Beudantit
engl. Beudantite
Nach dem französischen Mineralogen François Sulpice Beudant (1787–1850) (Lévy 1826)
Formel
Stoffgruppe
Farbe
Strich
Glanz
Transparenz
Härte (Mohs)
Dichte
Spaltbarkeit
Bruch

Kristallsystem
Kristallklasse
PbFe3+3(AsO4)(SO4)(OH)6
Arsenate, Sulfate
gelb, grün, rötlich, bräunlich, schwarz
gelb, grünlich
Glasglanz, Harzglanz
durchscheinend bis durchsichtig
4
4,3 g/cm³
gut
muschelig, spröde

trigonal
ditrigonal-skalenoedrisch
Beudantit aus TsumebLupe

Eigenschaften
Verwechslungen
Kristallformen
Geschichte
Vorkommen
Verwendung
Beschreibung

Beudantit aus der Grube Clara
Lupe
Beudantit aus der Grube Clara
Beudantit aus der Grube Clara
Lupe
Beudantit aus der Grube Clara
Beudantit vom Katzenstein
Lupe
Gelber Beudantit vom Katzenstein bei Raidelbach
Beudantit vom Borstein
Lupe
Grüner Beudantit vom Borstein im Odenwald
Beudantit aus Laurion
Lupe
Beudantit aus dem Christiana Stollen in Laurion
Eigenschaften

Beudantit ist ein weniger häufig vorkommendes Mineral, das gerne schöne Kristalle von gelber oder grüner und seltener auch von rotbrauner Farbe ausbildet. Die Strichfarbe ist grüngelb. Die Spaltbarkeit wäre nach dem Basispinakoid gut, das Mineral ist aber spröde und zeigt ähnlich wie Glas einen muscheligen Bruch. Beim Erhitzen im geschlossenen Reagenzglas wird Wasser abgegeben, das sauer reagiert. Die Boraxperle färbt sich in der Oxidationsflamme gelbbraun. Der Sulfatnachweis mit Bariumchlorid ist beim Beudantit positiv. Warme Salzsäure löst das Mineral auf.


Verwechslungen

Ein Beudantit ähnelt dem Jarosit oder auch dem Natrojarosit, die beide aber nie grün erscheinen. Mit dem Segnitit bildet er eine lückenlose Mischkristallreihe. Von diesem kann er nur schwer unterschieden werden, nicht selten liegt ein Mischmineral vor. Ein Beudantit kann auch mit einem Kintoreit verwechselt werden. Dieser enthält keine Arsenat-Ionen, sondern Phosphat-Ionen.


Kristallformen und Wachstum

Die Kristalle kristallisieren nach dem trigonalen System. Sie zeigen einen tafelig-blättrigen, rhomboedrischen, pseudokubischen oder pseudooktaedrischen Habitus. Auch derbe Aggregate oder krustige Überzüge kommen vor. Begleitminerale sind zum Beispiel Arseniosiderit, Bariopharmakosiderit, Corkit, Duftit, Fluorit, Jarosit, Karminit, Kintoreit, Konichalcit, Mimetesit, Olivenit, Quarz, Segnitit oder Skorodit.


Geschichte

Die Erstbeschreibung erfolgte durch den französischen Mathematiker und Mineralogen Armand Lévy (1795–1841) im Jahr 1826 in London. Er entdeckte das neue Mineral in Material, das aus der Grube Louise bei Niedersteinebach im Westerwald stammte. Die Benennung erfolgte zu Ehren des französischen Mineralogen François Sulpice Beudant (1787–1850).


Vorkommen

Eine bekannte Fundstelle für gut ausgebildete Beudantitkristalle ist die Grube Clara im Schwarzwald. Auch aus dem Odenwald stammen schöne Funde, zum Beispiel vom Borstein in Reichenbach oder vom Steinbruch Katzenstein bei Raidelbach. Eine typische Fundstelle im Erzgebirge stellt die Grube Siebenschlehen bei Neustädtel im Revier Schneeberg dar. Der Christiana Stollen in Laurion liefert gelbe, tafelig-blättrige Aggregate, die mit knallrotem Karminit kombiniert sein können. Auch die Tsumeb Mine in Namibia ist für schöne Beudantit-Funde bekannt.


Verwendung

Aufgrund seiner Seltenheit hat der Beudantit keine wirtschaftliche Bedeutung. In der Oxidationszone von sulfidischen Bleierzgängen kann das Mineral ein Hinweis auf vorkommendes Silber sein. Micromountsammler schätzen das Mineral aufgrund der schönen Kristalle.
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