Skorodit toxisch
engl. Scorodite
Nach dem griechischen Wort skorodion („Knoblauch“) (Breithaupt 1818)
Formel
Stoffgruppe
Farbe
Strich
Glanz
Transparenz
Härte (Mohs)
Dichte
Spaltbarkeit
Bruch

Kristallsystem
Kristallklasse
Fe3+AsO4 • 2 H2O
Arsenate
farblos, weiß, blau, grünlich, gelb
weiß
Fettglanz, Glasglanz
durchscheinend bis durchsichtig
3,5 – 4
3,1 – 3,4 g/cm³
undeutlich
muschelig

orthorhombisch
orthorhombisch-dipyramidal
Skorodit von der Grube ClaraLupe
Eigenschaften
Varietäten
Kristallformen
Geschichte
Vorkommen
Verwendung
Beschreibung

Eigenschaften

Der Skorodit ist ein Arsenmineral, das häufig in blauer Farbe auftritt, aber auch farblos, grünlich oder gelblich vorkommen kann. Manche Skorodite zeigen Pleochroismus: Bei Tageslicht erscheinen diese bläulich, bei Kunstlicht gelbgrün. Der Skorodit wird von Säuren wie Salz- oder Salpetersäure aufgelöst. Die Marshprobe auf Arsen verläuft positiv.



Lupe
Ferrihydrit nach Skorodit aus der Grube Clara

Lupe
Blauer Skorodit aus der Grube Clara

Lupe
Grünlicher Skorodit aus der Grube Clara

Lupe
Gelblicher Skorodit aus der Grube Clara
Varietäten und Pseudomorphosen

Beimengungen mit Fremd-Ionen verursachen die verschiedenen Färbungen. So können zum Beispiel bei den Skoroditen aus Tsumeb Aluminium-Ionen blaugrüne und Gallium-Ionen bläuliche Varietäten erzeugen. Der Paraskorodit stellt eine Modifikation mit gleicher chemischer Zusammensetzung dar. Er ist aber ein eigenständiges Mineral und kristallisiert nach dem trigonalen System.

Ein Skorodit kann sich durch Zersetzung in das Mineral Ferrihydrit Fe3+5O7(OH) umwandeln. Bei dieser Pseudomorphose von Ferrihydrit nach Skorodit bleibt die urprüngliche Kristallform des Skorodits erhalten. Ein Skorodit kann sich auch in Limonit oder in Chenevixit umwandeln.


Kristallformen und Wachstum

Der Habitus der Kristalle ist tafelig, dipyramidal oder prismatisch, manchmal auch pseudohexagonal. Die Kristalle sind meist aufgewachsen – zum Beispiel in Quarzdrusen – und sie sind gerne radialstrahlig angeordnet. Es kommen auch kugelige, faserige, stängelige, körnige, krustige oder erdige Aggregate vor. Begleitminerale sind zum Beispiel Adamin, Austinit, Beudantit, Karminit, Olivenit, Pharmakosiderit, Powellit, Tennantit oder Vivianit.


Geschichte

Beim Zerschlagen oder Zerreiben tritt ein Knoblauchgeruch auf, der auf die enthaltene Arsenverbindung hinweist. Aufgrund dieser Eigenschaft vergab August Breithaupt 1818 den Namen, der sich auf das griechische Wort skorodion („Knoblauch“) bezieht.


Vorkommen

Als Typlokalität gilt die Grube Stamm Asser bei Langenberg im sächsischen Erzgebirge. Weitere bekannte Fundorte sind die Grube Clara im Schwarzwald oder das Bergbaurevier Laurion in Griechenland. In der Grube Clara werden auch Pseudomorphosen von Limonit oder von Ferrihydrit nach Skorodit gefunden. Auch in der Ojuela Mine in Mexiko kommt schöner Skorodit vor. Diese treten dort manchmal zusammen mit ockerfarbenem Karminit auf. Eine weitere bekannte Fundstelle für farbenreichen Skorodit ist die Tsumeb Mine in Namibia.


Verwendung

Das Arsenmineral wird gerne von Micromountern gesammelt. Aufgrund seiner Toxizität muss es in geschlossenen Dosen aufbewahrt werden. Früher diente der Skorodit zur Herstellung von Arsenverbindungen, die bei der Schädlingsbekämpfung eingesetzt wurden.
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