiche Kristalle, er sitzt auf dem Dolomit und ist deutlich weniger häufig als dieser. Eher selten sind Bleiglanz oder Zinkblende. Der Hämatit bildet auf dem Quarz oder auf dem Dolomit Überzüge. In den Hohlräumen des Schiefers können auch kleine Kristalle mit Albit oder Apatit wachsen.


Calcit und Dolomit aus Bundenbach
Calcit, Dolomit

Bundenbach
Calcit aus Bundenbach
Calcit, Dolomit,
Chalkopyrit, Pyrit

Calcit aus Bundenbach
Chalkopyrit, Calcit
Bundenbach
Chalkopyrit aus Bundenbach
Chalkopyrit

Bundenbach
Chalkopyrit aus Bundenbach
Chalkopyrit

Bundenbach
Chalkopyrit aus Bundenbach
Chalkopyrit, Dolomit

Bundenbach
Quarz mit Ankerit aus Bundenbach
Ankerit-Dolomit, Quarz

Bundenbach
Quarz aus Bundenbach
Quarz

Bundenbach
Quarz aus Bundenbach
Quarz, Hämatit

Bundenbach
Quarz mit Dolomit aus Bundenbach
Quarz, Dolomit

Bundenbach
Pyrit aus Bundenbach
Pyrit

Bundenbach
Pyrit aus Bundenbach
Pyrit, Dolomit

Bundenbach
Pyrit aus Bundenbach
Pyrit auf Chalkopyrit
Bundenbach
Zinkblende aus Bundenbach
Zinkblende

Bundenbach


Der bekannte Steinbruch am Ortsrand bei Rammelsbach im Landkreis Kusel lieferte für die Sammler unzählige Calcite. Typisch für diesen Fundort sind langgezogene Skalenoeder, die durch Hämatit rot gefärbt sind, oder auch Kugelcalcite. Die Calcite aus Grünstadt bei Bad Dürkheim sind aufgrund ihrer hohen Reinheit sehr klar und von honiggelber Farbe, sie werden als „Honigcalcit“ bezeichnet. Die Grube Kautenbach liegt bei Traben-Trarbach an der Mosel. Dort kommt das sehr seltene Blaubleierz vor, bei dem sich der Pyromorphit zu Bleiglanz umgewandelt hat. An der gleichen Fundstelle findet man auch den Linarit, ein Blei-Kupfer-Sulfat. Im ehemaligen Quecksilberbergwerk Schmittenstollen am Lemberg im Landkreis Bad Kreuznach wurde früher Zinnober abgebaut.


Calcit
Calcit

Rammelsbach
Calcit
Calcit

Rammelsbach
Calcit
Calcit

Rammelsbach
Calcit
Calcit

Grünstadt
Calcit
Blaubleierz

Kautenbach
Calcit
Linarit

Kautenbach

Zinnober

Lemberg



Donnersberg


Der Donnersberg ist ein Bergmassiv in Rheinland-Pfalz, der Königsstuhl ist mit 686 Meter über dem Meeresspiegel der höchste Gipfel des Nordpfälzer Berglandes. Der Bergbau bei Imsbach im Donnersbergkreis lässt sich bis in die Römerzeit zurückverfolgen. Es wurden zunächst Eisenerze und später auch Buntmetallerze abgebaut. Die Weiße Grube ist heute ein Besucherbergwerk, Mineralien sind nur noch aus alten Sammlungen zugänglich. Typisch von dort sind Stufen mit Chalkosin, Covellin, Erythrin, Silber oder Tirolit. Ähnliche Paragenesen gab es in der Grube Grüner Löwe. Die Funde aus den Gruben Katharina 1 und Katharina 2 lieferten sehr reichhaltig verschiedene Kupferminerale wie Azurit, Bayldonit, Brochantit, Chrysokoll, Cuprit, Duftit, Konichalcit oder Malachit. Bleiminerale wie Cerussit, Linarit oder Mimetesit und sogar Parauranophan (früher „Uranophan-Beta“) kamen ebenfalls ans Tageslicht. Gut auskristallisierter, tafeliger Pyrolusit stammt aus der Grube Maria.



Erythrin, Tirolit (?)

Weiße Grube, Imsbach

Covellin

Weiße Grube

Silber

Grube Grüner Löwe

Azurit

Grube Katharina 1

Chrysokoll

Grube Katharina 1

Duftit

Grube Katharina 1

Linarit

Grube Katharina 1

Malachit

Grube Katharina 1

Malachit, Cerussit

Grube Katharina 1

Malachit, Mimetesit

Grube Katharina 1

Mimetesit, Malachit

Grube Katharina 1

Tirolit

Grube Katharina 1

Parauranophan

Grube Katharina 1

Pyrolusit

Grube Maria


Die alten Quecksilbergruben wie die Grube Carolina am Moschellandsberg bei Obermoschel sind Typlokalität für seltene Quecksilberminerale wie Belendorffit, Kalomel, Moschellandsbergit oder Schachnerit. Der Stahlberg mit den drei Gruben Frischer Mut, Roßwald und St. Peter liegt bei Rockenhausen im Alsenztal. Es kommen Fahlerze und Quecksilbererze wie Zinnober vor. Ebenfalls bei Rockenhausen liegt der Steinbruch Lenz, der heute unter Naturschutz steht. Calcit, Chalkopyrit und Dolomit, sowie schöner Amethyst und Rauchquarz sind nur noch aus alten Sammlungen zugänglich.



Kalomel
TL
Moschellandsberg

Zinnober

Stahlberg

Calcit, Dolomit

Rockenhausen

Amethyst

Rockenhausen

Rauchquarz

Rockenhausen


Der stillgelegte Steinbruch Rauschermühle bei Niederkirchen im Landkreis Kaiserslautern lieferte den vielleicht schönsten Prehnit von Deutschland in grünen Kugeln. Der Prehnit kann mit Apophyllit oder mit Zeolithen wie Natrolith vergesellschaftet sein. Der Steinbruch neben der Wolfsmühle an der L379 bei Waldgrehweiler ist bei den Sammlern aufgrund des Pektolith-Vorkommens bekannt. Auf dem Pektolith sitzen manchmal schwarze Kristalle mit Julgoldit-(Fe2+). Auch Analcim, Chalkopyrit, Datolith, Laumontit oder Prehnit werden im Steinbruch gefunden.



Prehnit, Apophyllit

Rauschermühle

Analcim

Wolfsmühle

Datolith, Chalkopyrit

Wolfsmühle

Julgoldit

Wolfsmühle

Pektolith

Wolfsmühle

Pektolith

Wolfsmühle


Der seit 2016 geschlossene Steinbruch Giro am Mannbühl bei Dannenfels fünf Kilometer westlich von Kirchheimbolanden war für die Sammler viele Jahre lang eine ergiebige Fundquelle für schönen Calcit, Baryt oder Chabasit. Der tafelige Baryt kann knallgelb sein und ähnelt dadurch einem Wulfenit, der aber im Steinbruch nicht vorkommt. Der Calcit ist extrem variationsreich: Die Skalenoeder können sehr langgezogen und spitz sein. Häufig zeigen die Spitzen im Wachstum eine Zepterbildung, manchmal sogar einen Doppelzepter. Bei der unten abgebildeten Spitze zeigt der oberste Zepter rhomboedrische Formen. Auch Zwillinge kommen vor. Nach ihrem Aussehen mit gebogenen Kanten werden manche davon als „Walfischflossenzwillinge“ bezeichnet. Der Steinbruch lieferte auch Harmotom in hervorragend ausgebildeten Kristallen.



Calcit

Steinbruch Giro

Calcit

Steinbruch Giro

Calcitzwilling

Steinbruch Giro

Calcit Zepter

Steinbruch Giro

Calcit Doppelzepter

Steinbruch Giro

Chabasit

Steinbruch Giro

Harmotom

Steinbruch Giro



Fundstellen östlich des Rheins: Rheinbreitbach, Braubach


Auf der Ostseite des Rheins liegt an der Landesgrenze zu Nordrhein-Westfalen Rheinbreitbach mit den alten Gruben und der Schlackenhalde Virneberg. Dieser Ort ist die erste bekannte Fundstelle und Typlokalität für den Pseudomalachit, der nicht mit dem Malachit verwechselt werden darf. Es kommen typische Schlacken- oder Sekundärminerale wie Brochantit, Cuprit, Jarosit oder Posnjakit vor. Die Minerale sind nicht immer eindeutig bestimmbar, da es viele Durchmischungen gibt. Etwa zehn Kilometer südlich von Koblenz bei Braubach gibt es Zeugnisse für sehr alten Bergbau. Schlackenminerale wurden früher bei der ehemaligen Blei- und Silberhütte (auch „Hütte“) gefunden, bekannt sind auch die Gruben Königstiel und Rosenberg. Von dort kommt sehr schöner Aragonit, auch in der Varietät „Eisenblüte“. Gefunden werden in Braubach unter anderem auch Malachit, Markasit oder hellbrauner Pyromorphit. Letzterer kann von Schlacke oder von sekundär gebildeten Bleimineralen überzogen sein.



Brochantit
Rheinbreitbach

Cuprit
Rheinbreitbach

Jarosit
Rheinbreitbach

Posnjakit
Rheinbreitbach

Pseudomalachit
TL Rheinbreitbach

Aragonit

Braubach

Aragonit

Rosenberg, Braubach

Malachit

Hütte, Braubach

Pyromorphit

Rosenberg, Braubach

Pyromorphit

Rosenberg, Braubach



Bad Ems


Die Grube Friedrichssegen liegt östlich des Rheins in einem Seitental der Lahn zwischen Lahnstein und Bad Ems. Schon die Römer bauten im Gebiet Erze ab. Bergbau ist seit 1220 dokumentiert. Hauptsächlich wurden Bleierze gefördert, aber auch Eisen-, Kupfer-, Silber- oder Zinkerze. Die Grube war in der Vergangenheit sehr ergiebig. Um 1867 entdeckte man eine riesige Druse, die reich mit Braunbleierz, dem braunen Pyromorphit, ausgefüllt war. Diese Stücke wurden wegen ihrer Kristallformen als „Emser Tönnchen“ bekannt. Der Pyromorphit kommt in braunen oder grünen hexagonalen Prismen, sowie in hellgelbgrünen Nadeln vor. Auch andere Bleiminerale wie Anglesit, Bleiglanz, Cerussit, Corkit, Dundasit, Hinsdalit oder der blaue Linarit finden sich teilweise in sehr gut ausgebildeten Kristallen. An Kupfer- und Zinkerzen findet man zum Beispiel Azurit, Brochantit, Chalkopyrit, Chalkosin, Covellin, Cuprit, Devillin, Hydrozinkit, Kupfer gediegen, Langit, Malachit, Posnjakit, Ramsbeckit, Rosasit, Schulenbergit, Serpierit, reiskornartiger Smithsonit oder Zinkblende. Der Cuprit kann von Chrysokoll oder Malachit überkrustet sein, oder er ist in einer Pseudomorphose vollständig in Malachit umgewandelt. Manganminerale sind Coronadit, Rhodochrosit oder Pyrolusit. Auch Eisenerze wie Goethit, Hämatit und skalenoedrischer Siderit kommen vor, sowie Calcit, Gips, Quarz und Schwefel. Silber gediegen ist häufig mit Quecksilber legiert, so dass entweder die Silbervarietät Kongsbergit oder sogar der Moschellandsbergit vorliegt, in dem der Quecksilbergehalt überwiegt. Auch Quecksilber gediegen kommt in kleinen, silbrig glänzenden Tropfen vor. Chlorargyrit findet man in der Varietät Embolit. Die abgebildeten Stücke hat der 2020 verstorbene Sammler Max Kern selbst gesucht:




Anglesit


Anglesit


Anglesit

Azurit, Quarz
Schwefel


Brochantit

Brochantit
Chalkosin


Calcit oder Aragonit ?


Cerussit


Cerussit

Cerussit
Bleiglanz

Cerussit
Bleiglanz


Corkit


Coronadit


Coronadit

Langit, Covellin
Chalkopyrit


Cuprit

Cuprit,
Malachit, Chrysokoll

Malachit
nach Cuprit


Dundasit


Embolit


Gips


Goethit


Hämatit


Hinsdalit

Hydrozinkit
Schulenbergit


Kupfer, Cuprit


Linarit


Linarit, Devillin


Malachit


Malachit


Moschellandsbergit


Posnjakit


Pyrit, Calcit


Pyrolusit


Pyromorphit


Pyromorphit

Hämatit
Pyromorphit


Quarz


Quecksilber


Ramsbeckit


Ramsbeckit


Rhodochrosit


Rosasit


Schulenbergit


Serpierit


Siderit auf Quarz

Siderit
(evt. pseudomorph)


Silber


„Kongsbergit“


Smithsonit


Smithsonit


Sphalerit


Die Silberau ist eine Insel auf der Lahn mitten in der Stadt Bad Ems. Früher war dort eine Aufbereitungsanlage für Erze aus den umliegenden Gruben. Auch Material aus Braubach kam in die Anlage. In den 1960er-Jahren konnte man in den damals noch vorhandenen Abraumhalden und in den Schlacken sehr schöne Micromounts finden. Gefunden wurden zum Beispiel Anglesit, Azurit, Bleiglanz, Brochantit, Caledonit, Cerussit, Chalkopyrit, Chalkosin, Covellin, Cuprit, Devillin, Gips, Linarit, Malachit, Markasit, Namuwit, Quarz, Pyromorphit, Ramsbeckit, Serpierit oder Smithsonit.



Caledonit, Linarit

Silberau

Malachit, Azurit

Silberau

Ramsbeckit

Silberau

Serpierit, Azurit

Silberau

Smithsonit

Silberau



Taunus (Rheinland-Pfalz)


Der nordwestliche Zipfel des Taunus befindet sich in Rheinland-Pfalz. Bad Ems liegt am nördlichen Rand, exakt auf der Grenze zwischen Taunus und Westerwald. Der restliche Teil des Taunus zählt zum Bundesland Hessen. Alte Funde aus dem Diabassteinbruch Steinsberg im Rupbachtal sind oft nur mit „Rupbach“ bezeichnet. Neben zahlreichen Fossilien wurden im Steinbruch verschiedene Minerale gefunden. Das Feldspatmineral Albit bildet klare bis weiße Kristalle. Der Pyrit ist oft mit Calcit kombiniert. Auch der milchig schimmernde, leicht bläuliche Hyalith als Varietät des Opals ist anzutreffen. Als Spezialität kommt der Stilpnomelan in dunkelbraunen bis schwarzen, blättrigen Kristallen vor. Aus dem heute nicht mehr betriebenen Steinbruck Beck bei Miehlen kam früher schöner Quarz in verschiedenen Wachstumsformen.



Albit

Rupbachtal

Hyalith

Rupbachtal

Pyrit, Calcit

Rupbachtal

Stilpnomelan

Rupbachtal

Quarz

Miehlen

Quarz

Miehlen

Quarz

Miehlen


Südlich von Limburg an der Lahn liegt Hahnstätten. Der aktive und bewachte Steinbruch Schaefer der Firma Schaefer Kalk führt Calcit und Dolomit, die beide in kristallisierter Form vorkommen. Der Dolomit kann recht brüchig sein, so dass sich die darauf sitzenden Calcitkristalle loslösen. Typisch sind verzerrte, rhomboedrische Formen mit Verwachsungen oder gelbliche Skalenoeder, die meistens trüb sind, und selten auch ganz klar sein können.



Calcit auf Dolomit

Stbr. Schaefer

Calcit

Stbr. Schaefer

Calcit

Stbr. Schaefer



Dernbach im Westerwald


Der Westerwald grenzt an den nördlichen Taunus, die Lahn unterteilt die beiden Mittelgebirge. Die heute überwachsende Grube Schöne Aussicht bei Dernbach ist bekannt für seltene Silberhalogenide. Dernbach liegt ein paar Kilometer nordwestlich von Montabaur. Die farblosen Kristalle des Silberiodids Iodargyrit AgI verfärben sich aufgrund der Bildung von Iod am Licht oder an der Luft gelblich. Die hexagonalen Kristalle können fast klar sein, während der kubisch kristallisierende Bromargyrit AgBr weniger transparent erscheint und eher krustige Aggregate bildet, selten sind gut ausgebildete Kristalle. Auch der Chlorargyrit AgCl kristallisiert nach dem kubischen System, er zeigt Würfel und Oktaeder oder die Kombination beider Formen. „Iodobromit“ ist eine Varietät des Chlorargyrits, die neben den Chlorid- auch Iodid- und Bromid-Ionen enthält. Der Perroudit kommt in roten Nadeln vor. Die Grube ist Typlokalität für den extrem seltenen Hanauerit AgHgSI. Die Kristalle der Bleiminerale Corkit oder Hinsdalit sind in Dernsbach hervorragend ausgebildet. Der Corkit kommt skalenoedrisch und pseudokubisch vor. Der Pyromorphit erscheint braun, hellbgelb oder weiß. Er kann durch Pseudomorphose zu Corkit oder zu Hinsdalit umgewandelt sein. Der Hämatit tritt als kugelig-nieriger „Glaskopf“ auf, der oft mit iridisierendem Goethit vergesellschaftet ist. Der „Braune Glaskopf“ ist eine Varietät des Limonits. Weitere Minerale sind zum Beispiel Anglesit, Beudantit, Cerussit, Karminit, Mimetesit, Pharmakosiderit, Plumbogummit, Pyrit, Pyrolusit, Silber und Skorodit.



Bromargyrit

Dernbach

Corkit

Dernbach

Corkit

Dernbach

Corkit

Dernbach

Goethit

Dernbach

Hinsdalit, Corkit nach
Pyromorphit
  Dernbach

Hinsdalit

Dernbach

Hinsdalit

Dernbach

Hinsdalit auf Glaskopf

Dernbach

Glaskopf, Hinsdalit

Dernbach

Iodargyrit

Dernbach

Iodargyrit

Dernbach

Iodargyrit

Dernbach

Iodargyrit

Dernbach

Iodobromit

Dernbach

Perroudit

 Dernbach

Pyromorphit, Glaskopf

 Dernbach

Pyromorphit

 Dernbach



Siegerland


Ganz im Norden von Rheinland-Pfalz liegt das Siegerland. Aus der Grube Wolf bei Herdorf stammt Deutschlands schönster Rhodochrosit. Die Grube ist nur eine von vielen der ehemaligen Bergwerke im Hellertal. Früher wurden Silber- und Blei- und Eisenerze gefördert. Der Rhodochrosit findet sich auf Limonit oder Quarz. Auch verschiedene Kupferminerale wie Cuprit, Chalkanthit oder Malachit kommen vor. Ganz in der Nähe – etwas weiter südlich – liegt der Basaltsteinbruch Mahlscheid. Die gelben, kugeligen Calcite wurden früher für Aragonite gehalten.



Rhodochrosit

Grube Wolf
Calcit
Calcit

Mahlscheid



Hinweis: Es werden nicht alle Minerale einer Fundstelle oder einer Region aufgezählt, sondern nur die bekanntesten.



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