engl. Prenite
Prehnit, Steinbruch Rauschermühle, Rheinland-Pfalz
Prehnit, Steinbruch Trautvetter, Hessen
Prismatisch-tafeliger Prehnit, Val Nalps
Hahnenkamm-Prehnit mit Epidot und Adular, Arvigo, Graubünden
Analcim auf „Hahnenkamm“-Prehnit, Imilchil, Marokko
Eigenschaften
Der Prehnit ist ein relativ häufig vorkommendes Mineral, das zu den Kettensilicaten gezählt wird. Die Kristalle sind farblos, weiß, grün, gelblich oder hellbraun. Auf der Oberfläche zeigen sie Glasglanz, auf den Bruchflächen glänzen sie perlmutterartig. Einige Prehnite fluoreszieren unter kurzwelligem UV-Licht bläulich oder rosarot und unter langwelligem UV-Licht gelb. Das Mineral schmilzt vor dem Lötrohr unter Aufblättern. Es löst sich in Salzsäure nur langsam auf. Erst beim Erhitzen auf hohe Temperaturen wird im Reagenzglas (aus Quarzglas) Wasser abgegeben. Bei den Zeolithen erfolgt die Wasserabgabe im Gegensatz dazu schon bei niedrigen Temperaturen.
Pseudomorphosen
Es sind Pseudomorphosen nach Analcim, Anydrit, Calcit, Glauberit, Laumontit oder nach Natrolith bekannt.
Kristallformen und Wachstum
Der Prehnit kristallisiert nach dem orthorhombischen System. Man findet tafelig-prismatische Kristalle, die meistens verzerrt oder gekrümmt sind. Aufgeblätterte Kristalle sehen oft wie ein „Hahnenkamm“ aus. Es kommen auch schalige, kugelige, nierige oder körnige Aggregate vor. Typische Begleitminerale sind Anhydrit, Apophyllit, Axinit, Calcit, Epidot, Glauberit und Zeolithe wie Analcim oder Natrolith.
Geschichte
Die Namensgebung erfolgte 1789 durch den deutschen Mineralogen Abraham Gottlieb Werner (1749–1817). Er benannte es nach dem holländischen Oberst Hendrik von Prehn (1733–1785), der das Mineral erstmals am Kap der Guten Hoffnung fand.
Vorkommen
In Deutschland gibt es zwei bemerkenswerte Fundstellen, an denen besonders schöner Prehnit gefunden wird: Die eine ist der stillgelegte Steinbruch Rauschermühle bei Niederkirchen im Landkreis Kaiserslautern, die andere ist der Steinbruch Trautvetter bei Steinperf in Hessen.
Prehnit ist ein typisches Mineral der alpinen Zerrklüfte. Fundorte in der Schweiz sind zum Beispiel Val Nalps oder Arvigo im Calancatal im Kanton Graubünden. Der Prehnit aus Arvigo zeigt die typische Hahnenkamm-Struktur, er ist mit büschligem Epidot und Adular vergesellschaftet. In Österreich kommt er beispielsweise am Breitfuß und am Finagl im Untersulzbachtal oder bei der Prehnitinsel im Habachtal vor.
Der Steinbruch „Cantera Oficarsa“ liegt beim Ort Carchelejo etwa 30 Kilometer südlich von Jaen in Andalusien. Von dort kommen die grünen, kugeligen Prehnite, die in vielen Sammlungen vertreten sind. Der Prehnit aus Imilichil in Marokko ist häufig mit Epidot oder Analcim kombiniert. Weltweit ist der Prehnit an vielen Fundorten zu finden.
Verwendung
Farbiges, transparentes Material wird gelegentlich zu Schmucksteinen verschliffen. Grüne, kugelige Aggregate sind bei Mineraliensammlern begehrt.